Beiträge von Palanthir

    Zweites Kapitel: „Die Arkane Bruderschaft“
    Ennah´s Teleportzauber brachte uns in eine Vorhalle der Arkanen Bruderschaft. Einst hatte dort der letzte Monarch von Adash gelebt, doch mittlerweile hatte die Bruderschaft diesen Bereich übernommen, so wie sie es auch bereits mit vielen anderen Regierungsgebäuden getan hatte. Ennah nannte es ein Glück das die Zeiten des Monarchen vorbei waren, somit unterstrich er noch einmal, dass die Bruderschaft keinesfalls beabsichtigte ihre Machtposition irgendwann einmal aufzugeben. Vor uns lag die Ratshalle und bevor wir hineingingen gab mir Ennah noch einige Verhaltensregeln mit auf den Weg. Ich dürfe nur sprechen, wenn man mich dazu auffordert - keinesfalls aus eigenem Antrieb. „Warum habe ich das nicht anders erwartet. Während die Hohem Magier sprechen, darf ein niederer Mensch, wie ich es bin doch nicht reden oder gar eine eigene Position beziehen!“ Es würde interessant werden, wie lange ich das Spiel des ehrfürchtigen Narren durchhalten konnte.

    Während wir den Ratssaal betraten ließ ich Ennah den Vortritt und die Szenerie auf mich wirken. Moranon, Fürst Hochmagier und Vorsitzender der Arkanen Bruderschaft eröffnete die 113. Sondersitzung der Bruderschaft und erteilte Asta, vom Blauen Zirkel das Wort. Sie erläuterte, trotz des Umstandes das alle den Grund der Sitzung kannten, noch einmal selbigen und sprach dabei von dünnen Beweisen. Ich hätte die Ruhe der Danqua vor wenigen Tagen unabsichtlich gestört und der Purpurne Zirkel hätte dies ohnehin bereits angestrebt. Kain von Adash, der Fürst Hochmagier des schwarzen Zirkels fiel ihr unaufgefordert ins Wort und forderte meine Hinrichtung. Außerdem bezeichnete er mich als nichtsnutzigen Fremden! „Nun wir werden noch sehen zu was ich nutze, Dunmer. Deinen Plänen sicherlich nicht!“
    Moranon rief ihn zur Ordnung und erläuterte das ich der Einzige sei, der die drohende Invasion noch abwenden könnte. Danach sprach wieder Asta, allerdings ebenfalls ohne wieder das Wort erteilt bekommen zu haben. „Also, so streng wie Ennah es beschrieben hat, läuft die Versammlung gar nicht ab. Aber die Spannungen zwischen den Zirkeln kann man fast greifen!“
    Die Bruderschaft habe beschlossen mir bei der Abwendung der Gefahr zu helfen und würde mir daher eines der schnellsten Schiffe, samt der benötigten Mannschaft für eine Reise zu der vergessenen Stadt Ayladarius zur Verfügung stellen. Dieses Schiff würde in wenigen Tagen im Hafen von Adash anlegen. Außerdem gab Moranon bekannt, dass Ennah mich als Beobachter begleiten sollte. „Bei den Neun, warum muss ich nur immer wieder von diesem Stümper begleitet werden. Hey, wie wärs wenn ich auch mal gefragt werde?“ Aber natürlich gab es keine Frage an mich. Die allwissenden Magier entschieden, der Sklave hatte zu gehorchen. Am liebsten hätte ich Moranon vor die Füße gespuckt um ihm zu zeigen, wie viel mir an seinen Befehlen lag! Doch während ich mich über seine Entscheidung ärgerte, kam es noch schlimmer. Kain von Adash entschied seinen eigenen Beobachter, vermutlich mit dem Auftrag mich während der Reise zu meucheln mitzuschicken. Als Reaktion auf seinen Einwurf entschied Asta, dass der blaue Zirkel ebenfalls einen Beobachter schicken würde und schließlich legte Moranon noch einen drauf. Alle Zirkel sollten je einen Beobachter entsenden. „Na Klasse, dass wird bestimmt lustig. Eine Seefahrt mit einem Sack voll Magiern im Gepäck, die ihre eigenen Eitelkeiten spazieren führen. Ich bin begeistert. Wie wird meine Rolle auf der Seefahrt aussehen. Sklave …Gefangener oder gar Mordopfer!“ Als Moranon eine Pause machte und fragte ob alle damit zufrieden wären, wollte ich aufbegehren und meine Einwände hinausschreien. „Hey, behaltet eure Sklaventreiber, sie werden nur Ballast sein und die Mission gefährden!“ Aber …ich konnte nicht! Ich wusste nicht was für ein Zauber hier am Werk war, aber man schien mir die Kehle zugeschnürt zu haben, so dass kein Laut über meine Lippen drang.


    Ende vom „Zweiten Kapitel“


    Zwischen-Fazit: zum „Zweiten Kapitel“
    Das zweite Kapitel fügt sich nahtlos an die Qualität des ersten an und da ich bereits dort viele Eindrücke wiedergegeben habe, wird dieses Zwischenfazit etwas kürzer ausfallen. Die Geschichte nimmt etwas mehr Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich fast. Die Geschehnisse sind abwechslungsreich und die Story fesselt einen endgültig. Man lernt die einzelnen Zirkel langsam besser kennen und dadurch, dass viele Charaktere, Namen etc. immer wieder auftreten gibt es sehr viele Wiedererkennungsmomente. Die Kämpfe nehmen in diesem Kapitel zwar zu, trotzdem werden sie weiterhin von der Geschichte überstrahlt, was ich sehr positiv empfunden habe.


    Zwei kleine Schönheitsfehler hat das zweite Kapitel für mich allerdings auch gehabt. Ich möchte fast sagen zum Glück, denn sonst wäre mein Fazit ja eine reine Belobigung und sowas weckt zumindest bei mir immer Misstrauen. Die Nebenquest „Alte ayleidische Artefakte“ ist eigentlich nur spielbar, wenn man die Anweisungen von Yannon zur Eile ignoriert. Klar weiß man bei Oblivion, dass solche Hinweise eigentlich keine Rolle spielen und die Quests schön auf einen warten. Aber ich halte mich trotzdem an so etwas, da ich dem Ersteller einfach vertraue. Vielleicht hat er sich einen bestimmten Questverlauf gewünscht. In diesem Fall kann ich anderen Spieler nur raten diese Quest gleich zu lösen, sonst geht es Euch wie mir und es ist zu spät dafür. Schöner wäre es allerdings gewesen, wenn Yannon nachdem man ihm die Bücher übergeben hat, tatsächlich etwas Zeit (z.B. einen Tag) gebraucht hätte, um sie zu studieren. Denn genau an dieser Stelle wähnte ich die Zeit für die Nebenquest als gekommen. Doch dann folgt sofort der Angriff durch den Traumfresser und man schlittert in den nächsten Teil der Hauptquest. Eine zweite Möglichkeit wäre es gewesen den Helm nach Arathor´s Tod bei Yannon abzugeben, schließlich sollte er ihn ja für diesen besorgen! Die zweite Kleinigkeit: Ich hätte gerne die Nachricht von Arathor´s Tod überbracht, da erst dann diese Quest für mich richtig abgeschlossen wäre, so weiß Yannon eigentlich noch gar nichts vom Tod seines Adjutanten.


    So, auch wenn der letzte Absatz etwas länger geworden ist, es trübt den Spielspaß in keinster Weise und ist schon fast die Suche nach einem Haar in der Suppe! Ich freue mich jetzt riesig darauf das dritte Kapitel zu spielen und Antworten auf die vielen Fragen zu bekommen. Außerdem bin ich froh erst jetzt (wo auch Teil 3 fertig ist) soweit zu sein, denn andernfalls wäre es mir gegangen wie beim „Herrn der Ringe“ - Ein Zweikampf zwischen Vorfreude und Ungeduld auf den nächsten Teil! So kann ich dank LordKain sofort weitermachen! :froi

    Zweites Kapitel: „Sanft gebettet für die Ewigkeit“
    Ich machte mich also auf den Weg in die Totenstadt, um dort in der Krypta der Familie Salenim die Purpurnen zu treffen. „Ob sie mir dort eine Falle stellen? Ja, …vermutlich werden sie das tun, aber ich werde schon eine Lösung finden!“ Vorsichtig betrat ich die Krypta und bereits vom Eingang erblickte ich am Ende der Kammer Arathor´s Leichnam.

    Ich trat näher und untersuchte den Leichnam, er war bereits kalt. „Also wie erwartet eine Falle. Es ging nur darum mich hierher zu locken!“ Einen Angriff erwartend drehte ich mich um, doch der Hinterhalt fiel kleiner aus als angenommen. Ich war enttäuscht, nein sogar leicht beleidigt! „Sie schicken nur drei Gestalten, um mich auszuschalten, was soll das. Nehmen sie mich nicht ernst oder haben sie einfach zu viele Anhänger die sie loswerden wollen?“
    Erst jetzt bemerkte ich, dass nur eine der Gestalten zu den Purpurnen zählte, die anderen beiden trugen die Gewänder des schwarzen Zirkels. „Ich denke die Purpurnen wollen die Macht der Arkanen Bruderschaft beenden und jetzt machen sie gemeinsame Sache mit dem schwarzen Zirkel?“ Verwirrt wartete ich ab was passiert. Valeria, eine Schwarzmagierin aus demselben Volk wie Mandras Athe kam langsam auf mich zu.
    Als sie mich ansprach war mir sofort klar mit wem ich es zu tun hatte. „Eine religiöse Fanatikerin - das hatte mir grade noch gefehlt!“ Sie sprach gebetsartig von einem Malerius, dem sein Herr einen Weg aufgetragen hätte. Alle die nicht auf diesem Weg wandelten, hätten ihr Recht auf ein freies Leben verwirkt. Meine Frage nach Arathor´s Tod ignorierte sie und sprach weiter von den Göttern. Alle die sich der Wiederkehr des einzig wahren Arakesh in den Weg stellen, müssten gebrochen werden und im Staube der Danqua zerfallen. Auch mein Leben sei verwirkt, da es die Gefahr birgt die Ankunft des Arakesh zu verhindern. Schließlich beendete sie ihr Gebet in dem sie die Ankunft von Arakesh heilig sprach. „Was für eine verblendete Närrin, mit heiligsprechen wirst Du mich nicht aus dem Weg räumen können. Du hättest lieber mehr Soldaten mitbringen sollen!“

    Nach diesem theatralischen Ende wandte sie sich um und verließ die Krypta. „Bleiben also noch zwei!“ Ich hatte diesen Gedanken kaum beendet, da griff der Purpurne den Soldaten der schwarzen Legion an und tötete ihn mit einem Feuerball. Jetzt war meine Verwirrung komplett! „Was hat das jetzt wieder zu bedeuten?“
    Doch als der Purpurne seine Maske abnahm blickte ich in das Gesicht von Alof. „Also habe ich doch recht gehabt mit meiner Vermutung, dass er zu den Purpurnen gehört!“ Und zwar aus voller Überzeugung, wie er sagte, das Regime der Bruderschaft dauere schon viel zu lange an. Insgeheim teilte ich seine Ansicht, doch davon sagte ich ihm nichts. Ich wollte erst hören was er zu sagen hatte, denn so sympathisch wie mir die Purpurnen einst schienen, waren sie mir mittlerweile nicht mehr. Er äußerte offen Kritik an der Wiederkehr des Arakesh und der provozierten Invasion der Danqua. Ebenso wollte er nichts mit dem Massenmord an Unschuldigen zu tun haben und deshalb hätte er mich gerettet.
    „Naja, gerettet ist vielleicht etwas übertrieben. Mit einem Soldaten der schwarzen Legion, wäre ich schon fertig geworden. Aber zumindest hat er überhaupt was getan und nicht im Käfig gesessen und sich anschließend als Retter aufgespielt!“ Alof sagte mir, dass ich der Einzige sei, der die Invasion der Danqua noch stoppen konnte.
    Es gab viele Fragen, die ich Alof gerne gestellt hätte. Er schien jemand zu sein der die Dinge so sah wie sie tatsächlich waren. Somit wären seine Antworten vermutlich aufschlussreicher als die gefärbten Meinungen der ganzen anderen Zirkel zusammen. Doch Alof wollte nicht sprechen und mahnte mich die Krypta zu verlassen, er würde sich hier drinnen um alles kümmern.
    Als ich seiner Aufforderung nachkam und die Krypta verließ, erwartete man mich bereits. Überall waren Soldaten der schwarzen Legion und auch Bogenschützen der Purpurnen. Ein wildes Gefecht entbrannte und fast hätte ich Mirna erschlagen, die plötzlich im Kampfgetümmel neben mir auftauchte. Als ich mich auf dem Schlachtfeld etwas umschaute bemerkte ich auch Caldius und meinen wasserscheuen Gefährten Aganazaar. Gemeinsam metzelten wir die Angreifer nieder und ich musste mir eingestehen, dass ich mich über das Erscheinen der Drei richtig freute. Einen besseren Zeitpunkt für ihre Rückkehr hätten sie gar nicht finden können.
    Mirna erzählte mir dann, dass die drei nach unserem gemeinsamen Kampf in der Blauen Meeresfestung gelandet wären und daher erst jetzt zu mir stoßen konnten. Yannon habe sie zu meiner Hilfe gesandt und außerdem sollte ich mich auf den Weg zu ihm machen. Ennah würde mich dort bereits erwarten! Sie und Caldius würden sich noch ein wenig umsehen, um sicher zu gehen, dass auch alle Feinde erschlagen wurden.

    Ich begab mich also wieder in den Hafenbezirk, wenngleich ich zugeben musste, dass mir dies gar nicht gefiel. Ennah wusste vermutlich noch nichts vom Tod Andarmel´s und wäre sicher alles andere als froh darüber. Außerdem verspürte ich wenig Lust wieder den arroganten Zauberlehrling zu treffen, der glaubte irgendeine Macht befähige ihn dazu Anweisungen zu geben. „Pah, bisher habe ich noch nichts gesehen, wozu dieser Grünschnabel wirklich befähigt ist!“
    Vor der Tür atmete ich nochmal tief durch und trat dann in die Höhle des Löwen. Wie befürchtet stand Ennah schon vor der Treppe. Kurz und knapp sprach er von seiner Sorge um meine Sicherheit bevor er zu seinem Anliegen kam. Er müsse mich drängen sofort mit ihm zu kommen. Die Arkane Bruderschaft hätte mich wegen der Danqua Problematik vorgeladen. Daher hätten wir keine Zeit mehr und müssten sofort aufbrechen. Ohne meine Antwort abzuwarten hörte ich ihn bereits einen Teleportzauber sprechen! „Verdammter Wicht, ich wäre auch freiwillig mitgekommen, …aber so langsam treibt mich Deine Unverfrorenheit zur Weißglut! Außerdem hättest Du wenigsten warten können bis ich Yannon die Nachricht vom Tod seines Adjutanten überbracht habe.“


    Ende von „Sanft gebettet für die Ewigkeit“

    Zweites Kapitel: „Der Purpurne Pfad“
    Yannon führte uns zu einem Portstein in der Blauen Exklave und teleportierte uns von dort zu dem aktiven Portstein mit dem uns die Rückkehr an die Oberfläche gelungen war.


    Dort unten angekommen, übernahm ich die Führung unserer kleinen Truppe, während auf Mirna und Caldius an der magischen Barriere die Hauptarbeit zu kam. Hoffentlich beherrschten diese ihr Handwerk und konnten es für uns öffnen. Auf unserem Weg dorthin untersuchten Mirna und Caldius noch mal die Leichen und Mirna machte verwirrende Andeutungen. Mit ihrer schnippischen Art brachte sie ein wenig Frohsinn in unsere düsteren Gedanken. Allerdings verschwieg zu uns etwas, sie hatte einen Verdacht wegen der Toten und doch gewährte sie uns keinen Einblick in diese Gedanken. Irgendetwas sei hier, was eigentlich nicht hierher gehört, …mehr gab sie von ihrem Wissen nicht preis.
    Mit der magischen Barriere hatte sie dagegen keine Probleme und so gelangten wir immer tiefer in Gebiete, die eigentlich nicht für unsere Augen bestimmt waren. Immer wieder trafen wir auf Traumfresser und auch auf weitere Leichen der Purpurnen. Doch dann sahen wir sie schließlich. Drei Purpurne standen vor uns auf dem Gang. „Endlich bekomme ich Gelegenheit mit Ihnen zu sprechen. Vielleicht erfahre ich ja, was sie tötet?“


    Doch als wir uns der Gruppe näherten, ertönte ein grausiges Lachen und Sekunden später lagen die Purpurnen tot am Boden. Ohne die Waffen gezogen zu haben und ohne eine Spur dessen der das angerichtet hatte! Anscheinend war nun der Moment gekommen, an dem Mirna uns für würdig erachtete an ihren Gedanken teil zu haben. „Ein Arkhadash muss hier sein Unwesen treiben!“
    Vorsichtig setzten wir unseren Weg fort und gelangten schließlich in eine riesige finstere Halle. Als wir an deren Ende ankamen, saß er vor uns. Ein leibhaftiger Arkhadash der gelassen mit seinen Fingern spielte, während er uns spöttisch von seinem Thron beäugte!


    Bevor wir ihn jedoch erreichen konnten, verbarg er sich hinter einem magischen Schild und hetzte uns seine Lakaien auf den Hals. Wie von Geisterhand erhoben sich Leichname von Purpurnen in der Halle und griffen uns an. Doch wesentlich schlimmer als die Purpurnen setzten uns riesige Alptraumhafte Geschöpfe zu, denen wir grade bis ans Knie reichten. Sofort brüllte Saphiria „Zielt auf die Kniescheibe!“ Dieser Ausruf, den ich bereits so oft von Ihr gehört hatte, zwang mich trotz der gefährlichen Situation zum Lachen. „Toller Vorschlag Saphiria, wirklich klasse! Wo sollten wir auch sonst hinschlagen, der Rest ist viel zu hoch!“ Der Schlagabtausch war heftig und auch die Wunden auf unserer Seite waren schmerzhaft, da sah der Arkhadash seine Chance gekommen. Er wollte uns den finalen Todesstoß wohl gerne selbst versetzen. Sofort teilten wir uns auf, während Tyra, Saphiria und Aganzaar sich um den Rest kümmerten, griffen Mirna, Caldius und ich den Arkhadash an. Als er schließlich tot zusammenbrach und ich mich nach seiner Klinge bückte, verschob sich Zeit und Raum. Eine unkontrollierte Welle der Magie erfasst mich und trug mich davon. Erst später stellte ich fest, dass Tyra, Saphiria und ich uns in einer Krypta der Totenstadt von Adash befanden und vom Rest jede Spur fehlte. Ohne zu zögern eilten wir zurück zu Yannon, vielleicht konnte er uns ja zurück bringen. „Mirna, Caldius und Aganazaar sind schließlich dort zurückgeblieben und brauchen vielleicht unsere Hilfe!“
    Doch als ich Yannon erreichte, hatte dieser ganz andere Probleme. Mirna und Caldius würden allein zu Recht kommen müssen, außerdem wusste ich ja noch Aganazaar an ihrer Seite. Auch wenn der Ayleidenforscher häufig unüberlegt und voreilig in seinem Handeln war. Irgendwie wusste er meist sein Leben und auch einige male das meinige zu retten. Doch Yannon stand allein vor seinem Problem. Sein Adjutant und Freund Arathor sei von den Purpurnen entführt worden. Er flehte mich an Arathor zu helfen, da die Purpurnen nur mit mir verhandeln wollten. Sie wollten mich in der Krypta der Familie Salenim treffen. Salenim, …irgendwie schien mich der Name zu verfolgen. Was mochte wohl der alte Schwarzmagier davon halten, dass die Purpurnen die Ruhe seiner toten Familienangehörigen störten! „Mir soll´s egal sein. Darus Salenim mag mich seit unserem letzten Treffen sicherlich ohnehin nicht mehr.“ Ich willigte ein und wunderte mich wieder, wie wenig Yannon mit den bisher kennengelernten Magiern gemeinsam hatte. Er bat um Hilfe, „Nein er bettelte sogar darum“, während die anderen stets herablassend waren und versuchten mich herumzukommandieren. „Ist nur Yannon anders oder muss ich womöglich meine Meinung über den blauen Zirkel ändern? Hält er sich vielleicht aus allem raus, weil ihm einfach die Macht fehlt sich gegen die anderen Zirkel zu behaupten?“ Unschlüssig und nachdenklich beendete ich das Gespräch mit Yannon. „Ich werde Arathor schon da rausholen!“


    Ende von „Der Purpurne Pfad“

    Zweites Kapitel: „Unter den Straßen und Gassen“
    Auch wenn mein Magen schon beim Gedanken an den Gestank der Kanalisation protestierte, stiegen wir erneut in die Kloake hinab. Doch diesmal hatten wir Glück und nach einem kurzen Stück in dieser unappetitlichen Gegend, veränderte sich das Bild und wir gelangten durch ein anfangs kellerartiges Gewölbe bis in saubere gemauerte Hallen.


    Dort fanden wir auch die ersten Mitglieder des purpurnen Zirkels, allerdings tot am Boden liegend. Irgendetwas ging hier vor sich und ich hatte keinen Schimmer was das sein konnte. Feinde hatten die Purpurnen mehr als genug, aber der Verdacht sie in der Kanalisation zu finden, war eigentlich zu frisch, als das mir einer der anderen Zirkel zuvor gekommen sein dürfte. Vorsichtig setzten wir unseren Weg fort und dann sahen wir eine dunkle schwarzgewandete Gestallt vor uns.


    „Nein, das ist kein Schwarzmagier, sondern eher jemand wie der Fährmann!“ Ich trat näher, um mir im Fackelschein ein Bild von dem Fremden zu machen. Doch plötzlich war er weg. Vor meinen Augen hatte sich der Fremde in Luft aufgelöst. Ich rannte los - bestimmt ist er in dem Gang verschwunden und traf auf eine Brücke. Am anderen Ende sah ich den Schwarzen stehen. Er schien auf mich zu warten. „Will er mich durch diese Gänge führen oder will er mich in eine Falle locken?“ Die Vorahnung einer Falle und mein Misstrauen retteten mich nicht, als ich die Brücke betrat, stürzte diese ein und riss uns mit in die Tiefe!


    Dort erwartete uns bereits eine Horde, degenerierter schlanker Gestallten mit einer Haut aus grünlichen Schuppen, blutunterlaufenen roten Augen und viel zu langen Gliedmaßen. Wir hatten solche Kreaturen noch nie gesehen. Allerdings waren sie grottenschlechte Kämpfer und ihre Klauen prallten an unseren Harnischen ab, wie Fliegen an einem geschlossenen Fenster. Wenig später belauschten wir ein Gespräch von zwei Purpurnen und erfuhren, dass sie Schattenkriecher genannt wurden. Außerdem hätte eine andere Macht sie wohl aufgeschreckt. „Nun, das werde wohl ich gewesen sein!“
    Als ich meinen Weg fortsetzte, bekam ich unerwarteten Besuch von einem alten Bekannten. Andarmel schälte sich vor mir aus einer Rauchwolke.


    Er forderte mich auf ihm das Auge Anurs zu überlassen. Er wollte es an einen sicheren Ort bringen. „Ja, genauso sicher wie es in Veyogalo war, nicht wahr alter Mann!“ Meine Bemerkung machte ihn zornig und selbstverständlich konnte man ihm in seinen Augen keinen Vorwurf dafür machen, dass es in die Hände des schwarzen Zirkels gelangt ist und ohne meine Hilfe auch dort geblieben wäre. „Nein, ich werde das Auge nicht an einen gesuchten Mörder geben, dem ich nicht traue!“ Bei mir würde das Auge sicherer sein als an jedem Ort, wo er es hinbringen konnte. Er wurde noch zorniger und plusterte sich vor mir auf. Er drohte mir mit seiner Macht. Doch das störte mich nicht im Geringsten, glaubte der Alte wirklich ein Mann der vor Kalric floh, würde mir Angst machen?
    Dann zeigte er sein wahres Gesicht. Er würde mich töten, da mein Leben genauso wie das aller Menschen im Vergleich zum Schicksal der Namadash unwichtig wäre. Er prophezeite mir einen schnellen Tod und griff mich an. Die Macht von der er gesprochen hatte, war nichts im Vergleich zu dem was ich im Kampf gegen Darus Salenim erlebt hatte. Es wurde ein schneller Tod, doch nicht für mich und so blickte ich schon bald kalt in das Gesicht des am Boden liegenden Andarmel´s. „Ihr werdet keine weiteren Menschen opfern für ein Schicksal welches ihr der Namadash bescheren wollt!“


    Während wir unseren Weg fortsetzten, stießen wir immer wieder auf Leichen der Purpurnen. Alle waren getötet worden, ehe sie die Waffen überhaupt ziehen konnten. Auch für uns wurde es gefährlicher, denn immer wieder stellten sich uns Traumfresser entgegen. Die Hallen durch die wir schritten schienen sich ebenfalls zu ändern, es wirkte als würden sie immer älter. Fast so als habe jede Generation seine Bauten auf den Ruinen der Vorgänger errichtet.
    Schließlich erreichten wir ein magisches Portal mit dem Zeichen der Purpurnen, welches wir nicht durchschreiten konnten. Wir mussten somit nach einem anderen Weg suchen. Auf diesem offenbarte sich uns ein aktiver Portstein und da wir keine andere Wahl hatten benutzten wir ihn. Er führte uns zurück an die Oberfläche, genau an die Stelle des Hinterhaltes, den der purpurne Zirkel uns beim Buchladen gelegt hatte.
    Wir beeilten uns, um Yannon aufzusuchen und ihm zu berichten. Als wir die Exklave des blauen Zirkels betraten, wurden wir Zeugen eines Gespräches. „Nach den ganzen Lügen und Intrigen ist es ein schönes Gefühl nun zu hören, dass man sich um unsere Sicherheit sorgt!“ Als wir die Treppen hinauf gingen, sahen wir Yannon, der sich mit Mirna, einer Kampfmagierin vom grünen Zirkel und Caldius, einem Soldaten der azurblauen Legion unterhielt.


    Als Yannon uns erblickte, war er sehr erfreut und verlangte freundlich nach unserem Bericht. „Also dieser Yannon ist auf jeden Fall ein deutlich angenehmerer Gesprächspartner als Ennah und sein nun toter Meister.“ Ich berichtete Yannon von den Geschehnissen und machte ihn darauf aufmerksam das die Purpurnen, die wir dort gefunden hatten alle tot waren und ein magisches Portal ein weiterkommen verhinderte. Dieses Portal würde laut Yannon kein Hindernis sein und an dieser Stelle kamen nun Mirna und Caldius ins Spiel die mit uns gemeinsam zurück in die Unterstadt gehen sollten, um das Portal zu durchschreiten.


    Ende von „Unter den Straßen und Gassen“

    Zweites Kapitel: „Der Hauch der Verdammnis“


    Am nächsten Morgen folgten wir Ennah´s Rat und gingen in den Hafenbezirk, um dort mit Yannon vom blauen Zirkel zu sprechen. Ich war gespannt darauf wie dieser mir weiterhelfen konnte und auch darauf wie sich der blaue Zirkel präsentiert. Vom weißen Zirkel hatte ich erstmal genug und es konnte nicht schaden Kontakt zu den anderen Zirkeln zu bekommen.
    Yannon erwartete mich bereits und er bestätigte Ennah´s Aussage über meine Aura. „Hauch der Verdammnis“ nannte er sie und auch er sagte, dass ich aus Unwissenheit alle an den Rand der Vernichtung geführt hätte. Allerdings behauptete er auch, dass derjenige der als erstes die Ruhe der Danqua gestört hätte über die Gabe verfügte das Unheil abzuwenden. „Nun, auch wenn ich nicht glaube, dass ich dieser Erste bin, einen Versuch ist es wert! Zumal ich in der Welt der Danqua-Krieger keine Spuren des purpurnen Zirkels gesehen habe. Haben sie diese Welt vielleicht doch nicht betreten und ich habe ihren wirklichen Weg übersehen?“ Egal, jetzt war es eh zu spät! Entweder sie waren dort und meine Mühe ist vergebens oder sie waren nicht dort und es könnte funktionieren. Sicherheit gab es jedenfalls für keine Möglichkeit!
    Ich teilte Yannon´s Ansicht das Informationen stets der erste Schritt sein sollten und willigte daher ein erstmal Informationen zu besorgen. Seinem Rat folgend besorgte ich von Lucan Palenix, einem Buchhändler im selben Bezirk, einige Bücher über die Danqua. Als dieser mir eröffnete, dass bereits vor mir jemand nach eben jener Lektüre gefragt hatte, war ich gewarnt. Beschreiben konnte er mir diese Person leider nicht, aber seinen Vermutungen zu Folge war es eine Frau. Noch im Laden las ich die Bücher, da ich befürchtete, dass mir von dieser Unbekannten Gefahr drohte. Doch viel gaben die Bücher nicht über die Danqua preis. „Was für eine Enttäuschung. Verdammt viele Septimen für sehr wenig Informationen!“ Interessant war eigentlich nur der Punkt, dass sich die Welt der Danqua als Spiegel des eigenen Lebens präsentiert. „Für mich war es ein Schlachtfeld, was also durchaus zu dieser These passt!“
    Als ich den Buchladen wieder verließ erwarteten mich bereits drei Anhänger des purpurnen Zirkels. Auch sie fanden unter meinem Schwert den Tod und meine Liste aus schlechten Argumenten für einen friedlichen Kontakt mit dem Zirkel wurde wieder etwas länger. Warum sie mich angriffen war mir nicht ganz klar, aber es musste etwas mit den Danqua zu tun haben. Aufmerksam setzte ich meinen Weg zu Yannon fort, um ihm die gewünschten Bücher zu bringen.


    Dieser erwartete mich mürrisch ob meiner Verspätung, doch als ich ihm vom Überfall durch den purpurnen Zirkel berichtete vertrieb Sorge seinen Zorn. Es sei viele Jahre her seit die Purpurnen sich offen in der Stadt gezeigt hätten. Seine Frage nach ihrem Grund für den Angriff auf mich konnte ich allerdings nicht beantworten. Ich hatte zwar einen Verdacht, doch aussprechen wollte ich diesen nicht. Es war bereits so schwer genug gegen die Macht der Zirkel vorzugehen, da wollte ich kein weiteres Öl ins Feuer gießen. Ich gab Yannon die Bücher und räumte ihm die Zeit ein die er wünschte um sie zu studieren. Als ich wieder in das Untere Stockwerk gehen wollte, griff mich ein Traumfresser an. Gemeinsam gingen wir gegen diese Bestie vor und konnten sie überwältigen. Für Yannon war nun alles klar. Der Angriff der Purpurnen galt nicht mir, sondern unserer Mission gegen die Danqua-Invasion! „Nun hat er also das ausgesprochen, was ich vermutet habe, aber nicht preisgeben wollte.“ Er war entsetzt über diese Erkenntnis, da den Purpurnen scheinbar jegliches Risiko recht war die Bruderschaft zu besiegen, selbst wenn dies den Untergang von allen bedeuten konnte. Nach dieser Feststellung bat Yannon mich in den Kanälen der Stadt nach den Purpurnen zu suchen, da sie dort früher schon einmal ihr Lager gehabt hätten. Dabei sollte ich mich verborgen halten und keinen Angriff wagen, denn er wollte erstmal nur Informationen.


    Ende von „Der Hauch der Verdammnis“

    Zweites Kapitel: „Das Grab der Tausend Wege“
    Es war bereits mitten in der Nacht, als ich den Innenhof der Weißen Exklave in Adash betrat. Trotzdem kam mir Ennah dort bereits entgegen. Was mich jedoch nicht mehr wirklich wunderte, schließlich hatte er auch eingesperrt in der Zelle über eine große Entfernung meine Gegenwart gespürt. Als ich ihm eröffnete, dass ich das Artefakt in meinen Besitz gebracht hatte, war er sehr erfreut und wertete es als kleinen Sieg in einem unsichtbaren Krieg. Was dann folgte überraschte mich. Ich sollte das Artefakt behalten, da es bei mir am sichersten sei. „Spürt er nicht nur meine Nähe, sondern ließt gar in meinen Gedanken?“ Misstrauisch beäugte ich ihn. Immer hatte er wie selbstverständlich alles bestimmt und nun überließ er mir aus freien Stücken das Auge Anurs? „Spürt er, dass ich nicht gewillt bin es ihm zu überlassen?“
    Wie so oft, seit ich Adash erreicht hatte, musste ich die Antwort auf diese Frage auf später verschieben. Es gab bereits neue Probleme, die ich für Ennah lösen sollte. Er war von der Arkanen Bruderschaft zum Kleriker befördert worden. Als solcher unterstand er nun direkt der Bruderschaft und hatte die Aufgabe den brüchigen Frieden um jeden Preis zu sichern. „Der kleine Ennah als Bewahrer des Friedens! Noch dazu um jeden Preis - …schöne harmlos klingende Worte einer Bruderschaft die ihren Wohlstand auf dem Leid der Bevölkerung aufbaut!“
    Dieses neue Problem waren Ausgrabungen des purpurnen Zirkels in der Nähe des Grabes der Tausend Wege. Nach was dieser für mich neue Zirkel dort suchte, konnte mir Ennah nicht sagen, aber scheinbar fühlte die Bruderschaft sich dadurch bedroht. Der purpurne Zirkel arbeitete im Untergrund am Sturz der Bruderschaft und der Macht der Zirkel. „Was für ein sympathischer Gedanke!“ Dieser neue Zirkel hielt die Bruderschaft und die mir bisher bekannten Zirkel für ein herrschsüchtiges Regime, dass allen Bürgern der Namadash seinen Willen mit Gewalt aufzwängt. Ennah tat dies natürlich als lächerliche Sichtweise von einem Haufen organisierter Verbrecher ab, die Anschläge auf die Einrichtungen der Zirkel verübten und Unschuldige töten. Doch für mich war diese Sichtweise mehr als nur begründet. Es war sogar eine logische Sichtweise auf das, was ich bisher in Adash selbst wahrgenommen hatte. „Ich bin also nicht der Einzige, der sich über jedes tote Mitglied der Zirkel freut und ihre Machtausnutzung missbilligt!“ Während Ennah in Adash mit einigen alten Kontaktmännern sprechen wollte, sollte ich mich unverzüglich um die Ausgrabungsstätten kümmern. Natürlich warnte er mich noch ob der Gefahr und der Kampfausbildung des purpurnen Zirkels, doch das hörte ich bereits gar nicht mehr. Ich war bereits damit beschäftigt das Gehörte im Geiste zu sortieren.


    Nachdem ich den Rest der Nacht mit unruhigen Träumen verbracht hatte, brach ich am frühen Vormittag zu den Ausgrabungsstätten auf. Ich wusste noch nicht ob ich dem purpurnen Zirkel wirklich trauen sollte, doch allein würde ich kaum gegen alle Zirkel vorgehen können. „Wer weiß, …falls der purpurne Zirkel nicht wirklich das Wohl des Volkes im Auge hat, sollte er zumindest ein gutes Werkzeug im Kampf gegen die Zirkel sein. Auf jeden Fall werde ich erstmal nicht das tun was Ennah von mir erwartet!“ Ich werde nicht gegen den purpurnen Zirkel vorgehen, zumindest noch nicht. Unschlüssig trug ich bei meiner Ankunft noch zwei Fragen aus der vergangenen Nacht mit mir herum. „Ist dieser Alof, den ich befreit habe, einer von dem neuen Zirkel? Schließlich ist er nicht mit nach Adash gekommen und war magisch begabt! …und gibt es vielleicht eine Verbindung zwischen den Jüngern des verhüllten Messias, von denen der Fährmann geredet hat und dem neuen Zirkel?“ Schulterzuckend schüttelte ich die Gedanken ab und wir drangen durch einen Lüftungsschacht in das Grab der Tausend Wege ein. Einige Meter unter uns lag der kleine Platz zwischen den Königsgräbern, den wir schon auf dem Hinweg kennengelernt hatten. Außerdem konnten wir einen Bogenschützen des purpurnen Zirkels im schummrigen Licht auszumachen. Für einen Moment zog ich es in Betracht diesen aus dem Hinterhalt mit einem Pfeil zu töten. Doch dann verwarf ich den Gedanken. „Ich bin nicht hier um zu töten, sondern um vielleicht Verbündete zu finden.“ Also sprang ich hinab in die Tiefe und ging offen, ohne gezückte Waffen auf die Gestalt zu.


    Meine guten Absichten waren jedoch vergeblich. Der Bogenschütze griff sofort an und somit mussten wir uns verteidigen und ihn töten. „Endet bereits hier mein Versuch?“ War es mein Schicksal mich allein gegen die Zirkel zu stellen. Verärgert überlegte ich, was ich sagen sollte falls doch noch jemand mit mir sprach. „Schön Euch zu treffen, übrigens draußen liegt ne tote Wache, die nicht mir reden wollte!“ Nicht grade der perfekte Auftakt für ein Gespräch.
    Im Verlaufe der Erkundung der Ausgrabungsstätte wurden diese Argumente noch schlechter, denn leider war die erste Wache nicht das letzte Mitglied des purpurnen Zirkels das wir töten mussten. Mit gemischten Gefühlen folgten wir dem Weg der Purpurnen immer weiter und Dank Aganazaars Talent für Rätsel konnten uns diese auf unserem Weg nicht aufhalten.
    Durch ein magisches Portal gelangten wir schließlich auf ein Schlachtfeld. Skelette und feuerumhüllte Danqua-Krieger lieferten sich hier ein gnadenloses Gefecht. Zu unserem Glück waren beide Parteien so mit sich selbst beschäftigt, dass wir nahezu unbehelligt durch das Kampfgetümmel marschieren konnten.


    Am Ende dieses Weges mussten wir einmal mehr auf unsere Intuition vertrauen und den Sprung in den Abgrund wagen. Auch hier waren uns die Neun gewogen und wir erreichten ein Tor zu einer fremden Welt. Wir durchschritten sie und lösten dabei Rätsel, bei denen selbst Aganazaar Wissen über die Ayleiden uns nur wenig nützte.
    Ganz am Ende erreichten wir einen Runenstein, dessen Berührung uns wieder aus dieser Welt brachte. Wir standen wieder in dem kleinen Wäldchen über dem Grab der Tausend Wege! Außerdem spürte ich eine fremde Macht in mir, deren Rätsel ich nicht allein entschlüsseln konnte. Meine Hoffnung in dem purpurnen Zirkel einen Verbündeten zu finden, war also vorerst zerschlagen und mir blieb nichts anderes übrig als erneut Ennah aufzusuchen.
    Dieser spürte sofort eine Veränderung meiner Aura und nachdem ich ihm erklärte was geschehen war, konnte er diese deuten. Ich hätte großes Unheil über diese Welt gebracht, indem ich die Ruhe der Danqua gestört hätte. „So ein Quatsch, die Anhänger des purpurnen Zirkels waren doch bereits vor mir da, schließlich bin ich diesen gefolgt!“ Stattdessen erzählte Ennah mir, dass vor mir nur die Ayleiden und Arothi dies getan hätten und beide Großreiche anschließend von den Danqua in Trümmer gelegt worden seien. „Verdammt, es war Ennah´s Wunsch, dass ich den Purpurnen folgte! Doch natürlich sprach er jetzt nur von mir. Solange es ihm dient, spricht er von wir. Die unerfreulichen Dinge schiebt er natürlich lieber mir allein in die Schuhe!“ Aber Schuldgefühle würde er mir nicht einreden können. Ich hatte bereits gegen die Danqua-Krieger gekämpft und unbesiegbar waren sie nicht. „Sollen sie doch kommen. Ich werde nicht vor Ehrfurcht erstarren!“
    Ennah wollte die neue Entwicklung der Arkanen Bruderschaft vortragen und ich sollte mich mit Yannon, von der blauen Exklave im Hafenbezirk treffen. „Na Bürschchen, soll jetzt der blaue Zirkel Deine Suppe auslöffeln?“


    Ende von „Das Grab der Tausend Wege“

    Zweites Kapitel: „Der Schwarze Tempel“
    Durch das Portal gelangten wir tatsächlich in den schwarzen Tempel. Dort angekommen galt es das Auge Anurs zu finden und in unseren Besitz zu bringen. Leider hatten wir keine Anhaltspunkte wo sich das Auge befinden könnte, somit mussten wir jeden Winkel des Tempels erkunden. Wir schlichen also durch die Gänge, den Keller und die Kammern des Tempels und erledigten jedes Mitglied der schwarzen Brut das sich uns in den Weg stellte.


    Auf unserem Weg konnten wir auch ein Gespräch zwischen zwei Mitgliedern des schwarzen Zirkels belauschen. Sie redeten über einen Arkhadash der in der letzten Nacht angekommen war und sogar ihnen Angst einzuflößen schien. „Arkhadash, …ich bin gespannt wie diese angeblich so boshaften Werkzeuge des schwarzen Zirkels aussehen und es ist gut zu wissen, dass anscheinend nicht mal der schwarze Zirkel selbst seine Häscher unter Kontrolle hat!“ Doch für solche Rätsel blieb erstmal keine Zeit, wir mussten schnell sein, andernfalls würde das Artefakt vielleicht aus dem Tempel gebracht und unsere Reise durch die Zwischenwelt war vergebens. Wir drangen also immer tiefer in den Tempel vor und dann wurden uns die Pläne des Zirkels offenbart. Kein geringerer als Fürst Hochmagier Kain, das Oberhaupt des schwarzen Zirkels eröffnete uns diese. Als ungesehene Gäste wohnten wir einem Gespräch zwischen ihm und einem Darus bei. „Darus? Hieß so nicht der Magier, den ich in den Ruinen von Veyogalo getötet habe? …Ja, Darus Salenim. Sollte er sich mit seinem Zauber doch noch gerettet haben?“
    Das Gespräch verriet uns das der schwarze Zirkel das Auge Anurs mit der magischen Quelle verschmelzen wollte. Vermutlich um die Macht beider zu einen. Aber auch das zwischen Kain und Darus keine Freundschaft herrschte. „Vielleicht wird mir das noch nützlich sein!“ Aber jetzt mussten wir weiter. Wir kamen schließlich in eine große Halle und ein ungutes Gefühl beschlich mich. „Kommt es mir nur so vor oder hat grade eine der Statuen den Kopf bewegt?“


    Nein, ich hatte mich nicht getäuscht und wenig später stiegen alle vier Statuen von ihrem Sockel und trachteten nach unserem Leben. „Verflucht! Eine Falle zum Schutze der Quelle!“
    Doch zum umkehren war es zu spät. Lodernde Schranken aus purer Energie zwangen uns in den Kampf gegen die steinernen Wächter der Quelle. Schlimmer noch, irgendetwas hinderte meine Gefährten daran an meiner Seite zu kämpfen. Mit starrem Blick überließen sie mich meinem Schicksal. Doch die Neun waren mir gewogen. Ich besiegte einen Wächter nach dem anderen und gemeinsam mit dem letzten, brach die Wand aus Energie in sich zusammen und auch die Starre fiel von meinen Gefährten. Wir setzten unseren Weg also gemeinsam fort und fanden schließlich das Auge Anurs. Es war tatsächlich Darus Salenim der es mit der magischen Quelle verbunden hatte, doch nicht wie ich anfangs annahm um deren Kräfte zu einen, sondern um das Artefakt mit der Quelle zu speisen. Ich wartete bis Darus wieder verschwunden war und griff mir das Auge. Der erste Teil der Aufgabe war also geschafft! „Nun müssen wir nur noch einen Weg finden, wie wir hier wieder heil rauskommen!“
    Dieser Weg führte uns schließlich durch die Kerker des schwarzen Tempels, wo deutliche Spuren von Folter und anderen Gräueltaten des schwarzen Zirkels erkennbar waren. Dort traf ich Alof, einen Gefangenen der mir anbot mich aus dem Tempel zu führen, wenn ich ihn befreie. Ich willigte ein und besorgte den Schlüssel für seine Zelle. Eine andere Wahl hatte ich doch auch gar nicht, schließlich kannte ich mich im Tempel nicht aus. Somit war Alof als Führer besser als blindes Umherirren.
    Mit ihm als Führer war es ein leichtes den Rückweg zu finden. Wir stiegen in einen Höhlenartigen Komplex hinab und Alof beseitigte eine magische Barriere. Schließlich führte er mich an einen Portstein mit dem er mir die Rückkehr nach Adash ebnen wolle. Ein mulmiges Gefühl in der Magengegend habend, willigte ich ein. Doch Alof beherrschte den Umgang mit den Portsteinen und ich kam sicher nach Adash. „Anscheinend gibt es hier doch noch fähige Magier!“ Von dort aus machte ich mich auf den Weg zu Ennah. Ob ich ihm allerdings das Auge von Anur aushändigen würde, hatte ich noch nicht entschieden!


    Ende von „Der Schwarze Tempel“

    Erstes Kapitel: „Der Fährmann“
    Nach einer dreitägigen Reise gelangten wir an einen mir unbekannten Ort. Ennah hatte während der ganzen Reise nichts über die Manuskripte verlauten lassen und auch ich hatte es vorgezogen zu schweigen. „Warum soll ich mit jemandem reden, der mich einsperrt und wie einen Lakaien durch die Gegend schubst.“ Ich folgte Ennah´s Anweisungen teilnahmslos und er half mir die Zwischenwelt zu betreten. Vorher überreichte er mir noch das Herz eines unschuldigen Menschen.


    Wofür dieses Herz bestimmt war, eröffnete sich mir erst in der Zwischenwelt. Ennah verlor kein Wort darüber und auch nicht über das, was mich nun in der Zwischenwelt erwartete. Aus der alles verschlingenden Dunkelheit näherte sich ein Boot meinem Standort. Eine finstere Gestalt saß in diesem und nahm mich in Empfang. Er würde mich zu einem Portal bringen, dass zum Schwarzen Tempel führt. Das Herz forderte er als Bezahlung für diese Dienste.


    Während der Überfahrt prophezeite mir der Fährmann mit heißerer Stimme einen nahenden Krieg, der die Welt verändern und in Flammen stehen lassen würde. Der brüchige Frieden zwischen den Zirkeln würde zerbrechen und der Tag des verhüllten Messias würde kommen. Nach dem Schwarzmagier vor dem Orden war er also der Zweite der vom verhüllten Messias redete. Leider war unsere Reise viel zu schnell beendet, denn ich hätte gerne noch länger den Worten des altehrwürdigen Fährmanns gelauscht. Er war der Erste hier in Adash, der auf mich wirklich weise und über alles erhaben wirkte. Außerdem schien er ohne jeglichen Hintergedanken zu sprechen. „Warum auch“ die Zwischenwelt war laut allem was ich gehört hatte eine Ebene zwischen der Welt der Lebenden und den Toten. Somit konnte der Fährmann die Probleme der Lebenden teilnahmslos wie ein exotisches Insekt betrachten. Für ihn waren sie vermutlich ohne jegliche Bedeutung. Gedanken verloren trat ich aus dem kleinen Boot und näherte mich dem magischen Portal zum Schwarzen Tempel. „Nur noch ein kleiner Schritt, dann werde ich das Heiligtum des schwarzen Zirkels betreten. Dort werde ich das Auge Anurs in meinen Besitz bringen und dann, sofern die Götter mir es ermöglichen, selbst entscheiden was ich damit anfange!“


    Ende vom „Ersten Kapitel“


    Zwischen-Fazit: nach dem „Ersten Kapitel“
    LordKain hat eine glaubwürdige und tiefgründige Quest aufgesetzt. Dabei ist es ihm gelungen den Spieler voll in die Handlung zu integrieren und von Beginn an in den Bann von Adash zu ziehen. Die vielen schönen Zwischensequenzen und die Geräuschkulissen während des Spielens verleihen Adash den Charme und die Faszination eines interaktiven Kinofilms. Alle NPC´s sind durch unterschiedliche Sprecher mit Stimmen versehen worden, die sich wunderbar in diese Szenerie einfügen. Ihre Stimmungen werden dadurch fast greifbar und es ist eine Freude jeden einzelnen kennenzulernen.


    Mein Bericht beschreibt ausschließlich Saigon´s Sicht der Dinge und ist nur eine mögliche Wahrnehmung der Zirkel und ihrer Konflikte. Natürlich kann man ihre Handlungen auch völlig anders bewerten. Mir gefällt die Art, wie sich die einzelnen Zirkel präsentieren sehr gut und es verleiht jedem einzelnen ein eigenes Profil. Mein persönliches Highlight ist dabei, dass keiner der Orden wirklich ausnahmslos lieb und nett daher kommt und somit nicht das übliche Gut & Böse Klischee bedient wird. In Adash gibt es auch Grau und nicht nur Schwarz & Weiß, was dem Ganzen eine realitätsnahe Wirkung verleiht.


    Diese Wirkung wird auch durch die restlichen Bewohner der Stadt und ihre Wahrnehmung der Arkanen Bruderschaft nochmal unterstrichen. Einen solchen Tiefgang inklusive politischer und gesellschaftlicher Konflikte hätte ich mir auch für das Original Oblivion gewünscht! Die Tatsache, dass man sehr genau zuhören oder auch in den Büchern lesen muss, um ein wirkliches Bild von Adash zu erhalten, hat für mich einen besonderen Reiz. Kaum Quest-Pfeile und immer mal wieder kleinere, in meinen Augen überwiegend recht einfach zu lösende Rätsel runden das gelungene Bild ab. Einen dicken Pluspunkt erhält LordKain von mir auch für die Integration und Gestaltung seiner Kämpfe. Er hat hier eine wunderbare Mischung gefunden, die nicht dazu führt das die Story überlagert oder zu einem Hack & Slash Abenteuer abgewertet wird.


    Ich hoffe, dass es mir mit der Berichterstattung über das erste Kapitel gelungen ist meinen Spielspaß, den mir LordKain mit seinem Werk bereitet hat, zum Ausdruck zu bringen. Voller Vorfreude werde ich mich nun an das zweite Kapitel heranwagen. An dieser Stelle möchte ich LordKain für sein Werk danken, das mir bereits jetzt viele angenehme Stunden bereitet hat!


    :danke

    Erstes Kapitel: „Der Orden“
    Als ich erwachte, befand ich mich wieder in der Kammer der Weißen Exklave von Adash. Um herauszufinden wie ich dort hingelangt bin, verließ ich diese. Wieder erwartete mich Ennah vor der Tür. Er war also von seiner geheimen Mission zurück. Allerdings erzählte er mir nichts über diese, sondern in der hochnäsigen Art, wie es wohl nur Magier können, dass Andarmel mir mein Leben gerettet hätte und ich ihm nichts von meinen kleinen Abenteuern erzählen bräuchte! Sein Meister hätte ihm bereits alles Wichtige erzählt. „Wahrscheinlich genauso wahrheitsgemäß, wie das mit der Rettung! Die Kleinigkeit, dass er gefangen war und ich seinen Bezwinger besiegt habe, hat er natürlich unter den Tisch fallen lassen. Aber das wundert mich nicht, schließlich sind Magier die Retter der Welt und die Spitze der Evolution - auf einer Stufe mit den Göttern stehend. Alle anderen sind nur primitive Lakaien, die froh sein dürfen das sie überhaupt leben!“
    Das Auge Anurs sei vermutlich bereits im Schwarzen Tempel und wir könnten es nicht zulassen, dass der Schwarze Zirkel seine Macht nutzen kann. „Mit wir war natürlich ich gemeint, schließlich ging es um Drecksarbeit, die zudem noch gefährlich ist. Nein, …da könnte ja die schöne weiße Robe schmutzig werden. Für die Hohen Herren des Weißen Zirkels reicht es rechtzeitig da zu sein, um die Lorbeeren zu ernten!“
    Ich sollte durch die Zwischenwelt in den schwarzen Turm und das Auge stehlen. Vorher sollte ich mir beim Orden oder besser gesagt der Abteilung Adash alle notwendigen Informationen holen! Der Orden hätte ein Lager des Schwarzen Zirkels hochgenommen und dabei Dokumente gesichert, die uns hilfreich sein konnten. Ennah schloss seinen Bericht mit den Worten: „Ihr werdet dem Leiter der hiesigen Abteilung des Ordens einen Besuch abstatten, während ich unsere Mission vorbereiten werde. Noch Fragen?“ Die Arroganz und Überheblichkeit mit der er dies sagte, schürte die Wut in mir. „Befehle an einen Lakaien waren das - nichts anderes!“
    Trotzdem beschloss ich seinen Befehlen Folge zu leisten. Nicht weil es mich interessierte welche Seite der Zirkel hier die Oberhand behielt, sondern weil mich die Sache interessierte. Auf mich wirkten mittlerweile alle Zirkel herablassend, hochnäsig und nur auf ihr eigenes Wohl bedacht. Die Bewohner von Adash taten gut daran, ihnen die Schuld am Niedergang der Stadt zu geben! „Das einzig Gute an der Situation für Adash, sind die Opfer innerhalb aller Zirkel. Ich werde jedenfalls meinen Teil dazu beitragen, dass diese Zahl größer wird. Vielleicht erhält dann das Volk eine reelle Chance auf ein freies Adash. Ich freue mich schon auf den Tag der Abrechnung mit diesen verdammten Rotznasen und Sklaventreibern!“


    Ich machte mich also auf den Weg zum Orden, von dem ich nur wusste, dass es Handlanger des Weißen Zirkels waren, die sich hinter einem Ehrenkodex versteckten. Sie gaben vor für das Gute einzustehen, ob dem tatsächlich so war, entzog sich meiner Kenntnis. Ich redete mit Velan Saxtius, dem Oberhaupt des Ordens. Allerdings wollte dieser mir die schwarzmagischen Schriften nicht überlassen. Sie sollten nach Tamriel geschafft werden und dort nach einer Untersuchung in Flammen aufgehen. Das mich der weiße Zirkel schickte, half mir bei dem Alten nicht. Er wollte einen Beweis dafür, dass ich ein Kempe des Lichts war.
    Ein Nekromant plünderte in den Ruinen die Gräber von Alt-Adash, in dem Bestreben für den Schwarzen Zirkel eine Untoten-Armee aus mächtigen Zombie-Kriegern zu erschaffen. Der Tod dieses Nekromanten sollte mein Beweis für den Alten sein. Ich willigte ein, doch der Alte war ein Narr. „Wenn ich Dir den Kopf des Nekromanten liefere, beweist das gar nichts!“
    Als ich die Ruinen von Alt-Adash betrat, schlug mir der unverkennbare Geruch von Totem Fleisch entgegen. Unsere Fackeln fochten einen aussichtlosen Kampf gegen die Dunkelheit und konnten dieser nur wenige Meter entreißen. Dann sahen wir auch schon die ersten Untoten und der Tanz begann.


    Wie im Rausch schlugen wir einem Berserker gleich auf das Getier ein. Anfangs schein es, dass für jeden erschlagenen Zombie zwei neue nachrückten. Doch irgendwann war es still und wir besahen uns das Schlachtfeld voller Leichen. Nun waren sie wirklich tot!
    Allerdings war dies nur der Anfang unseres Feldzuges gegen die Untoten-Truppen aus den Ruinen von Alt-Adash. Während wir, auf der Suche nach dem Nekromanten, unseren Weg fortsetzten, sahen wir uns noch etlichen Scharmützeln mit diesen Bestien ausgesetzt. Tief im Inneren der Ruinen fanden wir ihn schließlich, umringt von seiner Untoten-Legion. Ein Ork, gewandet in die Robe des schwarzen Zirkels, forderte uns zum Kampf!
    „Komm ruhig näher Du hässliche Ausgeburt der Hölle! Heute wirst Du bereuen, nicht den Weg des Kriegers eingeschlagen zu haben, wie es sich für einen wahren Ork geziemt!“ Ein letztes Gefecht entbrannte und während meine Begleiter sich um die Untoten kümmerten, erschlug ich den Nekromanten Shobob gro-Agam und riss ihm sein Herz aus der Brust.


    Mit diesem Beweis kehrte ich zum Orden zurück und erhielt meinen Lohn in Form der gewünschten Manuskripte. Als ich den Orden wieder verließ, wartete bereits ein Mitglied des schwarzen Zirkels auf mich. Er erzählte mir, dass der Nekromant ein Jünger des verhüllten Messias gewesen sei. Außerdem hätten die Arakesch-Anhäger den schwarzen Zirkel unterwandert und planten ähnliches mit den anderen Zirkeln. Wenige Augenblicke später lag der Schwarzmagier tot vor meinen Füssen. Zusammengebrochen ohne jeglichen erkennbaren Grund.
    „Es wird immer verworrener - mal sehen was Ennah zu den Geschehnissen und den Manuskripten zu sagen hat. Ich kann sie leider nicht lesen!“ Doch auch Ennah konnte dies nicht, sie waren codiert. Er versprach den Code zu entschlüsseln, während ich mich ausruhen sollte. „Morgen früh werden wir uns auf den Weg machen.“ Nach diesem erneuten Befehl verließ er das Zimmer und ich hörte das leise Klicken des Schlosses. Er hatte mich tatsächlich eingeschlossen!


    Ende von „Der Orden“

    "Ruf um Hilfe" Teil 2


    Die Ruinen von Veyogalo waren sehr alt und zeigten deutliche Zeichen der Ayleiden. Doch auch Zerstörung hatte hier ihr Werk getan und so hieß es erstmal schwimmen und tauchen um hineinzukommen, da der gesamte Eingangsbereich geflutet war. Als wir tiefer in die Ruine eindrangen wurden wir Zeugen eines Gespräches. Die zwei Gestalten waren nur schattenhaft zu erkennen und ich konnte nicht wirklich sagen, ob es Menschen oder Geister waren. Doch schon wenig später wurde es klar. Es waren Menschen, denn uns griff ein Soldat der pechschwarzen Legion an. Also steckte, wie Ennah es erwartet hatte, der „Schwarze Zirkel“ hinter den Vorkommnissen.


    Entschlossen drangen wir immer tiefer in die Ruinen von Veyogalo vor. Sie waren weiträumig und düster, doch größtenteils hatte die Zeit wohl alle Gefahren getötet. Ein paar Vesrac, pechschwarze clannfearartige Bestien und auch die bereits bekannten Kalric schienen das Einzige zu sein was hier überleben konnte. Aber dieser Eindruck täuschte, wie aus dem nichts tauchte plötzlich ein Fackelschein tief in der Höhle auf und näherte sich uns. Die Waffen parat bereiteten wir uns auf einen erneuten Angriff der Schwarzen Legion vor!
    Doch jemand anderes trat uns gegenüber. Andarmel, der Alte vom Weißen Zirkel! Er hatte vor Jahren das Auge von Anur, ein mächtiges Artefakt des Weißen Zirkels hier unten versteckt. Nun, war er angelockt durch die Gerüchte um die finstere Magie, die hier Einzug gehalten hatte, zurückgekehrt. Er wollte das Artefakt in Sicherheit bringen, bevor es in den falschen Händen Unheil anrichten konnte. Wir beschlossen unseren Weg gemeinsam fortzusetzen und dem Alten zu helfen. Von Ennah´s Mission wusste Andarmel genauso wenig wie wir und so setzten wir in Sorge um das Auge von Anur unseren Weg fort. Nachdem wir einen weiteren Kempen der pechschwarzen Legion, einen Kampfmagier, beseitigt hatten, kamen wir an ein großes Lavabecken und Andarmel erzählte uns das hier einst eine Brücke gewesen sei. Da dies sichtlich nicht mehr der Fall war, mussten wir wohl oder übel einen anderen Weg suchen.


    Als ich näher an das Becken trat, veränderte sich meine Umgebung, wieder so wie schon bei der Tür der Kanalisation. Ich war also wieder in der Zwischenwelt, schnell lief ich auf die andere Seite und von dort konnte ich Andarmel helfen, selbst über das Becken zu gelangen. Auch er sprach davon, dass ich diese Kraft nicht kontrollieren konnte. Schlimmer noch, angeblich kontrollierte sie sogar mich. „Wieder dieser Hochmut der Magier! Meine Schritte bestimme immer noch ich und was soll ich mit Kontrolle über die Kraft. Bisher habe ich sie immer einsetzen können, wenn ich sie brauche. …Also mir reicht das!“ Als mein Ärger verflogen war, sah ich Andarmel grade noch durch die Tür in den nächsten Raum treten. Ich folgte ihm, doch zu spät. Eine Falle!


    Andarmel wurde ich einem Käfig gefangen gesetzt und ein Magier des Schwarze Zirkels schälte sich aus einer Rauchwolke. Darus Salenim nannte ihn Andarmel. Er verhöhnte uns, wir seien zu spät und das Auge von Anur sei bereits auf dem Weg zum Schwarzen Tempel! Dann hetzte er vier seiner Schergen auf uns und das Klirren von Stahl der auf Stahl trifft, erfüllte den Raum. Die Soldaten der pechschwarzen Legion wussten mit ihren Waffen umzugehen, trotzdem hatten sie gegen uns keine Chance und ihr Blut besudelte schon bald die Stufen der Treppe. Doch gesiegt hatten wir damit noch längst nicht, schließlich stand uns ja noch Darus Salenim selbst gegenüber.


    Vor unseren Augen verwandelte er sich in die riesige Ausgabe eines Kalric, der mich um gute zwei Manneslängen überragte. Am schlimmsten war es aber, dass er sich mittels einer magischen Aura vor unseren Waffen schützte. Ein Wettlauf mit der Zeit begann. Während ich fieberhaft nach der Quelle dieser Magie suchte, schlug Darus in seiner neuen Gestalt erbarmungslos auf uns ein. Mehrfach wäre ich seiner Kraft fast erlegen und für meine eigenen Heilungszauber fehlte mir mittlerweile die Energie. Doch endlich gelang es mir auch die letzte seiner vier Quellen an mich zu nehmen. Jetzt wurde es Zeit den Spieß umzudrehen. Wir droschen auf das Monster ein, bis es schließlich vor uns zusammenbrach. Doch selbst in seinem letzten Atemzug konnte Darus Salenim einen machtvolleren Zauber werfen, als ich es Andarmel im Vollbesitz seiner Kräfte zutraue. Eine Woge der Magie erfasste mich und der schwarze Mantel der Ohnmacht breitete sich über mir aus.


    Ende von „Ruf um Hilfe“