Adash - Stadt der Magie Kapitel I-III

  • Adash - Stadt der Magie
    von LordKain


    Über die Welt von Adash
    Adash, die Stadt der Magie, ist ein Ort jenseits der Grenzen von Cyrodiil und Tamriel
    weit im Westen am Ende des Meeres. Ein Ort mit eigener Geschichte, eigener Kultur
    und eigenen Konflikten. Seit einigen Monaten droht der brüchtige Frieden der
    Fünf Zirkel zu brechen und in diesen Tagen spricht das Orakel von Mandakar vom
    Kommen eines Fremden aus dem Osten... Doch wer ist dieser Fremde,
    der sich den noch gebannten Feinden dieser fernen Welt stellen soll?


    Aktueller Release- und Entwicklungsplan
    [REL] 13.04.2008 - 'Erstes Kapitel: Flammen der Vergangenheit'
    [REL] 03.10.2008 - 'Zweites Kapitel: Der Schwarze Tempel'
    [WIP] 2009 - 'Drittes Kapitel: Das Triumvirat der Danqua'


    Weitere Informationen: http://www.adash-web.de/


    Saigon lädt Euch nun ein, ihn und seine Gefährten auf ihrer Reise in diese wundersame Welt zu begleiten. Schaut ihm über die Schulter und habt teil an seinen Gedanken, während er dem vom Orakel prophezeiten Weg folgt.


    Wie alles Begann:
    Anfangs war es reine Neugier die mich zu einem Mann leitete, wie ich niemals zuvor einen gesehen hatte. Grüne Haut und die Augen eines Reptils, aber ansonsten fast menschlich wirkend. Ich sprach ihn an, da mich seine Herkunft interessierte und dann nahm das Schicksal seinen Lauf.



    Mandras Athe erzählte mir vom Orakel Mandakar´s, welches in den Flammen von Anur gelesen und mein kommen prophezeit habe. Außerdem schmeichelte er mir ob meiner Begabung für die Magie. „Wollte er damit mein Vertrauen erschleichen?“ Falls ja, …so hatte er gegenteiliges bewirkt. Mandras erzählte mir von Adash, einer freien Stadt unter dem Banner der Arkanen Bruderschaft. Einer Stadt von der ich noch nie gehört hatte und deren Bewohner mich spätestens seit Mandras Anblick interessierten. Das Verlangen Adash mit eigenen Augen zu sehen, war größer als das Misstrauen. Also nahm ich sein Angebot an, mich und meine Gefährten mittels eines Teleportzaubers nach Adash zu bringen.
    Doch er hatte mich getäuscht und statt Adash zu sehen, fand ich mich in den Ruinen von Kilcraw wieder. Dort erwartete mich ein alter Mann, der auf den Namen Andarmel hörte. Laut seinen eigenen Worten war er Erzmagister des Weißen Zirkels, was auch immer das zu bedeuten hatte? Ich wusste weder etwas über die Macht eines Erzmagisters, noch über die Größe und Stellung des Weißen Zirkels in dieser fremdartigen Welt. Diese Fragen und auch was er von mir wollte, blieben unbeantwortet! Ein kratzendes Geräusch unterbrach unser Gespräch und der Alte wirkte einen Zauber, der ihm die Flucht ermöglichte. Da meine Gefährten erst verspätet den Weg nach Kilcraw fanden, bleib ich also allein mit meinen Fragen zurück und lernte die ersten Bewohner von Adash kennen. „Kalric“ - ekelhafte, über den Boden krabbelnde, zu großgeratene Insekten!



    Mit einer Fackel bewaffnet, sah ich mir die Biester erstmal näher an. Sie kreisten mich ein und versuchten von allen Seiten an mir zu nagen. Wie viele es tatsächlich waren, kann ich nicht mehr sagen. Aber es waren genug, um sich zu fühlen als habe man sich in einen Haufen Riesenameisen gesetzt. Als ich schließlich mein Schwert gegen die Kalric erhob, stellte ich erleichtert fest, dass ihre Hauptsächliche Bedrohung in dem Ekelgefühl lag, welches sie in mir hervorriefen. Kurze Zeit später stand ich allein mit meinen Zweifeln zwischen ihren Kadavern. „Was soll man von einem Erzmagister halten, der vor solchen Kreaturen flieht? Ist er so schwach?“ Die Antwort auf diese Fragen würde ich wohl erst später finden, nun galt es hier raus zu kommen!
    Wir kämpften uns also durch die Ruine, wo außer einigen Horden dieser Kalric keine wirklichen Gefahren lauerten. Als wir den Ausgang gefunden hatten, trafen wir dann den alten Erzmagister wieder. „Ah, endlich werden meine Fragen beantwortet!“ Aber nein, ich hatte mich zu früh gefreut. Er erzählte mir irgendetwas davon, dass seine Feinde, vor denen er sich jahrelang versteckt hielt, seine Spur gefunden hätten. Dann noch etwas von einem Dorf am Ende des Pfades, wo der Anfang meines nicht bestimmten Schicksals liegen sollte. Aber dann, …dann verschwand er auch schon wieder in einem Portal aus Flammen. „Jahre lang versteckt! …Vor diesen zwar ekelhaft aussehenden aber eher harmlosen Insekten?“


    Der Weg nach Westen:
    Vor dem Dorf trafen wir dann den Adjutanten Ennah, der allerdings genauso in Rätseln sprach wie sein Meister Andarmel. Von ihm erfuhr ich, dass der Weg durchs Dorf magisch versiegelt wurde und nur ein alter Portstein uns einen anderen Weg öffnen könne. Ich beruhigte Ihn, indem ich ihm sagte, dass sein Meister entkommen sei. Dann machten wir uns auf den Weg diesen Portstein, was auch immer das sein mochte, zu suchen.



    Ich vergewisserte mich noch das er die Wahrheit sprach und genoss es zumindest für kurze Zeit den freien Himmel dieses Landes zu erblicken, dann gingen wir zurück in die Ruinen.
    Dort angekommen erzählte mir Ennah irgendetwas von einer alten Macht und das ich vorsichtig sein sollte. „Vorsicht wovor? Die Kalric, die dort sind, habe ich schon auf dem Hinweg erschlagen!“ Trotzdem versprach ich ihm vorsichtig zu sein. Wir drangen in die Kammer vor, in der ich angekommen war. Dort wollte er uns mit Hilfe des Portsteines nach Adash bringen, doch irgendetwas lief falsch. Wir wurden getrennt und ich hörte nur noch seine Stimme, die mir mitteilte, dass er in einer Zelle gelandet sei. „Toll,“…da stand ich nun, tief im Innersten der düsteren Ruine und weit weg von dem Mann, der mich nach Adash bringen konnte. „Ich hätte es wissen müssen, wenn sich schon ein Magister vor den Kalric versteckt, was sollte man dann von seinem Adjutanten erwarten. Pah, …nichts weiter als ein kleiner Zauberlehrling!“ Trotzdem machte ich mich auf, dem Jüngling zu helfen. „Ich werde ihn finden, so wahr ich Saigon Morgsar bin.“

  • Der Weg nach Westen Teil 2:



    Nach einem kurzen Kriegsrat beschlossen wir uns nicht zu trennen, wie es Aganazaar vorschlug, sondern gemeinsam nach dem Zauberlehrling zu suchen. Auch über die Rolle jedes Einzelnen bei dieser Mission redeten wir hier nochmal. Während meine gewohnten Begleiter mich ohne Murren als Anführer akzeptierten, zeigte sich Saphiria weiterhin als zickige und starrköpfige Schönheit. Aganazaar bekam die Rolle des Fackelträgers und durfte nur einfache Schockblitze nutzen, um dieses sicherzustellen, ließ ich mir sein Zauberbuch zeigen und entfernte dort alle mächtige Schockblitze. Tyra sollte sich aus den Kämpfen ganz raushalten und einfach nur da sein, ich hatte mich im Laufe der Jahre so an sie gewöhnt, dass mir ihre Gegenwart einfach gefehlt hätte. Saphiria quittierte meine Anweisungen missbilligend und bestand darauf kämpfen zu dürfen. Außerdem vertrat sie die Meinung, dass wir die anderen beiden lieber in Chorrol gelassen hätten, wenn sie sowieso nicht helfen dürfen. „War sie vielleicht eifersüchtig?“
    Nachdem dies geklärt war, brachen wir auf. Während der Suche begleitete uns das Weinen einer Frau, das eines Kindes und andere schaurige Geräusche, die der Ruine eine düstere Atmosphäre verliehen. Hinter jeder Ecke vermuteten wir Gefahren, aber niemand schien uns zu behelligen. Schließlich kamen wir an einen langen Gang. Tyra hielt mich zurück und machte mich hier auf die Aussparungen in der Decke aufmerksam. Dort lauerten Fallmessern, die nur darauf warteten uns in Fetzen zu schneiden. Die beiden Frauen folgten meinem Rhythmus und gelangten unbeschadet auf die andere Seite. Nur Aganazaar wob einen Schutzzauber, der ihm angeblich helfen sollte. Doch trotz des Zaubers war er nicht unverwundbar und schlitterte plötzlich an mir vorbei über den Boden. „Wieder so ein verdammter Narr, der glaubt Magier seien über alles erhaben!“
    Nachdem ich unseren Ayleidenforscher wieder zusammengeflickt hatte, setzten wir unseren Weg fort. Immer wieder sprach Ennah zu uns, irgendwie schienen für seine Stimme die Gesetze des Raumes außer Kraft gesetzt. Sie erklang laut und deutlich, fast so als stünde er neben uns. Er spürte sogar unsere Nähe und warnte uns vor Gefahren. Doch ich, ich spürte nichts, außer vielleicht meinen Magen, der langsam nach Essbarem schrie. Seine Worte wurden immer verwirrter und schließlich brachte er mich gänzlich aus dem Konzept. „Das göttliche Blut in den Fingern, Schwarze Herzen in den Händen. Vertrauen in die Worte. Das ist der Weg zum Grab der Tausend Wege.“ Diese Worte nannte mir Ennah. „Verdammt, so langsam verliert er den Verstand!“
    Doch schon bald erschloss sich mir ein Teil dieses Rätsels. Ich erkannte, dass es mehr war, als das wirre Gefasel eines Zauberlehrlings der langsam verrückt wurde. Wir fanden eine Viole mit dem „Blut Vaerminas“ und auch die „Schwarzen Herzen“. Es fehlten also nur noch die zwei anderen Teile. Den dritten Teil des Rätsels beantworteten uns meine Feuerbälle und so „vertrauten wir in die Worte“ und fanden unseren Weg übers Feuer. Dahinter lag eine Kammer die zum Grab der Tausend Wege führen musste.



    Diese Kammer war alles andere, als der grade von Statuen gesäumte Weg, den wir vor uns sahen. Unser Glaube und unsere Orientierung wurden hier einer harten Prüfung unterzogen. Erst als wir ignorierten was wir sahen und ausschließlich den Anweisungen einer fremdartigen Stimme folgten, fanden wir den Weg zum anderen Ende. Anschließend bahnte wir uns einen verborgenen Weg durch die Gräber von Toten, deren Namen ich noch nie gehört hatte. Immer tiefer drangen wir in die Ruine vor und schließlich fanden wir Ennah. Eingesperrt in eine Zelle aber ansonsten wohlauf. Wieder erzählte er eine Geschichte die ich nicht verstand. Irgendetwas von einem Schwarzen Zirkel, der eigentlich in Mina-Seros irgendwo im Westen der Namadash sein sollte und dessen Macht er hier spürte. „Schwarzer Zirkel - Weißer Zirkel, was interessiert es mich. Ich will nach Adash und dafür musste ich Ennah befreien!“ Also widmete ich mich wieder den naheliegenden Problemen und besorgte den Schlüssel für Ennah´s Befreiung. „Sollte er sich allein den Kopf über irgendwelche Zirkel zerbrechen!“
    Als ich den Schlüssel endlich gefunden hatte und zu Ennah zurückkam führte dieser grade einen Plausch mit einer attraktiven Blondine. Ich wollte mich hinzugesellen und fragte mich, wie sie hier hineingekommen war ohne mir zu begegnen, da griff sie mich an!



    Obwohl ich sie viel lieber einfach geküsst hätte, blieb mir nichts anderes übrig als mich meiner Haut zu wehren. Es begann ein kurzes Gefecht und nach meinem Sieg befragte ich Ennah nach der Besucherin. Außerdem heilte ich seine Verletzungen, die aus dem Verhör resultierten. „Nicht einmal das konnte dieser Zauberlehrling selbst machen!“ Während ich das tat, erzählte er mir wieder düstere Geschichten, diesmal über Mina-Crucos. Einer Festung zum Schutze der Königsgräber, aber schon vor 100 Jahren zerstört. Auch der „Schwarze Zirkel“ und dessen Macht kamen wieder in seinen Erzählungen vor. Aber außer das der Zirkel und besonders deren Erzmagister Aldar seinen Meister Andarmel töten wollten, verstand ich immer noch nichts. „Später wird er mir dies alles erklären müssen, aber jetzt müssen wir weiter!“ Unser Weg führte uns durch Mina-Crucos bis wir schließlich stinkende Abwasserkanäle erreichten die uns nach Adash führen sollten.



    Am Anfang der Kanäle versperrte uns eine Tür den Weg, die nur von der anderen Seite geöffnet werden konnte. Plötzlich wurde es hell und die Tür löste sich vor meinen Augen auf. Ich ging hindurch bis zum einem Rad mit dem ich auch Ennah den Weg zu uns freilegen wollte. „Endlich hatte er mal etwas Sinnvolles getan und nicht nur vollmundige Reden geschwungen!“ Doch als er uns erreichte, zeigte mir seine Reaktion, dass er nichts mit dieser Art der Magie zu tun hatte. Stattdessen fragte er mich danach, wie ich diese Macht beschworen habe. Seinen anschließenden Erklärungsversuchen über Chaos und unkontrollierte Kräfte lauschte ich schon gar nicht mehr. Mir war nicht nach reden zumute, während ich einen Gestank atmete der meinen Magen zum rebellieren brachte. Es ging also weiter und wenig später erreichten wir einen weiteren Portstein. Noch bevor ich Ennah davon abhalten konnte, sprach er wieder einen Teleport-Zauber! Wie es nicht anders zu erwarten war, schlug auch dieser fehl. Wir wurden zwar diesmal nicht getrennt, aber nach Adash kamen wir auch nicht.
    Wütend stapfte ich voran und überlegte ob ich Ennah einfach in die Flammen, die in dem Keller tobten wo wir ankamen, schubsen sollte. Dann würde er wenigstens keine Dummheiten mehr machen können. Noch immer unschlüssig, was zu tun sei, verließen wir den Keller und betraten ein brennendes Dorf. Sofort ergriff eine dunkle Macht von Ennah Besitz. Erst sprach sie nur durch ihn, doch schließlich hob sie ihn in die Lüfte und schien ihn in ihrem blauen Licht zu verbrennen. Dann war er verschwunden! In meinen Kopf brodelte es und Bilder erschienen. Bilder und eine Stimme die von einem neuen Zeitalter sprach. Die mir die Wahl zwischen dem Tod in den Flammen des nahenden Urudùthas und der Dienerschaft für Arakesch voraussagte. Alles war verwirrend und immer noch verstand ich nicht wirklich, wie meine Rolle in diesem Spiel der Kräfte aussah. Aber eines wusste ich, diese Rolle war für beide Seiten wichtig und man focht ein Duell um meinen Beistand. Als diese Vision endete, fand ich mich in einer kleinen Kammer wieder. Ich brauchte diese nicht verlassen, um zu wissen, dass ich mein erstes Ziel erreicht hatte. Ich war angekommen. In Adash - Der Stadt der Magie!


    Ende von "Der Weg nach Westen"

  • Erstes Kapitel: „Die Stadt der Magie“
    Wir studierten die Bücher aus der Kammer und suchten nach Informationen über Adash. Die Arkane Bruderschaft, eigentlich als Übergangsregierung gedacht, war immer noch an der Macht. Zwei Mitglieder eines jeden der fünf Zirkel und ein gewählter Vorsitzender, derzeit Erzmagister Moranon vom weißen Zirkel, bildeten diese. Außerdem wurden noch der rote Zirkel und 5 Quellen der Magie genannt. Mächtige Orte die magische Energie spendeten und sogar das Leben verlängern sollten. „Sind die Flammen von Anur, von denen Mandras Athe erzählte, eine dieser Quellen und nur nach ihrem Entdecker, dem Gründer des weißen Zirkels Anur, benannt?“ Unschlüssig was ich mit diesem Halbwissen anfangen sollte, wühlte ich mich in die Kissen und fand schon bald in einen ruhigen traumlosen Schlaf.
    Als ich am nächsten morgen die Kammer verließ, lief ich Ennah in die Arme. Er lebte also doch noch! „Soll mich das nun freuen oder ärgern?“ Naja, besser er konnte mir etwas über Adash erzählen, als gar keiner! Wieder erfuhr ich Geschichten, die jeden Autor Tamriels stolz gemacht hätten. Richtige Schauergeschichten. Über irgendwelche Arkhadash, die das abgrundtief boshafte Werk des Schwarzen Zirkel waren. Von den vereinten Kräften der restlichen vier Zirkel niedergeschlagen und in Ketten gelegt. Jetzt von Urudùthas, einem dunklen magischen Feuer befreit.
    Ennah würde nun vor die Bruderschaft treten und dieser Bericht erstatten. Ich hingegen könne mir die Stadt ansehen oder zurück nach Tamriel reisen. „Klar, erst reißen sich alle um mich und dann bin ich so unwichtig das ich wieder gehen kann? …Nein, ich glaube Dir kein Wort Bürschchen!“ Als ich Ennah nach dem Weg zurück fragte, musste ich schallend lachen. Ein gewisser Armtil, ein Magier, könne mich mit einem Wimpernschlag zurückbringen. „Toller Vorschlag - wie gut ihr diese Art von Wimpernschlag beherrscht, durfte ich ja schon am eigenen Leib erfahren!“


    In Adash sprachen wir mit jedem der uns begegnete und kauften alle Bücher über Adash und die Zirkel, derer wir habhaft werden konnte. Unser Bild wurde langsam klarer.
    Die Zirkel waren verfeindet und es hatten sich Fraktionen gebildet. Auf der einen Seite der schwarze und der rote Zirkel, ihm gegenüber der weiße und der grüne. Der Fünfte Zirkel, der blaue, verhielt sich neutral. Andarmel wurde inzwischen Steckbrieflich gesucht, da ihm der Tod von Aldar, dem Erzmagister des „Schwarzen Zirkels“, angelastet wurde. „Vielleicht ist er doch nicht der gutherzige Alte, für den er sich ausgibt?“
    Ich erfuhr auch etwas mehr über die einzelnen Zirkel und deren Organisation. Alle nahmen keine Mitglieder mehr auf und bereiteten sich auf einen Krieg vor. Jeder Zirkel verfügte über eigene Legionen. Soldaten, Bogenschützen, Reiter und Kampfmagiern auf irgendwelchen Flugtieren. Vom Roten Zirkel hörten wir sogar, dass er Drachen unter seinem Banner haben sollte. Eine Legion bestand aus mehreren Kohorten von je 500 Mann. Die militärische Macht der Zirkel war also nicht zu unterschätzen, selbst wenn der blaue Zirkel seine Legionen wohl schon fast aufgerieben hatte. Ein Kernproblem im Streit der Zirkel schien im Sklavenhandel zu liegen, bei dem die Rot/Schwarze Fraktion diesen uneingeschränkt befürwortete, während Grün/Weiße diesen zumindest außerhalb der Stadtmauern halten wollte. Außerdem merkte man beim gemeinen Volk, dass die Bruderschaft mittlerweile jeglichen Kredit verspielt hatte. Ihre internen Querelen und Eitelkeiten waren in den Augen des Volkes der Grund für den Niedergang von Adash. Als sich keine Informationen mehr finden ließen, erledigte ich noch ein paar kleinere Aufgaben für die örtlichen Händler und die Söldnergesellschaft Than. Dann erhielt ich eine telepathische Nachricht von Ennah.


    Erstes Kapitel: „Ruf um Hilfe“
    Als wir am vereinbarten Treffpunkt eintrafen, war Ennah bereits nicht mehr dort, stattdessen übergab uns Glamril eine Nachricht von ihm.


    Seine Bitte endete mit den Worten „Es fällt mir schwer Euch in diese gefährliche Situation zu schicken, doch Ihr seid wohl die richtige Person für diese Aufgabe.“ Hatte ich also recht behalten, von wegen ich kann nach Tamriel reisen.
    So wie Ennah die Nachricht verfasst hatte, war ich mir sicher, dass er der Arkanen Bruderschaft schon meine Hilfe zugesagt hatte. „Ihr müsst…“ oder „Es fällt mir schwer Euch … zu schicken…“ das waren keine Bitten - das waren Anweisungen. Mein kleiner Zauberlehrling zeigte bereits erste Spuren von Größenwahn. „Müssen tu ich gar nichts und schicken könnt ihr mich erst recht nicht!“ Womit er allerdings recht hatte, war sein Schluss. „Ja, ich bin sicherlich die richtige Person für diese Aufgabe - zumindest eher als ein größenwahnsinniger Zauberlehrling!“ Vor Ennah würde ich wenigstens erstmal Ruhe haben, da er auf einer geheimen Mission für die Arkane Bruderschaft war. Umsehen konnte ich mich somit in den Ruinen von Veyogalo erstmal. „Für welche Seite ich mich dann letztlich entscheide sehen wir, wenn es soweit ist!“

  • "Ruf um Hilfe" Teil 2


    Die Ruinen von Veyogalo waren sehr alt und zeigten deutliche Zeichen der Ayleiden. Doch auch Zerstörung hatte hier ihr Werk getan und so hieß es erstmal schwimmen und tauchen um hineinzukommen, da der gesamte Eingangsbereich geflutet war. Als wir tiefer in die Ruine eindrangen wurden wir Zeugen eines Gespräches. Die zwei Gestalten waren nur schattenhaft zu erkennen und ich konnte nicht wirklich sagen, ob es Menschen oder Geister waren. Doch schon wenig später wurde es klar. Es waren Menschen, denn uns griff ein Soldat der pechschwarzen Legion an. Also steckte, wie Ennah es erwartet hatte, der „Schwarze Zirkel“ hinter den Vorkommnissen.


    Entschlossen drangen wir immer tiefer in die Ruinen von Veyogalo vor. Sie waren weiträumig und düster, doch größtenteils hatte die Zeit wohl alle Gefahren getötet. Ein paar Vesrac, pechschwarze clannfearartige Bestien und auch die bereits bekannten Kalric schienen das Einzige zu sein was hier überleben konnte. Aber dieser Eindruck täuschte, wie aus dem nichts tauchte plötzlich ein Fackelschein tief in der Höhle auf und näherte sich uns. Die Waffen parat bereiteten wir uns auf einen erneuten Angriff der Schwarzen Legion vor!
    Doch jemand anderes trat uns gegenüber. Andarmel, der Alte vom Weißen Zirkel! Er hatte vor Jahren das Auge von Anur, ein mächtiges Artefakt des Weißen Zirkels hier unten versteckt. Nun, war er angelockt durch die Gerüchte um die finstere Magie, die hier Einzug gehalten hatte, zurückgekehrt. Er wollte das Artefakt in Sicherheit bringen, bevor es in den falschen Händen Unheil anrichten konnte. Wir beschlossen unseren Weg gemeinsam fortzusetzen und dem Alten zu helfen. Von Ennah´s Mission wusste Andarmel genauso wenig wie wir und so setzten wir in Sorge um das Auge von Anur unseren Weg fort. Nachdem wir einen weiteren Kempen der pechschwarzen Legion, einen Kampfmagier, beseitigt hatten, kamen wir an ein großes Lavabecken und Andarmel erzählte uns das hier einst eine Brücke gewesen sei. Da dies sichtlich nicht mehr der Fall war, mussten wir wohl oder übel einen anderen Weg suchen.


    Als ich näher an das Becken trat, veränderte sich meine Umgebung, wieder so wie schon bei der Tür der Kanalisation. Ich war also wieder in der Zwischenwelt, schnell lief ich auf die andere Seite und von dort konnte ich Andarmel helfen, selbst über das Becken zu gelangen. Auch er sprach davon, dass ich diese Kraft nicht kontrollieren konnte. Schlimmer noch, angeblich kontrollierte sie sogar mich. „Wieder dieser Hochmut der Magier! Meine Schritte bestimme immer noch ich und was soll ich mit Kontrolle über die Kraft. Bisher habe ich sie immer einsetzen können, wenn ich sie brauche. …Also mir reicht das!“ Als mein Ärger verflogen war, sah ich Andarmel grade noch durch die Tür in den nächsten Raum treten. Ich folgte ihm, doch zu spät. Eine Falle!


    Andarmel wurde ich einem Käfig gefangen gesetzt und ein Magier des Schwarze Zirkels schälte sich aus einer Rauchwolke. Darus Salenim nannte ihn Andarmel. Er verhöhnte uns, wir seien zu spät und das Auge von Anur sei bereits auf dem Weg zum Schwarzen Tempel! Dann hetzte er vier seiner Schergen auf uns und das Klirren von Stahl der auf Stahl trifft, erfüllte den Raum. Die Soldaten der pechschwarzen Legion wussten mit ihren Waffen umzugehen, trotzdem hatten sie gegen uns keine Chance und ihr Blut besudelte schon bald die Stufen der Treppe. Doch gesiegt hatten wir damit noch längst nicht, schließlich stand uns ja noch Darus Salenim selbst gegenüber.


    Vor unseren Augen verwandelte er sich in die riesige Ausgabe eines Kalric, der mich um gute zwei Manneslängen überragte. Am schlimmsten war es aber, dass er sich mittels einer magischen Aura vor unseren Waffen schützte. Ein Wettlauf mit der Zeit begann. Während ich fieberhaft nach der Quelle dieser Magie suchte, schlug Darus in seiner neuen Gestalt erbarmungslos auf uns ein. Mehrfach wäre ich seiner Kraft fast erlegen und für meine eigenen Heilungszauber fehlte mir mittlerweile die Energie. Doch endlich gelang es mir auch die letzte seiner vier Quellen an mich zu nehmen. Jetzt wurde es Zeit den Spieß umzudrehen. Wir droschen auf das Monster ein, bis es schließlich vor uns zusammenbrach. Doch selbst in seinem letzten Atemzug konnte Darus Salenim einen machtvolleren Zauber werfen, als ich es Andarmel im Vollbesitz seiner Kräfte zutraue. Eine Woge der Magie erfasste mich und der schwarze Mantel der Ohnmacht breitete sich über mir aus.


    Ende von „Ruf um Hilfe“

  • Erstes Kapitel: „Der Orden“
    Als ich erwachte, befand ich mich wieder in der Kammer der Weißen Exklave von Adash. Um herauszufinden wie ich dort hingelangt bin, verließ ich diese. Wieder erwartete mich Ennah vor der Tür. Er war also von seiner geheimen Mission zurück. Allerdings erzählte er mir nichts über diese, sondern in der hochnäsigen Art, wie es wohl nur Magier können, dass Andarmel mir mein Leben gerettet hätte und ich ihm nichts von meinen kleinen Abenteuern erzählen bräuchte! Sein Meister hätte ihm bereits alles Wichtige erzählt. „Wahrscheinlich genauso wahrheitsgemäß, wie das mit der Rettung! Die Kleinigkeit, dass er gefangen war und ich seinen Bezwinger besiegt habe, hat er natürlich unter den Tisch fallen lassen. Aber das wundert mich nicht, schließlich sind Magier die Retter der Welt und die Spitze der Evolution - auf einer Stufe mit den Göttern stehend. Alle anderen sind nur primitive Lakaien, die froh sein dürfen das sie überhaupt leben!“
    Das Auge Anurs sei vermutlich bereits im Schwarzen Tempel und wir könnten es nicht zulassen, dass der Schwarze Zirkel seine Macht nutzen kann. „Mit wir war natürlich ich gemeint, schließlich ging es um Drecksarbeit, die zudem noch gefährlich ist. Nein, …da könnte ja die schöne weiße Robe schmutzig werden. Für die Hohen Herren des Weißen Zirkels reicht es rechtzeitig da zu sein, um die Lorbeeren zu ernten!“
    Ich sollte durch die Zwischenwelt in den schwarzen Turm und das Auge stehlen. Vorher sollte ich mir beim Orden oder besser gesagt der Abteilung Adash alle notwendigen Informationen holen! Der Orden hätte ein Lager des Schwarzen Zirkels hochgenommen und dabei Dokumente gesichert, die uns hilfreich sein konnten. Ennah schloss seinen Bericht mit den Worten: „Ihr werdet dem Leiter der hiesigen Abteilung des Ordens einen Besuch abstatten, während ich unsere Mission vorbereiten werde. Noch Fragen?“ Die Arroganz und Überheblichkeit mit der er dies sagte, schürte die Wut in mir. „Befehle an einen Lakaien waren das - nichts anderes!“
    Trotzdem beschloss ich seinen Befehlen Folge zu leisten. Nicht weil es mich interessierte welche Seite der Zirkel hier die Oberhand behielt, sondern weil mich die Sache interessierte. Auf mich wirkten mittlerweile alle Zirkel herablassend, hochnäsig und nur auf ihr eigenes Wohl bedacht. Die Bewohner von Adash taten gut daran, ihnen die Schuld am Niedergang der Stadt zu geben! „Das einzig Gute an der Situation für Adash, sind die Opfer innerhalb aller Zirkel. Ich werde jedenfalls meinen Teil dazu beitragen, dass diese Zahl größer wird. Vielleicht erhält dann das Volk eine reelle Chance auf ein freies Adash. Ich freue mich schon auf den Tag der Abrechnung mit diesen verdammten Rotznasen und Sklaventreibern!“


    Ich machte mich also auf den Weg zum Orden, von dem ich nur wusste, dass es Handlanger des Weißen Zirkels waren, die sich hinter einem Ehrenkodex versteckten. Sie gaben vor für das Gute einzustehen, ob dem tatsächlich so war, entzog sich meiner Kenntnis. Ich redete mit Velan Saxtius, dem Oberhaupt des Ordens. Allerdings wollte dieser mir die schwarzmagischen Schriften nicht überlassen. Sie sollten nach Tamriel geschafft werden und dort nach einer Untersuchung in Flammen aufgehen. Das mich der weiße Zirkel schickte, half mir bei dem Alten nicht. Er wollte einen Beweis dafür, dass ich ein Kempe des Lichts war.
    Ein Nekromant plünderte in den Ruinen die Gräber von Alt-Adash, in dem Bestreben für den Schwarzen Zirkel eine Untoten-Armee aus mächtigen Zombie-Kriegern zu erschaffen. Der Tod dieses Nekromanten sollte mein Beweis für den Alten sein. Ich willigte ein, doch der Alte war ein Narr. „Wenn ich Dir den Kopf des Nekromanten liefere, beweist das gar nichts!“
    Als ich die Ruinen von Alt-Adash betrat, schlug mir der unverkennbare Geruch von Totem Fleisch entgegen. Unsere Fackeln fochten einen aussichtlosen Kampf gegen die Dunkelheit und konnten dieser nur wenige Meter entreißen. Dann sahen wir auch schon die ersten Untoten und der Tanz begann.


    Wie im Rausch schlugen wir einem Berserker gleich auf das Getier ein. Anfangs schein es, dass für jeden erschlagenen Zombie zwei neue nachrückten. Doch irgendwann war es still und wir besahen uns das Schlachtfeld voller Leichen. Nun waren sie wirklich tot!
    Allerdings war dies nur der Anfang unseres Feldzuges gegen die Untoten-Truppen aus den Ruinen von Alt-Adash. Während wir, auf der Suche nach dem Nekromanten, unseren Weg fortsetzten, sahen wir uns noch etlichen Scharmützeln mit diesen Bestien ausgesetzt. Tief im Inneren der Ruinen fanden wir ihn schließlich, umringt von seiner Untoten-Legion. Ein Ork, gewandet in die Robe des schwarzen Zirkels, forderte uns zum Kampf!
    „Komm ruhig näher Du hässliche Ausgeburt der Hölle! Heute wirst Du bereuen, nicht den Weg des Kriegers eingeschlagen zu haben, wie es sich für einen wahren Ork geziemt!“ Ein letztes Gefecht entbrannte und während meine Begleiter sich um die Untoten kümmerten, erschlug ich den Nekromanten Shobob gro-Agam und riss ihm sein Herz aus der Brust.


    Mit diesem Beweis kehrte ich zum Orden zurück und erhielt meinen Lohn in Form der gewünschten Manuskripte. Als ich den Orden wieder verließ, wartete bereits ein Mitglied des schwarzen Zirkels auf mich. Er erzählte mir, dass der Nekromant ein Jünger des verhüllten Messias gewesen sei. Außerdem hätten die Arakesch-Anhäger den schwarzen Zirkel unterwandert und planten ähnliches mit den anderen Zirkeln. Wenige Augenblicke später lag der Schwarzmagier tot vor meinen Füssen. Zusammengebrochen ohne jeglichen erkennbaren Grund.
    „Es wird immer verworrener - mal sehen was Ennah zu den Geschehnissen und den Manuskripten zu sagen hat. Ich kann sie leider nicht lesen!“ Doch auch Ennah konnte dies nicht, sie waren codiert. Er versprach den Code zu entschlüsseln, während ich mich ausruhen sollte. „Morgen früh werden wir uns auf den Weg machen.“ Nach diesem erneuten Befehl verließ er das Zimmer und ich hörte das leise Klicken des Schlosses. Er hatte mich tatsächlich eingeschlossen!


    Ende von „Der Orden“

  • Erstes Kapitel: „Der Fährmann“
    Nach einer dreitägigen Reise gelangten wir an einen mir unbekannten Ort. Ennah hatte während der ganzen Reise nichts über die Manuskripte verlauten lassen und auch ich hatte es vorgezogen zu schweigen. „Warum soll ich mit jemandem reden, der mich einsperrt und wie einen Lakaien durch die Gegend schubst.“ Ich folgte Ennah´s Anweisungen teilnahmslos und er half mir die Zwischenwelt zu betreten. Vorher überreichte er mir noch das Herz eines unschuldigen Menschen.


    Wofür dieses Herz bestimmt war, eröffnete sich mir erst in der Zwischenwelt. Ennah verlor kein Wort darüber und auch nicht über das, was mich nun in der Zwischenwelt erwartete. Aus der alles verschlingenden Dunkelheit näherte sich ein Boot meinem Standort. Eine finstere Gestalt saß in diesem und nahm mich in Empfang. Er würde mich zu einem Portal bringen, dass zum Schwarzen Tempel führt. Das Herz forderte er als Bezahlung für diese Dienste.


    Während der Überfahrt prophezeite mir der Fährmann mit heißerer Stimme einen nahenden Krieg, der die Welt verändern und in Flammen stehen lassen würde. Der brüchige Frieden zwischen den Zirkeln würde zerbrechen und der Tag des verhüllten Messias würde kommen. Nach dem Schwarzmagier vor dem Orden war er also der Zweite der vom verhüllten Messias redete. Leider war unsere Reise viel zu schnell beendet, denn ich hätte gerne noch länger den Worten des altehrwürdigen Fährmanns gelauscht. Er war der Erste hier in Adash, der auf mich wirklich weise und über alles erhaben wirkte. Außerdem schien er ohne jeglichen Hintergedanken zu sprechen. „Warum auch“ die Zwischenwelt war laut allem was ich gehört hatte eine Ebene zwischen der Welt der Lebenden und den Toten. Somit konnte der Fährmann die Probleme der Lebenden teilnahmslos wie ein exotisches Insekt betrachten. Für ihn waren sie vermutlich ohne jegliche Bedeutung. Gedanken verloren trat ich aus dem kleinen Boot und näherte mich dem magischen Portal zum Schwarzen Tempel. „Nur noch ein kleiner Schritt, dann werde ich das Heiligtum des schwarzen Zirkels betreten. Dort werde ich das Auge Anurs in meinen Besitz bringen und dann, sofern die Götter mir es ermöglichen, selbst entscheiden was ich damit anfange!“


    Ende vom „Ersten Kapitel“


    Zwischen-Fazit: nach dem „Ersten Kapitel“
    LordKain hat eine glaubwürdige und tiefgründige Quest aufgesetzt. Dabei ist es ihm gelungen den Spieler voll in die Handlung zu integrieren und von Beginn an in den Bann von Adash zu ziehen. Die vielen schönen Zwischensequenzen und die Geräuschkulissen während des Spielens verleihen Adash den Charme und die Faszination eines interaktiven Kinofilms. Alle NPC´s sind durch unterschiedliche Sprecher mit Stimmen versehen worden, die sich wunderbar in diese Szenerie einfügen. Ihre Stimmungen werden dadurch fast greifbar und es ist eine Freude jeden einzelnen kennenzulernen.


    Mein Bericht beschreibt ausschließlich Saigon´s Sicht der Dinge und ist nur eine mögliche Wahrnehmung der Zirkel und ihrer Konflikte. Natürlich kann man ihre Handlungen auch völlig anders bewerten. Mir gefällt die Art, wie sich die einzelnen Zirkel präsentieren sehr gut und es verleiht jedem einzelnen ein eigenes Profil. Mein persönliches Highlight ist dabei, dass keiner der Orden wirklich ausnahmslos lieb und nett daher kommt und somit nicht das übliche Gut & Böse Klischee bedient wird. In Adash gibt es auch Grau und nicht nur Schwarz & Weiß, was dem Ganzen eine realitätsnahe Wirkung verleiht.


    Diese Wirkung wird auch durch die restlichen Bewohner der Stadt und ihre Wahrnehmung der Arkanen Bruderschaft nochmal unterstrichen. Einen solchen Tiefgang inklusive politischer und gesellschaftlicher Konflikte hätte ich mir auch für das Original Oblivion gewünscht! Die Tatsache, dass man sehr genau zuhören oder auch in den Büchern lesen muss, um ein wirkliches Bild von Adash zu erhalten, hat für mich einen besonderen Reiz. Kaum Quest-Pfeile und immer mal wieder kleinere, in meinen Augen überwiegend recht einfach zu lösende Rätsel runden das gelungene Bild ab. Einen dicken Pluspunkt erhält LordKain von mir auch für die Integration und Gestaltung seiner Kämpfe. Er hat hier eine wunderbare Mischung gefunden, die nicht dazu führt das die Story überlagert oder zu einem Hack & Slash Abenteuer abgewertet wird.


    Ich hoffe, dass es mir mit der Berichterstattung über das erste Kapitel gelungen ist meinen Spielspaß, den mir LordKain mit seinem Werk bereitet hat, zum Ausdruck zu bringen. Voller Vorfreude werde ich mich nun an das zweite Kapitel heranwagen. An dieser Stelle möchte ich LordKain für sein Werk danken, das mir bereits jetzt viele angenehme Stunden bereitet hat!


    :danke

  • Zweites Kapitel: „Der Schwarze Tempel“
    Durch das Portal gelangten wir tatsächlich in den schwarzen Tempel. Dort angekommen galt es das Auge Anurs zu finden und in unseren Besitz zu bringen. Leider hatten wir keine Anhaltspunkte wo sich das Auge befinden könnte, somit mussten wir jeden Winkel des Tempels erkunden. Wir schlichen also durch die Gänge, den Keller und die Kammern des Tempels und erledigten jedes Mitglied der schwarzen Brut das sich uns in den Weg stellte.


    Auf unserem Weg konnten wir auch ein Gespräch zwischen zwei Mitgliedern des schwarzen Zirkels belauschen. Sie redeten über einen Arkhadash der in der letzten Nacht angekommen war und sogar ihnen Angst einzuflößen schien. „Arkhadash, …ich bin gespannt wie diese angeblich so boshaften Werkzeuge des schwarzen Zirkels aussehen und es ist gut zu wissen, dass anscheinend nicht mal der schwarze Zirkel selbst seine Häscher unter Kontrolle hat!“ Doch für solche Rätsel blieb erstmal keine Zeit, wir mussten schnell sein, andernfalls würde das Artefakt vielleicht aus dem Tempel gebracht und unsere Reise durch die Zwischenwelt war vergebens. Wir drangen also immer tiefer in den Tempel vor und dann wurden uns die Pläne des Zirkels offenbart. Kein geringerer als Fürst Hochmagier Kain, das Oberhaupt des schwarzen Zirkels eröffnete uns diese. Als ungesehene Gäste wohnten wir einem Gespräch zwischen ihm und einem Darus bei. „Darus? Hieß so nicht der Magier, den ich in den Ruinen von Veyogalo getötet habe? …Ja, Darus Salenim. Sollte er sich mit seinem Zauber doch noch gerettet haben?“
    Das Gespräch verriet uns das der schwarze Zirkel das Auge Anurs mit der magischen Quelle verschmelzen wollte. Vermutlich um die Macht beider zu einen. Aber auch das zwischen Kain und Darus keine Freundschaft herrschte. „Vielleicht wird mir das noch nützlich sein!“ Aber jetzt mussten wir weiter. Wir kamen schließlich in eine große Halle und ein ungutes Gefühl beschlich mich. „Kommt es mir nur so vor oder hat grade eine der Statuen den Kopf bewegt?“


    Nein, ich hatte mich nicht getäuscht und wenig später stiegen alle vier Statuen von ihrem Sockel und trachteten nach unserem Leben. „Verflucht! Eine Falle zum Schutze der Quelle!“
    Doch zum umkehren war es zu spät. Lodernde Schranken aus purer Energie zwangen uns in den Kampf gegen die steinernen Wächter der Quelle. Schlimmer noch, irgendetwas hinderte meine Gefährten daran an meiner Seite zu kämpfen. Mit starrem Blick überließen sie mich meinem Schicksal. Doch die Neun waren mir gewogen. Ich besiegte einen Wächter nach dem anderen und gemeinsam mit dem letzten, brach die Wand aus Energie in sich zusammen und auch die Starre fiel von meinen Gefährten. Wir setzten unseren Weg also gemeinsam fort und fanden schließlich das Auge Anurs. Es war tatsächlich Darus Salenim der es mit der magischen Quelle verbunden hatte, doch nicht wie ich anfangs annahm um deren Kräfte zu einen, sondern um das Artefakt mit der Quelle zu speisen. Ich wartete bis Darus wieder verschwunden war und griff mir das Auge. Der erste Teil der Aufgabe war also geschafft! „Nun müssen wir nur noch einen Weg finden, wie wir hier wieder heil rauskommen!“
    Dieser Weg führte uns schließlich durch die Kerker des schwarzen Tempels, wo deutliche Spuren von Folter und anderen Gräueltaten des schwarzen Zirkels erkennbar waren. Dort traf ich Alof, einen Gefangenen der mir anbot mich aus dem Tempel zu führen, wenn ich ihn befreie. Ich willigte ein und besorgte den Schlüssel für seine Zelle. Eine andere Wahl hatte ich doch auch gar nicht, schließlich kannte ich mich im Tempel nicht aus. Somit war Alof als Führer besser als blindes Umherirren.
    Mit ihm als Führer war es ein leichtes den Rückweg zu finden. Wir stiegen in einen Höhlenartigen Komplex hinab und Alof beseitigte eine magische Barriere. Schließlich führte er mich an einen Portstein mit dem er mir die Rückkehr nach Adash ebnen wolle. Ein mulmiges Gefühl in der Magengegend habend, willigte ich ein. Doch Alof beherrschte den Umgang mit den Portsteinen und ich kam sicher nach Adash. „Anscheinend gibt es hier doch noch fähige Magier!“ Von dort aus machte ich mich auf den Weg zu Ennah. Ob ich ihm allerdings das Auge von Anur aushändigen würde, hatte ich noch nicht entschieden!


    Ende von „Der Schwarze Tempel“

  • Zweites Kapitel: „Das Grab der Tausend Wege“
    Es war bereits mitten in der Nacht, als ich den Innenhof der Weißen Exklave in Adash betrat. Trotzdem kam mir Ennah dort bereits entgegen. Was mich jedoch nicht mehr wirklich wunderte, schließlich hatte er auch eingesperrt in der Zelle über eine große Entfernung meine Gegenwart gespürt. Als ich ihm eröffnete, dass ich das Artefakt in meinen Besitz gebracht hatte, war er sehr erfreut und wertete es als kleinen Sieg in einem unsichtbaren Krieg. Was dann folgte überraschte mich. Ich sollte das Artefakt behalten, da es bei mir am sichersten sei. „Spürt er nicht nur meine Nähe, sondern ließt gar in meinen Gedanken?“ Misstrauisch beäugte ich ihn. Immer hatte er wie selbstverständlich alles bestimmt und nun überließ er mir aus freien Stücken das Auge Anurs? „Spürt er, dass ich nicht gewillt bin es ihm zu überlassen?“
    Wie so oft, seit ich Adash erreicht hatte, musste ich die Antwort auf diese Frage auf später verschieben. Es gab bereits neue Probleme, die ich für Ennah lösen sollte. Er war von der Arkanen Bruderschaft zum Kleriker befördert worden. Als solcher unterstand er nun direkt der Bruderschaft und hatte die Aufgabe den brüchigen Frieden um jeden Preis zu sichern. „Der kleine Ennah als Bewahrer des Friedens! Noch dazu um jeden Preis - …schöne harmlos klingende Worte einer Bruderschaft die ihren Wohlstand auf dem Leid der Bevölkerung aufbaut!“
    Dieses neue Problem waren Ausgrabungen des purpurnen Zirkels in der Nähe des Grabes der Tausend Wege. Nach was dieser für mich neue Zirkel dort suchte, konnte mir Ennah nicht sagen, aber scheinbar fühlte die Bruderschaft sich dadurch bedroht. Der purpurne Zirkel arbeitete im Untergrund am Sturz der Bruderschaft und der Macht der Zirkel. „Was für ein sympathischer Gedanke!“ Dieser neue Zirkel hielt die Bruderschaft und die mir bisher bekannten Zirkel für ein herrschsüchtiges Regime, dass allen Bürgern der Namadash seinen Willen mit Gewalt aufzwängt. Ennah tat dies natürlich als lächerliche Sichtweise von einem Haufen organisierter Verbrecher ab, die Anschläge auf die Einrichtungen der Zirkel verübten und Unschuldige töten. Doch für mich war diese Sichtweise mehr als nur begründet. Es war sogar eine logische Sichtweise auf das, was ich bisher in Adash selbst wahrgenommen hatte. „Ich bin also nicht der Einzige, der sich über jedes tote Mitglied der Zirkel freut und ihre Machtausnutzung missbilligt!“ Während Ennah in Adash mit einigen alten Kontaktmännern sprechen wollte, sollte ich mich unverzüglich um die Ausgrabungsstätten kümmern. Natürlich warnte er mich noch ob der Gefahr und der Kampfausbildung des purpurnen Zirkels, doch das hörte ich bereits gar nicht mehr. Ich war bereits damit beschäftigt das Gehörte im Geiste zu sortieren.


    Nachdem ich den Rest der Nacht mit unruhigen Träumen verbracht hatte, brach ich am frühen Vormittag zu den Ausgrabungsstätten auf. Ich wusste noch nicht ob ich dem purpurnen Zirkel wirklich trauen sollte, doch allein würde ich kaum gegen alle Zirkel vorgehen können. „Wer weiß, …falls der purpurne Zirkel nicht wirklich das Wohl des Volkes im Auge hat, sollte er zumindest ein gutes Werkzeug im Kampf gegen die Zirkel sein. Auf jeden Fall werde ich erstmal nicht das tun was Ennah von mir erwartet!“ Ich werde nicht gegen den purpurnen Zirkel vorgehen, zumindest noch nicht. Unschlüssig trug ich bei meiner Ankunft noch zwei Fragen aus der vergangenen Nacht mit mir herum. „Ist dieser Alof, den ich befreit habe, einer von dem neuen Zirkel? Schließlich ist er nicht mit nach Adash gekommen und war magisch begabt! …und gibt es vielleicht eine Verbindung zwischen den Jüngern des verhüllten Messias, von denen der Fährmann geredet hat und dem neuen Zirkel?“ Schulterzuckend schüttelte ich die Gedanken ab und wir drangen durch einen Lüftungsschacht in das Grab der Tausend Wege ein. Einige Meter unter uns lag der kleine Platz zwischen den Königsgräbern, den wir schon auf dem Hinweg kennengelernt hatten. Außerdem konnten wir einen Bogenschützen des purpurnen Zirkels im schummrigen Licht auszumachen. Für einen Moment zog ich es in Betracht diesen aus dem Hinterhalt mit einem Pfeil zu töten. Doch dann verwarf ich den Gedanken. „Ich bin nicht hier um zu töten, sondern um vielleicht Verbündete zu finden.“ Also sprang ich hinab in die Tiefe und ging offen, ohne gezückte Waffen auf die Gestalt zu.


    Meine guten Absichten waren jedoch vergeblich. Der Bogenschütze griff sofort an und somit mussten wir uns verteidigen und ihn töten. „Endet bereits hier mein Versuch?“ War es mein Schicksal mich allein gegen die Zirkel zu stellen. Verärgert überlegte ich, was ich sagen sollte falls doch noch jemand mit mir sprach. „Schön Euch zu treffen, übrigens draußen liegt ne tote Wache, die nicht mir reden wollte!“ Nicht grade der perfekte Auftakt für ein Gespräch.
    Im Verlaufe der Erkundung der Ausgrabungsstätte wurden diese Argumente noch schlechter, denn leider war die erste Wache nicht das letzte Mitglied des purpurnen Zirkels das wir töten mussten. Mit gemischten Gefühlen folgten wir dem Weg der Purpurnen immer weiter und Dank Aganazaars Talent für Rätsel konnten uns diese auf unserem Weg nicht aufhalten.
    Durch ein magisches Portal gelangten wir schließlich auf ein Schlachtfeld. Skelette und feuerumhüllte Danqua-Krieger lieferten sich hier ein gnadenloses Gefecht. Zu unserem Glück waren beide Parteien so mit sich selbst beschäftigt, dass wir nahezu unbehelligt durch das Kampfgetümmel marschieren konnten.


    Am Ende dieses Weges mussten wir einmal mehr auf unsere Intuition vertrauen und den Sprung in den Abgrund wagen. Auch hier waren uns die Neun gewogen und wir erreichten ein Tor zu einer fremden Welt. Wir durchschritten sie und lösten dabei Rätsel, bei denen selbst Aganazaar Wissen über die Ayleiden uns nur wenig nützte.
    Ganz am Ende erreichten wir einen Runenstein, dessen Berührung uns wieder aus dieser Welt brachte. Wir standen wieder in dem kleinen Wäldchen über dem Grab der Tausend Wege! Außerdem spürte ich eine fremde Macht in mir, deren Rätsel ich nicht allein entschlüsseln konnte. Meine Hoffnung in dem purpurnen Zirkel einen Verbündeten zu finden, war also vorerst zerschlagen und mir blieb nichts anderes übrig als erneut Ennah aufzusuchen.
    Dieser spürte sofort eine Veränderung meiner Aura und nachdem ich ihm erklärte was geschehen war, konnte er diese deuten. Ich hätte großes Unheil über diese Welt gebracht, indem ich die Ruhe der Danqua gestört hätte. „So ein Quatsch, die Anhänger des purpurnen Zirkels waren doch bereits vor mir da, schließlich bin ich diesen gefolgt!“ Stattdessen erzählte Ennah mir, dass vor mir nur die Ayleiden und Arothi dies getan hätten und beide Großreiche anschließend von den Danqua in Trümmer gelegt worden seien. „Verdammt, es war Ennah´s Wunsch, dass ich den Purpurnen folgte! Doch natürlich sprach er jetzt nur von mir. Solange es ihm dient, spricht er von wir. Die unerfreulichen Dinge schiebt er natürlich lieber mir allein in die Schuhe!“ Aber Schuldgefühle würde er mir nicht einreden können. Ich hatte bereits gegen die Danqua-Krieger gekämpft und unbesiegbar waren sie nicht. „Sollen sie doch kommen. Ich werde nicht vor Ehrfurcht erstarren!“
    Ennah wollte die neue Entwicklung der Arkanen Bruderschaft vortragen und ich sollte mich mit Yannon, von der blauen Exklave im Hafenbezirk treffen. „Na Bürschchen, soll jetzt der blaue Zirkel Deine Suppe auslöffeln?“


    Ende von „Das Grab der Tausend Wege“

  • Zweites Kapitel: „Der Hauch der Verdammnis“


    Am nächsten Morgen folgten wir Ennah´s Rat und gingen in den Hafenbezirk, um dort mit Yannon vom blauen Zirkel zu sprechen. Ich war gespannt darauf wie dieser mir weiterhelfen konnte und auch darauf wie sich der blaue Zirkel präsentiert. Vom weißen Zirkel hatte ich erstmal genug und es konnte nicht schaden Kontakt zu den anderen Zirkeln zu bekommen.
    Yannon erwartete mich bereits und er bestätigte Ennah´s Aussage über meine Aura. „Hauch der Verdammnis“ nannte er sie und auch er sagte, dass ich aus Unwissenheit alle an den Rand der Vernichtung geführt hätte. Allerdings behauptete er auch, dass derjenige der als erstes die Ruhe der Danqua gestört hätte über die Gabe verfügte das Unheil abzuwenden. „Nun, auch wenn ich nicht glaube, dass ich dieser Erste bin, einen Versuch ist es wert! Zumal ich in der Welt der Danqua-Krieger keine Spuren des purpurnen Zirkels gesehen habe. Haben sie diese Welt vielleicht doch nicht betreten und ich habe ihren wirklichen Weg übersehen?“ Egal, jetzt war es eh zu spät! Entweder sie waren dort und meine Mühe ist vergebens oder sie waren nicht dort und es könnte funktionieren. Sicherheit gab es jedenfalls für keine Möglichkeit!
    Ich teilte Yannon´s Ansicht das Informationen stets der erste Schritt sein sollten und willigte daher ein erstmal Informationen zu besorgen. Seinem Rat folgend besorgte ich von Lucan Palenix, einem Buchhändler im selben Bezirk, einige Bücher über die Danqua. Als dieser mir eröffnete, dass bereits vor mir jemand nach eben jener Lektüre gefragt hatte, war ich gewarnt. Beschreiben konnte er mir diese Person leider nicht, aber seinen Vermutungen zu Folge war es eine Frau. Noch im Laden las ich die Bücher, da ich befürchtete, dass mir von dieser Unbekannten Gefahr drohte. Doch viel gaben die Bücher nicht über die Danqua preis. „Was für eine Enttäuschung. Verdammt viele Septimen für sehr wenig Informationen!“ Interessant war eigentlich nur der Punkt, dass sich die Welt der Danqua als Spiegel des eigenen Lebens präsentiert. „Für mich war es ein Schlachtfeld, was also durchaus zu dieser These passt!“
    Als ich den Buchladen wieder verließ erwarteten mich bereits drei Anhänger des purpurnen Zirkels. Auch sie fanden unter meinem Schwert den Tod und meine Liste aus schlechten Argumenten für einen friedlichen Kontakt mit dem Zirkel wurde wieder etwas länger. Warum sie mich angriffen war mir nicht ganz klar, aber es musste etwas mit den Danqua zu tun haben. Aufmerksam setzte ich meinen Weg zu Yannon fort, um ihm die gewünschten Bücher zu bringen.


    Dieser erwartete mich mürrisch ob meiner Verspätung, doch als ich ihm vom Überfall durch den purpurnen Zirkel berichtete vertrieb Sorge seinen Zorn. Es sei viele Jahre her seit die Purpurnen sich offen in der Stadt gezeigt hätten. Seine Frage nach ihrem Grund für den Angriff auf mich konnte ich allerdings nicht beantworten. Ich hatte zwar einen Verdacht, doch aussprechen wollte ich diesen nicht. Es war bereits so schwer genug gegen die Macht der Zirkel vorzugehen, da wollte ich kein weiteres Öl ins Feuer gießen. Ich gab Yannon die Bücher und räumte ihm die Zeit ein die er wünschte um sie zu studieren. Als ich wieder in das Untere Stockwerk gehen wollte, griff mich ein Traumfresser an. Gemeinsam gingen wir gegen diese Bestie vor und konnten sie überwältigen. Für Yannon war nun alles klar. Der Angriff der Purpurnen galt nicht mir, sondern unserer Mission gegen die Danqua-Invasion! „Nun hat er also das ausgesprochen, was ich vermutet habe, aber nicht preisgeben wollte.“ Er war entsetzt über diese Erkenntnis, da den Purpurnen scheinbar jegliches Risiko recht war die Bruderschaft zu besiegen, selbst wenn dies den Untergang von allen bedeuten konnte. Nach dieser Feststellung bat Yannon mich in den Kanälen der Stadt nach den Purpurnen zu suchen, da sie dort früher schon einmal ihr Lager gehabt hätten. Dabei sollte ich mich verborgen halten und keinen Angriff wagen, denn er wollte erstmal nur Informationen.


    Ende von „Der Hauch der Verdammnis“

  • Zweites Kapitel: „Unter den Straßen und Gassen“
    Auch wenn mein Magen schon beim Gedanken an den Gestank der Kanalisation protestierte, stiegen wir erneut in die Kloake hinab. Doch diesmal hatten wir Glück und nach einem kurzen Stück in dieser unappetitlichen Gegend, veränderte sich das Bild und wir gelangten durch ein anfangs kellerartiges Gewölbe bis in saubere gemauerte Hallen.


    Dort fanden wir auch die ersten Mitglieder des purpurnen Zirkels, allerdings tot am Boden liegend. Irgendetwas ging hier vor sich und ich hatte keinen Schimmer was das sein konnte. Feinde hatten die Purpurnen mehr als genug, aber der Verdacht sie in der Kanalisation zu finden, war eigentlich zu frisch, als das mir einer der anderen Zirkel zuvor gekommen sein dürfte. Vorsichtig setzten wir unseren Weg fort und dann sahen wir eine dunkle schwarzgewandete Gestallt vor uns.


    „Nein, das ist kein Schwarzmagier, sondern eher jemand wie der Fährmann!“ Ich trat näher, um mir im Fackelschein ein Bild von dem Fremden zu machen. Doch plötzlich war er weg. Vor meinen Augen hatte sich der Fremde in Luft aufgelöst. Ich rannte los - bestimmt ist er in dem Gang verschwunden und traf auf eine Brücke. Am anderen Ende sah ich den Schwarzen stehen. Er schien auf mich zu warten. „Will er mich durch diese Gänge führen oder will er mich in eine Falle locken?“ Die Vorahnung einer Falle und mein Misstrauen retteten mich nicht, als ich die Brücke betrat, stürzte diese ein und riss uns mit in die Tiefe!


    Dort erwartete uns bereits eine Horde, degenerierter schlanker Gestallten mit einer Haut aus grünlichen Schuppen, blutunterlaufenen roten Augen und viel zu langen Gliedmaßen. Wir hatten solche Kreaturen noch nie gesehen. Allerdings waren sie grottenschlechte Kämpfer und ihre Klauen prallten an unseren Harnischen ab, wie Fliegen an einem geschlossenen Fenster. Wenig später belauschten wir ein Gespräch von zwei Purpurnen und erfuhren, dass sie Schattenkriecher genannt wurden. Außerdem hätte eine andere Macht sie wohl aufgeschreckt. „Nun, das werde wohl ich gewesen sein!“
    Als ich meinen Weg fortsetzte, bekam ich unerwarteten Besuch von einem alten Bekannten. Andarmel schälte sich vor mir aus einer Rauchwolke.


    Er forderte mich auf ihm das Auge Anurs zu überlassen. Er wollte es an einen sicheren Ort bringen. „Ja, genauso sicher wie es in Veyogalo war, nicht wahr alter Mann!“ Meine Bemerkung machte ihn zornig und selbstverständlich konnte man ihm in seinen Augen keinen Vorwurf dafür machen, dass es in die Hände des schwarzen Zirkels gelangt ist und ohne meine Hilfe auch dort geblieben wäre. „Nein, ich werde das Auge nicht an einen gesuchten Mörder geben, dem ich nicht traue!“ Bei mir würde das Auge sicherer sein als an jedem Ort, wo er es hinbringen konnte. Er wurde noch zorniger und plusterte sich vor mir auf. Er drohte mir mit seiner Macht. Doch das störte mich nicht im Geringsten, glaubte der Alte wirklich ein Mann der vor Kalric floh, würde mir Angst machen?
    Dann zeigte er sein wahres Gesicht. Er würde mich töten, da mein Leben genauso wie das aller Menschen im Vergleich zum Schicksal der Namadash unwichtig wäre. Er prophezeite mir einen schnellen Tod und griff mich an. Die Macht von der er gesprochen hatte, war nichts im Vergleich zu dem was ich im Kampf gegen Darus Salenim erlebt hatte. Es wurde ein schneller Tod, doch nicht für mich und so blickte ich schon bald kalt in das Gesicht des am Boden liegenden Andarmel´s. „Ihr werdet keine weiteren Menschen opfern für ein Schicksal welches ihr der Namadash bescheren wollt!“


    Während wir unseren Weg fortsetzten, stießen wir immer wieder auf Leichen der Purpurnen. Alle waren getötet worden, ehe sie die Waffen überhaupt ziehen konnten. Auch für uns wurde es gefährlicher, denn immer wieder stellten sich uns Traumfresser entgegen. Die Hallen durch die wir schritten schienen sich ebenfalls zu ändern, es wirkte als würden sie immer älter. Fast so als habe jede Generation seine Bauten auf den Ruinen der Vorgänger errichtet.
    Schließlich erreichten wir ein magisches Portal mit dem Zeichen der Purpurnen, welches wir nicht durchschreiten konnten. Wir mussten somit nach einem anderen Weg suchen. Auf diesem offenbarte sich uns ein aktiver Portstein und da wir keine andere Wahl hatten benutzten wir ihn. Er führte uns zurück an die Oberfläche, genau an die Stelle des Hinterhaltes, den der purpurne Zirkel uns beim Buchladen gelegt hatte.
    Wir beeilten uns, um Yannon aufzusuchen und ihm zu berichten. Als wir die Exklave des blauen Zirkels betraten, wurden wir Zeugen eines Gespräches. „Nach den ganzen Lügen und Intrigen ist es ein schönes Gefühl nun zu hören, dass man sich um unsere Sicherheit sorgt!“ Als wir die Treppen hinauf gingen, sahen wir Yannon, der sich mit Mirna, einer Kampfmagierin vom grünen Zirkel und Caldius, einem Soldaten der azurblauen Legion unterhielt.


    Als Yannon uns erblickte, war er sehr erfreut und verlangte freundlich nach unserem Bericht. „Also dieser Yannon ist auf jeden Fall ein deutlich angenehmerer Gesprächspartner als Ennah und sein nun toter Meister.“ Ich berichtete Yannon von den Geschehnissen und machte ihn darauf aufmerksam das die Purpurnen, die wir dort gefunden hatten alle tot waren und ein magisches Portal ein weiterkommen verhinderte. Dieses Portal würde laut Yannon kein Hindernis sein und an dieser Stelle kamen nun Mirna und Caldius ins Spiel die mit uns gemeinsam zurück in die Unterstadt gehen sollten, um das Portal zu durchschreiten.


    Ende von „Unter den Straßen und Gassen“