Zweites Kapitel: „Der Purpurne Pfad“
Yannon führte uns zu einem Portstein in der Blauen Exklave und teleportierte uns von dort zu dem aktiven Portstein mit dem uns die Rückkehr an die Oberfläche gelungen war.
Dort unten angekommen, übernahm ich die Führung unserer kleinen Truppe, während auf Mirna und Caldius an der magischen Barriere die Hauptarbeit zu kam. Hoffentlich beherrschten diese ihr Handwerk und konnten es für uns öffnen. Auf unserem Weg dorthin untersuchten Mirna und Caldius noch mal die Leichen und Mirna machte verwirrende Andeutungen. Mit ihrer schnippischen Art brachte sie ein wenig Frohsinn in unsere düsteren Gedanken. Allerdings verschwieg zu uns etwas, sie hatte einen Verdacht wegen der Toten und doch gewährte sie uns keinen Einblick in diese Gedanken. Irgendetwas sei hier, was eigentlich nicht hierher gehört, …mehr gab sie von ihrem Wissen nicht preis.
Mit der magischen Barriere hatte sie dagegen keine Probleme und so gelangten wir immer tiefer in Gebiete, die eigentlich nicht für unsere Augen bestimmt waren. Immer wieder trafen wir auf Traumfresser und auch auf weitere Leichen der Purpurnen. Doch dann sahen wir sie schließlich. Drei Purpurne standen vor uns auf dem Gang. „Endlich bekomme ich Gelegenheit mit Ihnen zu sprechen. Vielleicht erfahre ich ja, was sie tötet?“
Doch als wir uns der Gruppe näherten, ertönte ein grausiges Lachen und Sekunden später lagen die Purpurnen tot am Boden. Ohne die Waffen gezogen zu haben und ohne eine Spur dessen der das angerichtet hatte! Anscheinend war nun der Moment gekommen, an dem Mirna uns für würdig erachtete an ihren Gedanken teil zu haben. „Ein Arkhadash muss hier sein Unwesen treiben!“
Vorsichtig setzten wir unseren Weg fort und gelangten schließlich in eine riesige finstere Halle. Als wir an deren Ende ankamen, saß er vor uns. Ein leibhaftiger Arkhadash der gelassen mit seinen Fingern spielte, während er uns spöttisch von seinem Thron beäugte!
Bevor wir ihn jedoch erreichen konnten, verbarg er sich hinter einem magischen Schild und hetzte uns seine Lakaien auf den Hals. Wie von Geisterhand erhoben sich Leichname von Purpurnen in der Halle und griffen uns an. Doch wesentlich schlimmer als die Purpurnen setzten uns riesige Alptraumhafte Geschöpfe zu, denen wir grade bis ans Knie reichten. Sofort brüllte Saphiria „Zielt auf die Kniescheibe!“ Dieser Ausruf, den ich bereits so oft von Ihr gehört hatte, zwang mich trotz der gefährlichen Situation zum Lachen. „Toller Vorschlag Saphiria, wirklich klasse! Wo sollten wir auch sonst hinschlagen, der Rest ist viel zu hoch!“ Der Schlagabtausch war heftig und auch die Wunden auf unserer Seite waren schmerzhaft, da sah der Arkhadash seine Chance gekommen. Er wollte uns den finalen Todesstoß wohl gerne selbst versetzen. Sofort teilten wir uns auf, während Tyra, Saphiria und Aganzaar sich um den Rest kümmerten, griffen Mirna, Caldius und ich den Arkhadash an. Als er schließlich tot zusammenbrach und ich mich nach seiner Klinge bückte, verschob sich Zeit und Raum. Eine unkontrollierte Welle der Magie erfasst mich und trug mich davon. Erst später stellte ich fest, dass Tyra, Saphiria und ich uns in einer Krypta der Totenstadt von Adash befanden und vom Rest jede Spur fehlte. Ohne zu zögern eilten wir zurück zu Yannon, vielleicht konnte er uns ja zurück bringen. „Mirna, Caldius und Aganazaar sind schließlich dort zurückgeblieben und brauchen vielleicht unsere Hilfe!“
Doch als ich Yannon erreichte, hatte dieser ganz andere Probleme. Mirna und Caldius würden allein zu Recht kommen müssen, außerdem wusste ich ja noch Aganazaar an ihrer Seite. Auch wenn der Ayleidenforscher häufig unüberlegt und voreilig in seinem Handeln war. Irgendwie wusste er meist sein Leben und auch einige male das meinige zu retten. Doch Yannon stand allein vor seinem Problem. Sein Adjutant und Freund Arathor sei von den Purpurnen entführt worden. Er flehte mich an Arathor zu helfen, da die Purpurnen nur mit mir verhandeln wollten. Sie wollten mich in der Krypta der Familie Salenim treffen. Salenim, …irgendwie schien mich der Name zu verfolgen. Was mochte wohl der alte Schwarzmagier davon halten, dass die Purpurnen die Ruhe seiner toten Familienangehörigen störten! „Mir soll´s egal sein. Darus Salenim mag mich seit unserem letzten Treffen sicherlich ohnehin nicht mehr.“ Ich willigte ein und wunderte mich wieder, wie wenig Yannon mit den bisher kennengelernten Magiern gemeinsam hatte. Er bat um Hilfe, „Nein er bettelte sogar darum“, während die anderen stets herablassend waren und versuchten mich herumzukommandieren. „Ist nur Yannon anders oder muss ich womöglich meine Meinung über den blauen Zirkel ändern? Hält er sich vielleicht aus allem raus, weil ihm einfach die Macht fehlt sich gegen die anderen Zirkel zu behaupten?“ Unschlüssig und nachdenklich beendete ich das Gespräch mit Yannon. „Ich werde Arathor schon da rausholen!“
Ende von „Der Purpurne Pfad“