Beiträge von Palanthir

    Fortsetzung Drittes Kapitel: „Die Purpurne Bedrohung“

    Ich beschloss mir diese Bruchbude mal näher anzusehen. „Vielleicht sind dort ja noch mehr Purpurne oder irgendwelche Anhaltspunkte zu finden!“ Das Haus war ein richtiges Dreckloch und viel des Mobiliars war zertrümmert. Im unteren Stockwerk gab es eine Tür, die vermutlich in den Keller führte, doch sie war verriegelt, also sah ich mich erstmal im Obergeschoß um. Dort fand ich einen Hebel, der die Kellertür entriegelte. „Wollen wir doch mal sehen was uns hinter der Tür erwartet!“
    In dem Keller stieß ich auf einen Wanddurchbruch. Also hatten die Purpurnen wieder mal eine Verbindung zu den Höhlen und Gängen unterhalb der Stadt genutzt. Wir folgten ihrem Weg und kamen in ein Kellergewölbe das nicht sonderlich groß war. Einige Traumfresser und Purpurne versuchten sich uns in den Weg zu stellen, doch wie schon so viele andere fanden auch sie unter unseren Klingen den Tod. „Wie viele von Ihnen werde ich wohl noch töten müssen bis der Spuk hier ein Ende hat!“
    Tief in meinem Inneren hegte ich immer noch die Hoffnung mich irgendwann mit Alof und den wenigen nicht verblendeten Purpurnen verbünden zu können. Sie waren die Einzigen die sich um die Menschen von Adash kümmerten und jeder Tote von Ihnen lastete auf meiner Seele. Doch welche Wahl hatte ich denn, entweder ich tötete sie oder aber wir waren des Todes und so uneigennützig war ich dann doch nicht!
    Als wir schließlich noch tiefer in die Katakomben vordrangen ertönte eine Stimme die mir seltsam bekannt vorkam. Sie sprach davon mich zu kennen und äußerte ihre Überraschung darüber, dass ich immer noch am Leben sei. „Mar’can! Dieser verfluchte Gestaltenwandler ist hier, also steht das M. für ihn. Ich werde Dich töten …Bestie!“ Doch als ich die Tür zur Unterwelt durchschritt, wirkte er einen Zauber und ich fand mich in einem Käfig wieder.
    Mar’can trat an diesen Käfig und ich bemerkte auch Mirna und Caldius in seiner Gewalt. Nun trieb er ein Spiel mit mir, wie es verächtlicher nicht sein konnte. Er betrachtete mich wie ein Insekt und wollte die Verhaltensweisen der Sterblichen an mir studieren! Ich sollte wählen wen der beiden er töten solle und er versprach beide zu töten, falls ich mich nicht entscheiden könnte. „Bastard!“ Schweren Herzens entschied ich mich für Mirna´s Tod und glaubte insgeheim das wir alle des Todes waren. „Caldius hat mir aber das Leben gerettet und seine Frau soll nicht noch einen weiteren Toten zu beklagen haben, falls ich das ändern kann!“ Mirna hingegen hatte mir zwar geholfen, doch ansonsten wusste ich nichts über sie. Wenn meine Entscheidung also schon einen der beiden töten wird, dann lieber Mirna!
    Nach meiner Entscheidung tötete Mar’can die Kampfmagierin des grünen Zirkels und überließ uns dem Kampf mit seinem Schüler Al’kazar und verschwand. Dieser Kampf war hart und der Gestaltenwandler bot einige magische Finten auf, um uns zu besiegen. Schließlich lag er jedoch tot vor unseren Füßen. Wieder hatte Mar’can mich unterschätzt und dieser Hochmut wird ihn eines Tages selbst durch meine Klinge sterben lassen! Die Frage war nur wie viele Unschuldige dieser Bastard noch in den Tod reißen würde bevor er sich mir stellte. „Die Danqua werden Tod und Zerstörung über die Namadash bringen, doch ich werde mich Ihnen entgegenstellen. Ich werde sie aufhalten und auch die Tode der Unschuldigen wie den von Mirna rächen. Mögen die Neun mir dabei helfen!“


    Ende vom „Dritten Kapitel“


    Zwischen-Fazit: zum „Dritten Kapitel“
    Auch das dritte Kapitel zeigt wieder die außergewöhnliche Qualität von LordKain. Technisch perfekt umgesetzt und mit einer Story die einen süchtig macht. Die einzelnen Quests verlaufen wie im Flug und ganz am Ende steht man verdutzt da. „Wie schon zu Ende?“ :O.o
    Nein zu Ende ist noch gar nichts, denn die Leiden beginnen nun erst und derzeit weiß wohl niemand wie lange sie dauern werden. „Also doch wie beim Herrn der Ringe - Ein Zweikampf zwischen Ungeduldiger Erwartung und Vorfreude auf das vierte Kapitel!“ Ich verneige mich hiermit vor Dir, LordKain! Du hast eine brillante Quest erschaffen, über die ich sehr gerne berichtet habe und es selbstverständlich auch gerne wieder tun werde, sobald dein viertes Kapitel fertig ist! :applaus


    Durch das Spielen von Adash habe ich mittlerweile auch eine genaue Vorstellung von Dir, die ich keinesfalls böse meine: :freunde
    Du sitzt jetzt sicherlich in südlichen Gefilden in einer schönen weißen Villa und schaust belustigt was Du mit uns gemacht hast, während Du einen Cocktail schlürfst!
    Unschuldig haben wir Adash das Erste mal besucht und von der süßen Droge gekostet. Der Weiße Zirkel hat sie uns verabreicht, ganz vorsichtig und erstmal zum Probieren!
    Dann kam das zweite Kapitel um sicherzustellen, dass es nicht beim Probieren bleibt. Die Anzahl der Dealer wurde größer und sie trugen auch andere Gewänder. Blau - Rot - Schwarz - Grün und schließlich Purpur. Auch die Rezeptur wurde stärker, die Quests zogen uns immer tiefer in den Drogensumpf von Adash´s Zirkeln.
    Im dritten Kapitel wurden dann zusätzlich die Dealer der Mal´dar, des Armen Viertels und des Ordens auf unsere Fährte gesetzt und auch die Rezeptur der Droge Adash nochmal veredelt. Diesmal durften wir sogar selbst an den Mischverhältnissen drehen. Was zurück bleibt ist eine Community von Adash-Junkies die sehnsüchtig darauf wartet die nächste Injektion zu bekommen. Bis dahin geht es uns aber wie allen Süchtigen. Wir erleben den bitteren Entzug mit all seinen Nebenwirkungen. Daher eine Bitte: „Lass uns nicht so lange warten!“ :zwink

    Drittes Kapitel: „Die Purpurne Bedrohung“
    Nach einem erholsamen und ruhigen Schlaf ging ist erstmal in das Gewölbe unter dem Haus, um zu sehen was die anderen mittlerweile für Pläne hatten. Zu meiner Überraschung traf ich dort nur auf Ennah, der grade einige Bücher über die Arkane Bruderschaft studierte. „Sucht er dort nach Schwachstellen der Bruderschaft oder versucht er einfach durch gewohnte Tagesabläufe etwas Ruhe in dieser dunklen Zeit zu finden?“
    „Egal,“ ich beschloss erstmal mit Glamril sprechen und den würde ich vermutlich in der weißen Exklave finden. Also machte ich mich auf den Weg. „Ich muss wissen ob mich die Krankheit befallen hat! Denn was nutzt es, wenn ich die Danqua aufhalte und anschließend an einer blöden Krankheit krepiere!“ Glamril begrüßte mich sorgenvoll und teilte mir mit das er eine schlechte und eine noch viel schlechtere Nachricht für mich habe. „Verdammt, sprich endlich alter Narr und halte mich nicht hin!“ Aus seinen weiteren Worten erfuhr ich, dass ich mich zwar mit der Krankheit infiziert hatte, aber diese nicht ausgebrochen sei. Ich sei der Überträger der Krankheit und hätte diese nach Adash geschleppt. Bei meiner Mission für den weißen Zirkel in Veyogalo hätte ich mir in der Grabkammer die Krankheit mit dem Namen „Fluch der Ayleiden“ eingefangen. „Die Götter zürnen es mir wohl, wenn ich für den weißen Zirkel arbeitete? Erst störe ich die Danqua und nun diese Krankheit!“ Bevor ich meine Verschwörungstheorie über die Götter jedoch weiter spinnen konnte, erzählte Glamril mir das die Krankheit auf der Magie eines Lichs beruht. Wenn ich diesen töte bricht auch der Fluch. „Na, das ist doch mal ne gute Nachricht. Das wäre nicht der erste Lich den ich töte!“

    Also machte ich mich auf den Weg zurück zur Grabkammer und diesmal erwartete uns in der einst leeren Grabkammer eine kleine Untoten-Armee. Ein wildes Gemetzel begann und wir hatten alle Hände voll zu tun, die Skelette in ihre Bestandteile zu zerlegen. Doch dies war bei weitem der einfachere Teil der Schlacht. Nachdem das letzte Skelett seine endgültige Ruhe gefunden hatte, trat uns der Lich selbst entgegen und bedachte uns mit seiner Magie. Kein anderes Wesen hier in Adash hatte mich stärker gefordert als diese uralte Kreatur. Wir mussten alle Mittel nutzen die wir hatten um zu bestehen. Erschöpft und froh diesen Kampf trotz allem gewonnen zu haben, überbrachten wir Glamril die frohe Kunde. Die Krankheit war besiegt und ich hatte wieder Zeit mich den eigentlichen Problemen mit den Danqua zu stellen.
    Von Ennah erfuhr ich das Marius nach Tamriel aufgebrochen war, um mit der Ordensleitung zu sprechen. Außerdem sollte eine Gruppe Purpurner im Malkos-Armenviertel gesichtet worden sein. Ennah schlug vor das wir uns erst mal ein klareres Bild von dieser Angelegenheit machen sollten. Ohne eine Antwort abzuwarten, brach er auf und baute darauf, dass ich ihm folgen würde. „Verdammt, warum kannst Du nicht einfach hier sitzen bleiben und mich das machen lassen!“ Auch wenn ich Ennah nicht grade sonderlich mochte und seine Handlungen mich häufig zur Weißglut brachten, folgte ich ihm. „Wenn ich nicht auf den Jüngling aufpasse, macht er noch irgendwelche Dummheiten und gefährdet uns alle!“
    Wir hatten das Armenviertel kaum erreicht, da griffen uns auch schon die ersten Purpurnen an. Wir schlugen den Hinterhalt allerdings ohne größere Schwierigkeiten nieder und untersuchten schließlich die Leichen. Bei einem der Purpurnen fand ich eine nur teilweise leserliche Nachricht. Es ging um Aufständische mit Kontakten in verschiedene Zirkel, deren Aufenthaltsort unbekannt sei und der Anweisung alle auffälligen Personen sofort zu töten. Unterzeichnet war diese Nachricht mit einem großen M. Es lag auf der Hand das wir diese Aufständischen waren, obwohl ich Kontakte in verschiedene Zirkel schon fast übertrieben fand. Derzeit wertete ich den Orden als unser wichtigstes Faustpfand, die anderen Zirkel spielten eher eine untergeordnete Rolle, da sie alle unterwandert waren. Aber wer mochte dieser M sein. Ich ging in Gedanken alle in Frage kommenden Leute durch, die mir einfielen.
    M…arius - war einer, aber von ihm glaubte ich noch am wenigsten, dass er ein doppeltes Spiel trieb. „Doch ausschließen sollte ich es nicht!“
    M… ar’can - ja der könnte gut passen, doch eigentlich würde ich nicht erwarten das er seinen wahren Namen verwendete. Er hatte den purpurnen Zirkel unterwandert und somit sicherlich auch dort einen ihrer Anführer ersetzt. „Warum verwendet er dann nicht dessen Zeichen?“
    M… irna - die Kampfmagierin vom Grünen Zirkel. „Nein, ich weiß zwar fast nichts über sie, aber sie ist einfach nicht der Typ Mensch der sich als Anführer aufspielt und Anweisungen gibt!“
    M… andras Athe - der Portalwächter aus Chorrol, aber das war nun wirklich zu weit hergeholt.
    M… alerius - von dem hatte die Fantatikerin in der Gruft gesprochen. „Gibt es den wirklich oder ist er so etwas wie eine Götzenfigur?“ Wenn er eine reale Person war, dann könnte er sehr gut der gesuchte Unterzeichner sein! Denn der schwarze Zirkel und die Purpurnen hatten auch in der Gruft zusammengearbeitet.
    M… oranon, der Fürst Hochmagier der Arkanen Bruderschaft. „Ja, der könnte es auch sein.“ Dagegen spricht eigentlich nur, dass die Purpurnen eigentlich nicht zur Bruderschaft gehören, somit wäre auch hier die Nennung des Namens gewagt.
    Während ich in meine Überlegungen vertieft war, eröffnete Ennah mir, dass er zurück zu unserem Unterschlupf gehen würde, um die Nachricht genauer zu untersuchen. Fast hätte ich ihn damit hochgenommen, ob dieser Angriff der Purpurnen ihn so verängstigt hätte, dass er sich jetzt verstecken musste. „Nein, Saigon das lässt Du schön bleiben, sonst bleibt er garantiert, um zu beweisen was für ein mutiger Held er ist und Du darfst weiter auf ihn aufpassen!“
    Ich selbst beschloss die Spekulationen über den Unterzeichner auf später zu verschieben und erstmal mit den Bewohnern des Viertels zu sprechen. Vielleicht hatten sie ja etwas bemerkt, was uns hilfreich sein konnte. Meine Gespräche waren nicht sehr ergiebig aber ich stellte zumindest fest, dass die Purpurnen durchaus beliebt bei der Bevölkerung waren. Sie halfen den Armen mit Decken und Nahrung ihre Not zu lindern. Auch die Angriffe hatten einige beobachtet und ich erfuhr davon, dass sie aus einem leerstehenden Haus heraus erfolgten.


    Fortsetzung folgt!“

    Drittes Kapitel: „In Blut geboren“
    Auch wenn ich von dieser neuen Dritten Macht alles andere als überzeugt war, beschloss ich erstmal gemeinsame Sache mit Ihnen zu machen. „Ein schwacher Verbündeter ist besser als gar kein Verbündeter!“ Mit Marius und Ennah vereinbarte ich ein Treffen im westlichen Teil des Hafens. Wir würden im Schutze der Dunkelheit in das Schiff des schwarzen Zirkels steigen und sehen ob wir den Kristall an uns bringen konnten. Als ich am vereinbarten Treffpunkt drängte Marius sofort zum Aufbruch und wir schlichen uns an Board.
    Doch außer ein paar Soldaten der schwarzen Legion, die unsere Klingen zu kosten bekamen, war unser Versuch den Kristall zu finden ein Desaster. Wir waren zu spät und Marius überlegte schon aufzugeben. Meinen Vorschlag den Stein aus der schwarzen Zitadelle zu holen, wollte er anfangs nicht hören, doch schließlich kam ihm eine Idee. Er kannte einen geheimen Weg, wie wir in die Zitadelle gelangen konnten und den wollte er uns zeigen. Als ich sah über welchen Weg Marius uns führte, begann mein Magen voller Vorfreude zu rebellieren. „Och nein, nicht schon wieder in den Gestank der Kanalisation!“ Doch Marius kannte keine Gnade, dies war der einzige Weg und somit mussten wir in den Gestank hinab steigen. Zu meiner Freude war der Weg durch die Kanalisation nur kurz und wir waren unbemerkt in der Zitadelle angekommen.
    Ennah begann sofort zu jammern, dass alles so riesig sei und gleich aussehe, doch Marius ließ diese Einwände nicht gelten. Er wusste von einem beschiffbaren Kanal, durch den Waren in die Zitadelle geschafft wurden. Vielleicht hätten wir ja Glück und könnten dort den Kristall noch abfangen. „Also los geht’s!“ Diesmal übernahm ich die Führung, auf dem engen Schiff hatten Marius und Ennah sich einige Male in mein Kampffeld gedrängt und so unbeabsichtigt die Soldaten vor meinen Schlägen geschützt. Diesmal hoffte ich unbemerkt an die Wachen ranzukommen und diese mit dem Bogen zu erlegen. Aber diese Rechnung hatte ich ohne Ennah und Marius gemacht. Sie versuchten nicht mal zu schleichen und somit gaben wir alle Vorteile aus der Hand. „Ich hätte es wissen sollen! Ein Feldherr der es gewohnt ist zu marschieren und ein Zauberlehrling sind nicht grade die richtigen Begleiter für eine geheime Mission. Eigentlich fehlt uns jetzt nur noch ein Troubadour und einige Fanfaren um unseren Einmarsch anzukünden!“


    Während wir uns den Weg durch die Gänge bahnten, gab es immer wieder Scharmützel mit den Soldaten der Legion, doch letztlich erreichten wir relativ problemlos den Kanal. Dort trafen wir dann auf den größten Wiederstand und mussten uns gleich einer ganzen Horde von Legionären erwehren. Als ich mich anschließend auf dem Anleger umsah und überall das ganze Blut sah, fühlte ich mich unweigerlich an das Schlachthaus der Arena in der Kaiserstadt erinnert. Doch wir hatten keine Zeit in Erinnerungen zu schwelgen, wir mussten Gewissheit bekommen ob der Kristall an Bord des Schiffes war. Diesmal waren die Götter uns hold und gemeinsam mit Marius trug ich schon bald den Kristall in ein kleines Boot mit dem wir über den Kanal verschwanden.
    Zurück in unserem Unterschlupf postierten wir den Kristall im Gewölbe, damit er von dort seine Magie entfalten konnte. Kein Mal´dar sollte sich hier einschleichen können ohne seine Tarnung preiszugeben. Als dies geschafft war, nahm ich meine Bettrolle aus dem Gepäck um etwas Ruhe zu finden.


    Ende von „In Blut geboren“

    Drittes Kapitel: „Am Scheideweg“
    Während in meinen Augen die weiteren Schritte nahelagen, schien Glamril dies anders zu sehen. Er ließ sich verdammt viel Zeit mit der Ausarbeitung eines Planes und ich war schon gespannt welche genialen Einfälle er mir präsentieren würde. „Mal sehen ob sie eine so lange Bedenkzeit rechtfertigen!“ Um meine Unruhe irgendwie kanalisieren zu können, vertrieb ich mir die Zeit mit Aufträgen der Händler, dem Töten einer Spinnenfürstin für den blauen Zirkel, einer weiteren Untersuchung der Ruinen von Veyogalo für den weißen Zirkel und was ich sonst noch an Abenteuern in Adash finden konnte.
    Zwischenzeitlich kehrte ich immer wieder zu Glamril zurück, um zu sehen wie weit seine scheinbar epischen Pläne gediehen waren. Damit er endlich seinen Plan zu Ende ausarbeitete, erledigte ich sogar lächerliche Aufgaben wie Pilze sammeln und Botengänge für ihn, die man eigentlich eher als Frondienste einem Bauern übertrug. Meine Unruhe wuchs dabei stetig und ich kam mir langsam vor wie ein Panther in einem Käfig. Voller Energie zum Sprung bereit und doch ohne genügend Raum tatsächlich zum springen.
    Als ich nach einem der Botengänge zu Glamril zurückkehrte, eröffnete er mir, dass ich mich vielleicht ebenfalls mit der Krankheit deren Heilmittel ich überbracht hatte, ansteckt hätte und bat mich um eine Blutprobe. Natürlich willigte ich ein, doch mich beschlich das ungute Gefühl von ihm getäuscht worden zu sein. „Das die Krankheit ansteckend ist, hast Du doch sicherlich bereits vorher gewusst alter Mann!“ Am nächsten morgen fand ich dann einen mysteriösen Zettel in meiner Tasche der mich aufforderte nach Einbruch der Dunkelheit in ein Haus im Südbezirk zu kommen. Dieser Zettel war nur mit einem großen G unterzeichnet. „Hmh, der Einzige den ich kenne der mit G anfängt ist Glamril.“
    Ich beschloss diesen zu fragen, ob der Zettel von ihm stammte und ging zur weißen Exklave. Außerdem interessierte mich das Ergebnis der Blutuntersuchung. Doch in der Exklave konnte ich Glamril nirgends finden. Da mittlerweile auch alle Aufgaben die wir in Adash angenommen hatten erledigt waren, beschlossen wir trotz des frühen morgens in der Taverne unter den Arkaden die alkoholischen Spezialitäten von Adash zu testen. „Bis zum Abend ist noch genug Zeit wieder nüchtern zu werden!“
    Doch aus einem größeren Trinkgelage wurde nichts. Uns fehlte dafür einfach die Notwendige Lockerheit, da zuviele trübe Gedanken auf unseren Seelen lasteten und selbst Saphiria´s anmutige Tänze diese nicht vollends vertreiben konnten. Also trafen letztlich doch völlig nüchtern an dem Haus ein, von dem in der Nachricht die Rede war.
    Im Inneren des Hauses erwartete uns tatsächlich Glamril. Er begrüßte uns und schien völlig euphorisiert zu sein. Er sprach von der Hoffnung der Freiheit, die sich heute Nacht in diesem unscheinbaren Haus manifestieren würde. Bevor ich nach dem Grund seiner Freude fragen konnte, erwähnte er das Marius und Ennah auch hier seien. „Na ob das ein Grund zur Freude ist, bleibt abzuwarten!“ Glamril vertraute den beiden und falls doch etwas nicht stimmen würde, dann hätte ich ja noch das Amulett. Dann führte er mich in ein Gewölbe unter dem Haus, wo uns die beiden genannten bereits erwarteten.


    Glamril begann sofort mir seinen Plan zu erläutern, die anderen waren in diesen schon eingeweiht. Natürlich geschah diese Einweisung nicht grade heraus, sondern sie wurde wie eine feierliche Zeremonie zelebriert, in der jeder der drei seine Dialoge wie ein Theaterspieler einstudiert zu haben schien.
    Es begann Glamril, der die Rolle des Romantikers übernahm und immer wieder davon sprach, dass sich hier und heute der Widerstand der Hoffnung manifestieren würde. Dann folgte Ennah, der spielte den jungen mutigen Helden, der voller Inbrunst davon sprach, dass wir gemeinsam die Verteidigung der Namadash in die eigenen Hände nehmen würden. Zum Schluss kam Marius in der Rolle des Feldherren, der die taktischen Anweisungen gab. Wir würden zwischen den Fronten stehen und uns vorerst nicht offen zeigen können. Außerdem würden wir außerhalb der Gesetzgebung stehen. Ennah schob dann nach, dass wir aus dem Untergrund operieren, unseren Nachschub sichern und eine eigene Armee aufstellen müssten. Bei diesem Teil des Theaterstücks konnte ich nur mühselig ein Lachen unterdrücken, während Marius eine Rolle bekommen hatte, die ihm auf den Leib geschrieben zu sein schien, wirkte Ennah ungefähr so überzeugend, wie ein Hofnarr der eine Krone aufsetzt und behauptet er sei nun König!
    Das Finale dieser gut inszenierten Theatervorstellung bildete der feierliche Eid den Glamril sprach. Mit diesem rief er die dritte Macht in diesem Krieg aus, die sich den Danqua und der Arkanen Bruderschaft entgegenstellen sollte, um Adash, die Namadash und nicht zuletzt die Hoffnung der Freiheit zu schützen. Da Glamril ein Weißmagier war, fragte er natürlich nicht wer diesen Eid schwören würde, sondern sprach ihn gleich für uns alle! Als er damit geendet hatte und ich vergeblich nach Spott oder Ironie in seinen Augen suchte, wurde mir klar, dass auch ihm die Rolle des Romantikers auf den Leib geschrieben war. Vier Helden gegen die Truppen der Danqua und die vereinte Macht der Zirkel. „Im Theater folgt nun der Beifall, dann fällt der Vorhang und alle gehen zufrieden nach Hause!“
    Doch hier fiel kein Vorhang, sondern Ennah übernahm wieder das Wort. Nachdem er noch einige Momente in der Rolle des Helden festzustecken schien, fand er langsam wieder in die Wirklichkeit und berichtete mir verzweifelt davon das es keinerlei Verbindung zwischen den Danqua und der Insel Ayladarius gab und er mittlerweile davon ausging das man uns dort nur loswerden wollte. „Das ist allerdings eine Interessante Information, die durchaus dazu passt das jeder Zirkel einen Aufpasser schicken sollte. So hätte man uns ein stattliches Meuchelkommando mitgegeben! Dann hat die lange Bedenkzeit von Glamril ja doch noch etwas Gutes. Ein überflüssige Seefahrt hätte sicherlich noch mehr Zeit gekostet.“
    Die wichtigsten Neuerungen erzählte allerdings Marius und so wie es mir schien war er auch im realen Leben der Feldherr, den er gespielt hatte. Er berichtete davon, dass die Ordensleitung darüber nachdenkt einige Männer samt Vorräten und Waffen aus Tamriel zu senden. Weitere Unterstützung sei bei Erfolg durchaus denkbar. „Nun, ein paar Männer sind besser als nichts!“
    Außerdem berichtete er davon, dass der schwarze Zirkel eine mächtigere Version des Steines in meinem Amulett besäße und schlug vor diesen aus dem Frachtraum eines Schiffes zu stehlen, um damit den Ort unseres Treffens zu schützen. „Das kann eine Erklärung dafür sein, warum Kain nicht ausgetauscht wurde, allerdings bedeutet das Stehlen dieses Steins somit vermutlich auch, dass der schwarze Orden sich künftig davor nicht mehr schützen kann!“ Da der Stein schon bald in die schwarze Zitadelle gebracht werden sollte, war allerdings Eile angesagt. Aus diesem Grund schlug Glamril vor das Ennah, Marius und ich den Stein stehlen, während er sich im Hintergrund um andere Dinge kümmern würde. „Ja, wie wäre es damit endlich mein Blut zu untersuchen?“


    Ende von „Am Scheideweg“

    Drittes Kapitel: Fortsetzung „Auf den Spuren der Arothi“

    Ich beschloss diese Zeit zu nutzen und Anruin, dem Pfandleier von dem Lanira gesprochen hatte im Hafenviertel mal auf den Zahn zu fühlen. Wie erwartet gab er natürlich vor noch nie etwas von ihrer Schwester gehört zu haben. Außerdem erzählte er gönnerhaft, dass er natürlich über alle Geschäfte genau Buch führe und auch dort ihr Name nicht erwähnt würde. „Na wenn das keine Einladung zu einem nächtlichen Besuch seines Hauses war.“
    Ich lungerte also bis zu seinem Geschäftsschluss im Hafenbezirk rum und ließ mir gelangweilt von den örtlichen Händlern ihre Waren zeigen. Nachdem die Geschäfte alle geschlossen waren stieg ich in Anruin´s Laden ein und stahl dort seine Aufzeichnungen. Er hatte gelogen. Er kannte Lynsia und hatte ihr eine beträchtliche Summe Geld geliehen. Außerdem hatte er ein dickes rotes Kreuz neben ihren Namen gemacht. „Also doch, der Halsabschneider hat sie umbringen lassen! Sei froh das Du nicht hier bist Blutsauger, andernfalls würdest Du die Kleine schneller wiedersehen als Dir lieb wäre!“ Mit dem Buch machte ich mich sofort auf den Weg nach Vara Crucos und überbrachte Caldius Frau die Nachricht. Sie nahm das Buch an sich und beschloss es den Behörden zu übergeben und hoffte darauf, dass diese für Gerechtigkeit sorgen würde. „Falls nicht, brauchst Du mir nur Bescheid geben Lanira und ich werde diesen Blutegel zerquetschen!“
    Es war bereits sehr spät, als ich mich in der Söldnergilde zur Ruhe begab. Wie schon die letzten Male war der Schlafraum völlig leer. „Gibt es womöglich gar keine Gilde und ich bin das einzige Mitglied in dieser Gilde?“ Egal, ich schob den Gedanken beiseite und legte mich schlafen. Morgen würden wir erfahren wie schlimm es um die Arkane Bruderschaft stand.

    Da ich ohnehin nicht sonderlich gut schlafen konnte, machte ich mich bereits sehr früh auf den Weg zu Glamril. Aber er schien auch ein Frühaufsteher zu sein und las bereits ein Buch als ich seine Kammer betrat. Nach einem kurzen Plausch machten wir uns auf zur Arkanen Bruderschaft. Als wir die Ratskammer betraten, stockte mir der Atem. Ich war darauf eingestellt Mal’dar innerhalb der Bruderschaft zu finden, doch das wahre Ausmaß der Unterwanderung übertraf selbst meine schlimmsten Befürchtungen. „Außer Kain von Adash sind alle Mitglieder ersetzt worden. Auf eine Unterstützung seitens des Rates brauchen wir also nicht zu hoffen.“
    Das Gespräch von Glamril verlief wie man es nach dieser Erkenntnis erwarten durfte. Die Bruderschaft wusste alles, sie hatte alles getan was sie für nötig hielt und war nicht bereit über ihre Pläne zu sprechen. Eine Mobilmachung der Legionen fand nicht statt, ebenso wenig die geplante Schiffsreise, warum sollte die Bruderschaft auch etwas unternehmen das ihre eigenen Pläne durchkreuzen konnte.
    Als Glamril und ich uns unter vier Augen nach dem Treffen unterhielten, eröffnete ich ihm das die Bruderschaft bis auf Kain nur noch aus Mal’dar bestand. Er war entsetzt und kam wie ich selbst auch zu der Erkenntnis das Kain sich also entweder mit den Mal’dar freiwillig zusammengeschlossen hatte oder eben einen Austausch verhindert hätte. Da wir aber weder für die eine noch die andere These Sicherheit besaßen, konnten wir nicht wissen auf welcher Seite er stand. Wobei ich klar die erste These favorisierte, da er ja schon bei meinem ersten Besuch der Bruderschaft offen meinen Tod forderte. „Warum sollte er mich töten wollen, wenn er nicht gemeinsame Sache mit den Mal’dar macht.“ Glamril wollte nun erstmal die Erkenntnisse verarbeiten und würde dann mit einem Plan wieder auf mich zu kommen.
    Ich konnte es nicht fassen, gestern hatte er wohl tatsächlich nur einen Geistesblitz und heute war die Lethargie wieder in sein Hirn gefahren. „Was gibt es da zu überlegen, die Dinge liegen auf der Hand. Unser erstes Problem sind die Danqua. Um sie aufzuhalten müssen wir herausfinden, wie das genaue Ziel der geplanten Seefahrt ausgesehen hätte, denn die See ist groß. Anschließend brauchen wir ein Schiff oder eine andere Möglichkeit, um an diesen Ort zu kommen und müssen den ursprünglichen Plan ohne die Bruderschaft durchziehen! Die Notwendigen Informationen für diese Mission solltest Du heranschaffen, die Mission erfüllen wäre meine Aufgabe. Während Du die Informationen heranschaffst, könnte ich mich schon um die Mal’dar kümmern und jeden einzelnen von Ihnen in seiner neuen Gestalt ausschalten.“ Doch all diese Gedanken hörte sich Glamril nicht mal an, sondern verschwand, um sich selbst Gedanken zu machen. „Verdammt, warum glauben Magier nur immer, dass sie die Einzigen sind die Pläne schmieden können!“


    Ende von „Auf den Spuren der Arothi“

    Drittes Kapitel: „Auf den Spuren der Arothi“
    Durch das Studium der Abschrift erfuhr ich einiges über die Mal`dar. Sie sollen ein sehr kleines Volk von geringer Stärke gewesen sein. „Das mit der Stärke stimmt, der vermeintliche Andarmel im schwarzen Tempel war alles andere als stark!“ Ihre einzige herausragende Fähigkeit soll darin gelegen haben, die Form und Gestalt jeder anderen Kreatur anzunehmen. Nutzte man diese Fähigkeit geschickt aus, so konnte man damit beachtliche Erfolge erzielen, wie die jüngsten Vorkommnisse bei den Zirkeln eindrucksvoll bewiesen. In dem Buch hieß es weiter, dass die Sterblichen schließlich ob ihrer Anzahl und Stärke die Mal’dar in ein dunkles Exil unter der Erde vertrieben hätten. Doch dann seien zwei dieser Wesen in anderer Gestalt zurück in ihr ehemaliges dunkles Reich gekommen und hätten dieses durch Licht und Sterblichkeit verdorben vorgefunden. Ihre fremde Gestalt sei dann bei einem Besuch am Hofe des Arothi-Herrschers aufgeflogen. Als Grund nannte die Abschrift einen großen Kristall, der eine Magie verströmte die dazu führte das die wahre Gestalt der Mal’dar preisgeben wurde. Der Arothi-Herrscher hatte ob dieser Tatsache Stücke aus dem Kristall brechen und sie in Amulette einarbeiten lassen. Diese wurden innerhalb der Königsfamilie künftig immer getragen. Der Palast der Königsfamilie soll heute nur noch an der Porta-Arothi westlich von Adash erkennbar sein. „Wenn es dort einen Zugang gibt, dann könnte ich dort hinabsteigen und nach den Amuletten suchen.“
    Während wir zur Ruine reisten beschäftigte mich eine Frage. „Warum hatte sich Mar’can mir in seiner wahren Gestalt gezeigt. War er so Überheblich zu glauben die Danqua würden mich töten und sah daher keine Gefahr mehr in mir? Oder war er schlichtweg dumm? Das Schicksal der beiden Mal’dar zu Zeiten der Arothi hätte ihm eigentlich eine Lehre sein müssen!“ Doch egal was ihn zu diesem Fehler veranlasst hatte, ich würde diesen Fehler ausnutzen!
    Als wir die überflutete Region erreichten, wo wir die Ruine vermuteten, trafen wir auf sehr merkwürdig aussehende Wesen. Sie griffen uns sofort an sobald wir ihnen nahe kamen. Es waren Sumpf-Streicher, primitive froschähnliche Humanoide mit Raubtiergebiss. Sie waren recht zäh und auch sehr zahlreich. Somit wurde es ein wahres Massaker, was wir in den Sümpfen der Vergessenheit hinterließen während wir nach einen Eingang suchten.

    Die Sümpfe waren riesig und da wir keine Informationen hatten wo sich ein Eingang befinden konnte beschlossen wir sie systematisch abzusuchen. Ziemlich weit im Norden trafen wir schließlich auf Skelett Krieger. Ich wertete dies als gutes Zeichen, da der Rest des Sumpfes von den ekelhaften Froschgeschöpfen bewohnt war, konnte es gut sein das irgendeine alte Macht sie von den Skeletten fernhielt. Also beschlossen wir in dieser Richtung weiterzugehen. Unter einem Wasserfall fanden wir schließlich ein Tor in den Berg. „Manchmal muss man eben einfach auf seine Intuition vertrauen!“ Wir gingen hinein und schon nach einigen Windungen der Gänge erreichten wir ein Plateau oberhalb des Sumpfes. Dort befand sich in einer alten Ayleidentruhe auch eines der gesuchten Amulette. Misstrauisch nahm ich es an mich und legte es sogleich an. Irgendwie lief aber bis dahin alles zu glatt und als ich mich wieder umdrehte, griffen uns auch schon einige Danqua-Krieger an. Wir schlugen sie nieder und hatten Glück das es wieder nur ein kleiner Spähtrupp war. „Verflucht, lange hat unser Sieg in über den Ersten die Danqua nicht aufgehalten!“ Die Invasion begann also aufs Neue und ich beschloss Glamril, von der weißen Exklave aufzusuchen. Ich mochte die Weißmagier zwar nicht, doch an wen sollte ich mich sonst wenden? „An Ennah bestimmt nicht!“ Vielleicht konnte Glamril mir ja helfen, aber mit Sicherheit würde ich ihm nicht ohne das Amulett entgegentreten.
    Ich fand ihn in der großen Halle der Exklave, wo er mit Marius Mintav, einen Ordenmitglied zusammenstand. Ich hoffte das ich mir durch das Amulett wirklich sicher sein konnte, dass er kein Mal’dar war und erzählte ich ihm vom Beginn der Danqua-Invasion. Seine Antwort bestand wieder aus dem großspurigen Reden, die anscheinend alle Mitglieder dieses Zirkels mit der Muttermilch verabreicht bekamen. Seine Worte brannten sich in mein Hirn ein. „Auch wenn die Chancen auf Erfolg gering sein mögen, so müssen wir dennoch versuchen etwas dagegen zu tun.“ Was für ein Blitzmerker er doch war, glaubte er etwa ich schaue mir hier in Adash die ganze Zeit nur die Sehenswürdigkeiten an. Doch dann wurde es noch besser. „Wir werden kämpfen müssen…“ Das ist ja mal was ganz Neues! Obwohl in Bezug auf seine Person war es das ja auch. Beim Überfall hatte er sich ja in der Bibliothek versteckt anstatt zu kämpfen!
    Doch sein Kampfgeist schien schnell erloschen und sofort kam der Ruf nach der Mama. Nur die Arkane Bruderschaft könne eine Mobilmachung der Legionen anordnen. „Verdammt die Bruderschaft ist unterwandert!“ Diese Nachricht traf ihn wie ein Faustschlag und sofort verlangte er eine Rechtfertigung meiner Behauptung. Als ich ihm aber von den Mal’dar und vom Amulett erzählte begann er zu begreifen. Nein, sogar mehr als das. Ihm kam ein für Magier geradezu heroischer Gedanke. Er würde eine Audienz bei den Oberen der Bruderschaft erwirken und ich sollte ihn dorthin begleiten. „Gar kein schlechter Plan Erzmagister, anscheinend haben auch Weißmagier mal einen lichten Moment!“
    Er würde der Bruderschaft von der Danqua-Bedrohung erzählen und ich konnte prüfen wen die Mal’dar bereits ersetzt hatten. Er versprach mir schon am nächsten Tag einen solchen Termin zu ermöglichen. Auch Marius kündigte an zu prüfen ob der Orden Soldaten aus Tamriel nach Adash beordern konnte um uns zu helfen. Nachdem diese Dinge alle geregelt waren, gingen wir auseinander. Also hatte ich noch etwas Zeit bis zum nächsten Tag.


    Fortsetzung folgt!

    Drittes Kapitel: „Ethesias‘ Wege“
    Ich folgte dem einen Ordensmitglied also in das Malkos-Armenviertel und wurde dort erneut Zeuge eines Gespräches. Alfena Oranius und Carnius Cosades vom Orden versuchten dort einen Dunmer, mit dem Namen Antras Beleth, davon zu überzeugen ihnen sein Haus zu verkaufen. Der Orden vermutete, dass es sich um das Geburtshaus von Ethesias, dem Gründer des Ordens handelte. Doch obwohl sie dem Dunmer wesentlich mehr Geld boten als die Bruchbude Wert war, wollte er nicht verkaufen.

    In meinem anschließenden Gespräch mit den beiden Ordensmitgliedern, einigte ich mich mit Alfena darauf ihr zu helfen, wenn sie dafür im Gegenzug mir half Informationen über das Amulett zu erlangen. Ob ich es schaffte die Meinung von Antras zu ändern oder ihn in die Arme des Gesetzes trieb war ihr dabei gleich. Das Antras in dreckige Geschäfte verwickelt sei wüsste sie, aber ihr fehlten die Beweise.
    „Na Bürschchen, dann wollen wir uns doch mal unterhalten!“ Ich betrat also fest entschlossen die Sache zu regeln das Haus. Als ich eintrat, hörte ich wie Antras sich mit einem Ork über die Erpressung von Schutzgeld unterhielt und seine Pläne notfalls blutig zu Ende brachte. „Noch so ein Halsabschneider, der seinen Wohlstand auf dem Rücken der Armen austrug!“ Ich trat ihm entgegen und suchte freundlich das Gespräch. Sofort reagierte er ungehalten und drohte mir mit seinem Orkkumpel, doch das entlockte mir nur ein müdes Lächeln. „Die Armen mögen vor Dir kuschen Dunmer, aber ich nicht!“ Trotzdem versuchte ich es auf die freundliche Art und bot ihm an sein Haus zu kaufen. Als er dann eine Summe von 25.000 Goldstücken aufrief, lehnte ich dankend ab. Für den Preis bekam man eine Villa und kein Dreckloch. Natürlich hätte ich ihm das Gold geben können, doch warum sollte ich einem Halsabschneider wie ihm soviel zahlen. Ich überlegte kurz ob ich versuchen sollte seine Opfer zum Reden zu bewegen, doch dann entschied ich mich dagegen. Die Zeit drängte, das Schiff würde nicht ewig auf mich warten und ich wollte wissen ob ich es mit Magiern der Zirkel oder Gestaltenwandlern zu tun hatte, wenn ich es betrat.
    „Nun, dann wollten wir uns doch mal etwas nachdrücklicher unterhalten!“ Ich forderte ihn auf zu verschwinden und schob noch einige Provokationen nach. Um diesen Abschaum wäre es nicht schade, also warum Zeit verschwenden. Die Kerker sind ohnehin zu voll und er hat genug Blut an seinen Händen um den Tod zu verdienen, mal sehen ob wir ihn zu einer unbedachten Handlung bringen können. Es funktionierte, meine Worte brachten den Dunmer auf und er wollte mir an den Kragen. Doch mochten er uns sein Kumpan auch in der Lage sein einen Armen Menschen um seine letzte Habe zu bringen. Erfahrenen Abenteurern wie uns waren sie nicht gewachsen und lagen schon wenige Augenblicke später tot zu unseren Füssen. „Kalt und emotionslos säuberte ich meine Klinge in seinem Gewand und verließ diesen abstoßenden Ort.“
    Als ich Alfena die Nachricht überbrachte, war sie entsetzt und beteuerte, dass der Orden so nicht seine Probleme löst, doch das war mir egal. Sie wollte das Haus, ich ihre Hilfe und der Dunmer hatte nichts anderes als den Tod verdient. Meinen Teil hatte ich erfüllt. Nun war sie an der Reihe! Alfena schickte mich in die Ewige Bibliothek, um dort eine Abschrift des besagten Textes zu erhalten. Also machte ich mich auf in die Verwaltung der Bibliothek, um in ihrem Namen das Schriftstück abzuholen.

    Ein Verwalter in feinem Zwirn überreichte mir die bereits bezahlte Abschrift und ich begann sie ungeduldig zu studieren.


    Ende von „Ethesias‘ Wege“

    Drittes Kapitel: „Der Fluss der Seelen“
    Verschwommen nahm ich über mir den Himmel wahr und hörte weit entfernte Stimmen. „Wo bin ich und was hat Andarmel mit mir gemacht?“ Dann ergriff die Dunkelheit erneut Besitz von mir und als ich wieder zu mir kam, blickte ich das wohlbekannte Gesicht von Caldius. Er hatte mich im Wald gefunden und schwer verletzt in sein Haus in Vara Crucos gebracht. Gemeinsam mit seiner Frau hatte er mich anschließend gesund gepflegt. „Ich verdanke ihnen wohl mein Leben?“
    Obwohl meine Wunden sicherlich noch nicht vollends verheilt waren, durfte ich nicht zögern und musste sofort den Orden aufsuchen. „Ich brauche das Amulett- das die Gestaltenwandler enttarnt!“ Ich verabschiedete mich also von Caldius, der mich nur wehmütig ziehen ließ. Zu gerne hätte er mich begleitet, doch seine Frau würde dies nicht wollen. „Tja, auch ein starker Mann wie Caldius fand bequem Platz unter dem Pantoffel einer schönen Frau!“ Da hatte ich es mit meinen beiden Hübschen doch besser getroffen, sie begleiteten mich auf meinen Abenteuern, anstatt mich herum zu kommandieren. In diesem Moment fiel mir ein, dass es an der Zeit war Saphiria wieder aus dem Kristallflakon zu holen. „Hoffentlich hat sie mir das nicht übel genommen, aber ich musste sie wegsperren, sonst hätte sie den Arkhadash getötet!“
    Tyra würde ich bestimmt unten im Haus bei Caldius Frau treffen, zumindest hoffte ich das. Bevor ich ging dankte ich Lanira, Caldius Frau, noch für die Pflege die sie mir angediehen hatte und versprach in Adash nach ihrer Schwester zu sehen. „Sie hat mir das Leben gerettet, somit ist es Ehrensache ihrer Bitte nachzukommen!“
    Noch bevor wir den Orden aufsuchten, machten wir uns auf ins Malkos-Armenviertel wo Lynsia, wie ihre kleine Schwester hieß, leben sollte. Als wir dort eintrafen fanden wir sie allerdings bereits tot am Boden liegend. Sie war völlig nackt und schlimm zu gerichtet. Einer Botschaft, die man in Ihre Stirn geritzt hatte, entnahm ich das sie wohl ihre Schulden mit dem Tod bezahlt hatte. Ich beschloss sofort nach Vera Crucos zurückzukehren und diese Nachricht zu überbringen. „Es ist ohnehin bereits sehr spät und der Orden läuft ja nicht weg.“

    Endlich erreichten wir Lanira und sie fragte mich mit leuchtenden Augen ob ich bereits etwas über ihre Schwester in Erfahrung gebracht hätte. Es zerriss es mir das Herz ihr die Nachricht vom Tod der Kleinen zu überbringen und ihr die genauen Umstände zu schildern, doch sie blieb erstaunlich gefasst. Sie konnte sogar mit der Nachricht etwas anfangen und bat mich einen Pfandleiher im Hafenbezirk von Adash genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich sollte ihm aber kein Haar krümmen, es sei schon genug Blut geflossen. „Eine verdammt starke Frau, die ob des Todes der Schwester nicht nach Rache schreit!“ Ich versprach ihr dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Zum Thema Blutvergießen hielt ich mich allerdings bedeckt. „Wenn der Pfandleiher wirklich schon mehrere Schuldner auf diese Weise getötet hat, könnte es schon passieren, dass er versehentlich in mein Schwert fällt!“ Die Armen des Viertels hatten schon genug Leid zu ertragen, da brauchte es keinen Blutsauger der ihnen Geld anbot und den Tod brachte, wenn sie nicht zahlen konnten.
    Um mein eigenes Gemüt etwas abzukühlen und nicht im Affekt einen Unschuldigen zu richten, beschloss ich diese Nachforschungen jedoch erstmal etwas ruhen zu lassen. „Ich muss jetzt zum Orden, sonst gelange ich noch auf das Schiff, bevor ich im Besitz des Amuletts bin!“ Also machten wir uns wieder auf den Weg nach Adash zum Ordenshaus. Bevor wir es allerdings betraten, konnten wir noch ein Gespräch zweier Ordensmitglieder belauschen, das in meinen Ohren sehr vielversprechend klang.


    Ende von „Der Fluss der Seelen“

    Drittes Kapitel: „Die Invasion der Danqua“
    Als die Mal’dar verschwunden waren erblickte ich am Ende des Ganges die ersten Spähtruppen der Danqua, die durch ein Portal den Weg in unsere Welt fanden. „Der Krieg beginnt jetzt also richtig! Kommt her ihr Bestien und kostet meine Klinge.“

    Wir schlugen uns eine Bresche durch die Reihen der Danqua, bis hin zu einem Portal das in ihr Reich führte. Wieder blieb mir gar keine andere Wahl als es erneut zu betreten. Diesmal erwartete uns kein Schlachtfeld. Wie es im Buch stand, hatte das Reich der Danqua viele Gesichter. Wir gelangten auf eine kleine mit Stein gepflasterte Ebene. Dort warteten lediglich etwas mehr als eine Handvoll Danqua-Krieger darauf unter unseren Hieben den Tod zu finden. Danach ging es weiter in ein faszinierendes Tunnelgeflecht. Dort wuchsen Pflanzen wie ich sie zuvor nirgends erblickt hatte. Trotz der Gefahren nahm ich mir die Zeit, diese fremdartigen Gewächse zu studieren und meinen Beutel damit zu füllen.

    Immer tiefer drangen wir in die Tunnel und kletterten über riesige Wurzeln hinauf und hinunter. Viele Danqua-Krieger und einige Wächter versuchten immer wieder uns aufzuhalten, doch sie alle fanden den Tod. Plötzlich begann ich eine verzerrte Stimme zu hören. Sie begleitete uns und sprach immer wieder zu mir. Davon das sie in meiner Seele lesen könne und auch das wir beide keine andere Wahl hatten als uns gegenseitig zu helfen, wenn wir hier hinaus wollten. Entgegen aller Vorsätze nur mir selbst zu trauen, folgte ich den Ratschlägen dieser Stimme. Was hätte ich auch anderes tun sollen, es gab nur einen Weg und dieser führte mich immer näher zu diesem Wesen bis es mir schließlich entgegen trat. Es war ein Arkhadash, der gefangen gesetzt war und nun durch meine Hilfe befreit wurde. Wieso meine Anwesenheit zu seiner Befreiung ausreichte erschloss sich mir jedoch nicht. Er nannte sich selbst Primas und gab vor so etwas wie der Ur-Vater der Arkhadash zu sein. Älter und mächtiger als alle anderen. Er habe sich im Gegensatz zu seinen Brüdern dem Willen derer, die sein Volk in Mina Seros von den Ketten befreit hatten, nicht gebeugt. Daher hätten ihn diese Befreier hier im Reich der Danqua eingekehrt und ohne mich hätte er nie entkommen können. Er redete davon die Arkhadash aus den Klauen der Fremden zu befreien, aber vorher versprach mir einen Weg aus diesem Reich zu zeigen. Dann wirkte er einen Zauber und wir befanden uns auf dem Schlachtfeld, welches ich schon beim Betreten des Reiches der Danqua erwartet hatte.

    Ein fürchterliches Gemetzel begann und wie im Rausch erschlug ich rechts und links von mir auftauchende Danqua-Krieger. Wie lange wir auf dem Schlachtfeld gefochten hatten, entzieht sich meinen Erinnerungen doch meine schweren Arme verdeutlichten mir das es sehr lange gewesen sein musste. Nach dem wir gemeinsam dem Ersten von Dreien aus dem Triumvirat der Danqua ein Ende bereitet hatten, veränderte sich plötzlich alles und ich fand mich an einem sehr seltsamen Ort wieder.
    Alles schien hier irgendwie unwirklich und niemand wollte mit mir reden. Die Geister bildeten ein Spalier durch das ich schreiten konnte und ganz am Ende erwartete mich Andarmel. „Wo war ich und warum traf ich schon wieder auf den längst toten Weißmagier?“ Er erzählte mir, dass meine Anwesenheit an diesem Ort nur bedeuten konnte, dass auch ich auf dem Schlachtfeld gefallen sei. „Ich soll tot sein? Quatsch wir haben den Danqua erschlagen, nicht umgekehrt! Verdammt ist das schon wieder so ein Mal’dar Mist und sie versuchen mich erneut zu täuschen?“
    "Nein...", als Andarmel weitersprach wurde mir klar, dass er Recht hatte. Ich war tot, auch wenn ich mir sicher war nicht in der Schlacht gefallen zu sein. Andarmel erzählte mir das er selbst kurz vor meiner Abreise in den schwarzen Tempel gegen eine Gruppe von Mal´dar gefallen war. „Also, war Andarmel gar nicht der hochnäsige Magier der mir im Tempel seine Macht demonstrieren wollte und anschließend tot im Staub lag? Das ist sehr interessant, denn dann sind die Mal’dar nicht übermächtig oder unbesiegbar. Einen habe ich ja schon getötet!“
    Anschließend erzählte Andarmel mir noch das die Mal’dar alle Menschen opfern wollten, aber das hatte mir Mar’can ja auch schon erzählt. Doch dann folgten Teile, die auch mir neu waren. Andarmel erzählte von einem Amulett über das er in der Ewigen Bibliothek gelesen hatte. Mit diesem sollte man Gestaltenwandler erkennen können. "Ein sehr nützliches Artefakt für das was noch kommen mag!" Er würde nun sein eigenes Seelenheil für das meinige opfern und mich zurück in die Welt der Lebenden schaffen. Dort sollte ich mich an den Orden wenden und allen misstrauen. „Keine Sorge alter Mann, das mache ich ohnehin schon!“ Trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl als Andarmel mich zurück sandte. „Ob er wirklich sein Seelenheil opfert oder sind das wieder nur hochtrabende Worte, um die Fassade der aufopferungsvollen Weißmagier zu stärken?“


    Ende von „Die Invasion der Danqua“

    Drittes Kapitel: „Opfer des Krieges“
    Nach dem Ende der Versammlung schlenderte ich erstmal durch den Innenhof der Arkanen Bruderschaft, um über das Gehörte nachzudenken. Doch als ich diesen betrat, waren erstmal alle Gedanken verflogen und machten einem sprachlosen Staunen Platz. Der Hof war riesig und wie ein kleiner Park gestaltet, doch am meisten beeindruckten mich die Gebäude selbst. In den leichten Nebelschwaden wirkten sie majestätisch, anmutig und mysteriös zugleich. Sie waren in einer Architektur erbaut, wie ich sie noch nirgends zuvor gesehen hatte. Da diese Gebäude sehr alt waren, bekam ich einen Eindruck davon wie Adash einst gewesen sein musste. Hier hatten sich Herrscher ein Denkmal gesetzt das noch in hunderten von Jahren beeindrucken würde!

    Ich schlenderte zwischen den Statuen entlang und sortierte meine Gedanken. Auch wenn ich die Zirkel nicht grade mochte, die Mission durfte nicht scheitern. „Durch die Invasion der Danqua-Krieger werden nicht nur die Zirkel zerstört, sondern alle die hier leben!“ Der Umstand von allen Zirkeln Aufpasser an die Seite gestellt zu bekommen, gefiel mir gar nicht. Trotzdem hatte er auch etwas Gutes! „Vielleicht kann ich so mehr über die Zirkel erfahren. Falls ich mich später gegen sie stellen will, ist es gut seine Feinde zu kennen! Doch bis dahin ist es noch Zeit, schließlich kommt das Schiff erst in ein paar Tagen.“
    Ich nutzte diese Zeit, um mir ein besseres Bild von Adash zu machen und auch um einige Aufträge zu erledigen. Außerdem zog ich in die Söldnergilde des Than, um den Spitzeln der Zirkel ein wenig aus dem Weg zu gehen. Die Söldnergilde war wenigstens ehrlich, sie gab nicht vor für das Gute zu kämpfen, sondern fragte nur nach dem Preis für eine Tat. Bei meinen Erkundungen von Adash warf ich diesmal auch einen Blick in die Armenviertel und erschrak. Während viele Stellen von Adash vor Reichtum und Sauberkeit überquollen waren der Schmutz und die Lebensumstände für deren Bewohner schlimmer als in Bravil.

    Ganze Bäche von Fäkalien ergossen sich über die Wege und ließen die Bewohner knöcheltief darin versinken. Der Gestank der von Ihnen ausging war bestialisch. Überall war der Hass auf die Zirkel spürbar, aber auch die Furcht vor deren Macht. Wie sollten sich die Armen und Schwachen gegen eine solche Macht durchsetzen. Einige wenige redeten offen von einem anstehenden Kampf, doch ich war mir nicht sicher ob es mehr war, als das Pfeifen des Angsthasen im Walde. Wie in jedem Reich bauten die Starken ihren Reichtum auf dem Leid der Schwachen auf und diese hatten kaum Chancen sich zu wehren. Nur hier in Adash schien mir all das noch krasser zu sein, die Armen wurden in separaten Stadtvierteln zusammengetrieben wie Vieh, das auf die Schlachtbank wartet. Aus Mitleid halfen wir einigen dieser armen Teufel. „Sonst kümmert sich ja niemand um sie!“
    Am Morgen des dritten Tages weckte mich eine telepathische Nachricht von Ennah. Er teilte mir mit das die Blaue Exklave von unbekannten angegriffen wurde. Sofort eilten wir dorthin, schließlich lag die Exklave in unmittelbarer Nähe zur Söldnergilde des Than. Trotzdem kamen wir zu spät. Überall bleckten gierig die Flammen nach brennbaren und als wir uns dort genauer umsahen fanden wir Yannon. Er war ein Opfer der Flammen geworden und nur noch schwer zu identifizieren. Auch wenn ich den Zirkeln den Untergang wünschte, Yannon´s Tod ging mir nahe und ich bedauerte ihn sogar. „Warum muß es immer die Freundlichen treffen?“
    Als wir die Exklave wieder verließen trat uns auf der Türschwelle Ennah entgegen. Er hatte sein weißes Magiergewand gegen eine strahlende Paladinrüstung eingetauscht, die an ihm so deplatziert wirkte, wie ein Schwert in der Hand eines Säuglings. Laut seinen Ausführungen wollten die Anhänger des Arakesh und der purpurne Zirkel ihren Forderungen Nachdruck verleihen. „Was für Forderungen?“ Doch so sehr ich auch hoffte endlich hinter die Fassade dieses Krieges blicken zu können, es folgten keine weiteren Erklärungen. Meine Nachricht von Yannon´s Tod in den Flammen schien ihn für einen Moment traurig zu machen. Sekunden später appellierte er aber schon an mein Verständnis das keine Zeit für Trauer sei. Wir müssten unbedingt zur weißen Exklave, da ihr ein ähnliches Schicksal drohte. Mittels eines Teleportzaubers brachte er uns dann in die große Halle.
    Dort hatte das Inferno bereits begonnen und auch hier zeigten sich Spuren von Feuer. Seiner Bitte folgend übernahm ich die Führung und hoffte darauf, dass er mir nicht versehentlich selbst das Schwert in den Rücken rammte, falls es benutzen musste. Am Ende der Halle fanden wir die ersten Leichen. Aber es waren keine Anhänger des Zirkels, sondern Wachsoldaten. „Kein einziger Weißmagier weit und breit, müssen wieder andere im Krieg der Zirkel ihr Leben lassen, während sich die feigen Magier verstecken bis der Krieg gewonnen ist?“

    Als wir unseren Weg in den Innenhof der Exklave fortsetzten war ich fast erleichtert als ich dort den ersten toten Weißmagier fand. "Zumindest einer der den Mut fand sich den Angreifern in den Weg zu stellen." Immer weiter drangen wir in die Exklave ein und trafen dabei auf einige Traumfresser und auch Purpurne. Als wir schließlich in der Bibliothek ankamen und dort auf den lebenden Glamril trafen, war ich sehr skeptisch. „War alles nur vorgetäuscht?“ Ich ging in Gedanken nochmal den Weg durch. Ganze zwei tote Weißmagier hatten wir auf dem Weg getroffen, die restlichen Toten waren von der Stadtwache. Glamril teilte uns mit das der Angriff auf die blaue Exklave nur ein Ablenkungsmanöver war und die weiße Exklave das wahre Ziel der Purpurnen gewesen sei. „Ablenkung von wem, ich war der Einzige der in der blauen Exklave war?“ Während er weiter erzählte erfuhren wir, dass die Purpurnen während des Abendmahls angegriffen hätten. „Wieso gibt es dann so wenig tote Weißmagier, hier liefen viel mehr als zwei rum als ich das letzte mal hier war?“ Außerdem äußerte er die Vermutung, dass die Angreifer aus der Kanalisation gekommen seien. Ganz zum Schluss gestand ein, dass es ihr eigener Hochmut gewesen sei, der sie blind gemacht hatte. „Endlich mal ein wahres Wort aus dem Mund eines Weißmagiers.
    Nach einer kurzen Beratung willigten wir ein uns in den Kanälen mal umzusehen und Ennah beschloss an der Seite von Glamril zu bleiben, was ich sehr begrüßte. Wir stiegen also allein in die Kanalisation und folgten den Purpurnen auf dem Weg den Sie gekommen waren. Nach einigen Gefechten stürzte der Boden unter uns ein und wir fielen hinab in die tiefsten Tiefen. Dort stellten wir uns den Rätseln um versperrte Wege und Deadra, doch keines konnte uns lange aufhalten.

    Die größte Überraschung stand uns aber noch bevor. Andarmel erschien aus einer Rauchwolke, doch wie konnte das sein. „Ich selbst habe ihn getötet und seine Leiche hat vor meinen Füssen gelegen!“ Er teilte mir mit das er ein anderes Artefakt gefunden habe, zwar nicht so mächtig wie das Auge Anurs, aber ausreichend. Plötzlich bebte die Erde und Steine fielen von der Höhlendecke. Eine zweite Person, die Andarmel seinen Meister nannte materialisierte sich aus einer Rauchwolke. Mar’can, hieß diese mysteriös anmutende Gestalt. Den vermeintlichen Andarmel nannte er Al’kazar. Er prahlte damit hinter allen Dingen die hier in Adash passiert waren zu stecken. Das dunkle Feuer, der Ausbruch der Arkhadash, die Störung der Danqua und auch der fanatische Kampf der Purpurnen und der Arakesch-Anhänger. Wir alle seien seine Marionetten im großen Plan über die Rückkehr der wahren Könige des Volkes der Mal’dar. Lange vor den Sterblichen herrschten sie über den Raum und doch hatten sie ihnen weichen müssen. Seit jenem Tage hätten sie geruht und darauf gewartet, dass ihr Tag kommen würde. Wenn die Sterblichen erst von den Namadash getilgt wären, dann wäre der Weg frei für ihre Rückkehr. Kurz bevor er gemeinsam mit seinem Schüler verschwand und die Danqua einfielen, erhaschte ich noch einen Blick auf das wahre Gesicht der Gestaltenwandler.

    Verwirrt blieb ich zurück. Was von meinen Erlebnissen mit den Zirkeln war nun real und was Täuschung. Mit Bestimmtheit ließ sich dies nicht sagen, aber mein bisheriges Misstrauen fand an dieser Stelle eine Bestätigung. „Ich werde mich weiterhin zu aller erst auf mich selbst verlassen!“


    Ende von „Opfer des Krieges“