Erstes Kapitel: „Die Stadt der Magie“
Wir studierten die Bücher aus der Kammer und suchten nach Informationen über Adash. Die Arkane Bruderschaft, eigentlich als Übergangsregierung gedacht, war immer noch an der Macht. Zwei Mitglieder eines jeden der fünf Zirkel und ein gewählter Vorsitzender, derzeit Erzmagister Moranon vom weißen Zirkel, bildeten diese. Außerdem wurden noch der rote Zirkel und 5 Quellen der Magie genannt. Mächtige Orte die magische Energie spendeten und sogar das Leben verlängern sollten. „Sind die Flammen von Anur, von denen Mandras Athe erzählte, eine dieser Quellen und nur nach ihrem Entdecker, dem Gründer des weißen Zirkels Anur, benannt?“ Unschlüssig was ich mit diesem Halbwissen anfangen sollte, wühlte ich mich in die Kissen und fand schon bald in einen ruhigen traumlosen Schlaf.
Als ich am nächsten morgen die Kammer verließ, lief ich Ennah in die Arme. Er lebte also doch noch! „Soll mich das nun freuen oder ärgern?“ Naja, besser er konnte mir etwas über Adash erzählen, als gar keiner! Wieder erfuhr ich Geschichten, die jeden Autor Tamriels stolz gemacht hätten. Richtige Schauergeschichten. Über irgendwelche Arkhadash, die das abgrundtief boshafte Werk des Schwarzen Zirkel waren. Von den vereinten Kräften der restlichen vier Zirkel niedergeschlagen und in Ketten gelegt. Jetzt von Urudùthas, einem dunklen magischen Feuer befreit.
Ennah würde nun vor die Bruderschaft treten und dieser Bericht erstatten. Ich hingegen könne mir die Stadt ansehen oder zurück nach Tamriel reisen. „Klar, erst reißen sich alle um mich und dann bin ich so unwichtig das ich wieder gehen kann? …Nein, ich glaube Dir kein Wort Bürschchen!“ Als ich Ennah nach dem Weg zurück fragte, musste ich schallend lachen. Ein gewisser Armtil, ein Magier, könne mich mit einem Wimpernschlag zurückbringen. „Toller Vorschlag - wie gut ihr diese Art von Wimpernschlag beherrscht, durfte ich ja schon am eigenen Leib erfahren!“
In Adash sprachen wir mit jedem der uns begegnete und kauften alle Bücher über Adash und die Zirkel, derer wir habhaft werden konnte. Unser Bild wurde langsam klarer.
Die Zirkel waren verfeindet und es hatten sich Fraktionen gebildet. Auf der einen Seite der schwarze und der rote Zirkel, ihm gegenüber der weiße und der grüne. Der Fünfte Zirkel, der blaue, verhielt sich neutral. Andarmel wurde inzwischen Steckbrieflich gesucht, da ihm der Tod von Aldar, dem Erzmagister des „Schwarzen Zirkels“, angelastet wurde. „Vielleicht ist er doch nicht der gutherzige Alte, für den er sich ausgibt?“
Ich erfuhr auch etwas mehr über die einzelnen Zirkel und deren Organisation. Alle nahmen keine Mitglieder mehr auf und bereiteten sich auf einen Krieg vor. Jeder Zirkel verfügte über eigene Legionen. Soldaten, Bogenschützen, Reiter und Kampfmagiern auf irgendwelchen Flugtieren. Vom Roten Zirkel hörten wir sogar, dass er Drachen unter seinem Banner haben sollte. Eine Legion bestand aus mehreren Kohorten von je 500 Mann. Die militärische Macht der Zirkel war also nicht zu unterschätzen, selbst wenn der blaue Zirkel seine Legionen wohl schon fast aufgerieben hatte. Ein Kernproblem im Streit der Zirkel schien im Sklavenhandel zu liegen, bei dem die Rot/Schwarze Fraktion diesen uneingeschränkt befürwortete, während Grün/Weiße diesen zumindest außerhalb der Stadtmauern halten wollte. Außerdem merkte man beim gemeinen Volk, dass die Bruderschaft mittlerweile jeglichen Kredit verspielt hatte. Ihre internen Querelen und Eitelkeiten waren in den Augen des Volkes der Grund für den Niedergang von Adash. Als sich keine Informationen mehr finden ließen, erledigte ich noch ein paar kleinere Aufgaben für die örtlichen Händler und die Söldnergesellschaft Than. Dann erhielt ich eine telepathische Nachricht von Ennah.
Erstes Kapitel: „Ruf um Hilfe“
Als wir am vereinbarten Treffpunkt eintrafen, war Ennah bereits nicht mehr dort, stattdessen übergab uns Glamril eine Nachricht von ihm.
Seine Bitte endete mit den Worten „Es fällt mir schwer Euch in diese gefährliche Situation zu schicken, doch Ihr seid wohl die richtige Person für diese Aufgabe.“ Hatte ich also recht behalten, von wegen ich kann nach Tamriel reisen.
So wie Ennah die Nachricht verfasst hatte, war ich mir sicher, dass er der Arkanen Bruderschaft schon meine Hilfe zugesagt hatte. „Ihr müsst…“ oder „Es fällt mir schwer Euch … zu schicken…“ das waren keine Bitten - das waren Anweisungen. Mein kleiner Zauberlehrling zeigte bereits erste Spuren von Größenwahn. „Müssen tu ich gar nichts und schicken könnt ihr mich erst recht nicht!“ Womit er allerdings recht hatte, war sein Schluss. „Ja, ich bin sicherlich die richtige Person für diese Aufgabe - zumindest eher als ein größenwahnsinniger Zauberlehrling!“ Vor Ennah würde ich wenigstens erstmal Ruhe haben, da er auf einer geheimen Mission für die Arkane Bruderschaft war. Umsehen konnte ich mich somit in den Ruinen von Veyogalo erstmal. „Für welche Seite ich mich dann letztlich entscheide sehen wir, wenn es soweit ist!“