Adash - Stadt der Magie Kapitel I-III

  • Zweites Kapitel: „Der Purpurne Pfad“
    Yannon führte uns zu einem Portstein in der Blauen Exklave und teleportierte uns von dort zu dem aktiven Portstein mit dem uns die Rückkehr an die Oberfläche gelungen war.


    Dort unten angekommen, übernahm ich die Führung unserer kleinen Truppe, während auf Mirna und Caldius an der magischen Barriere die Hauptarbeit zu kam. Hoffentlich beherrschten diese ihr Handwerk und konnten es für uns öffnen. Auf unserem Weg dorthin untersuchten Mirna und Caldius noch mal die Leichen und Mirna machte verwirrende Andeutungen. Mit ihrer schnippischen Art brachte sie ein wenig Frohsinn in unsere düsteren Gedanken. Allerdings verschwieg zu uns etwas, sie hatte einen Verdacht wegen der Toten und doch gewährte sie uns keinen Einblick in diese Gedanken. Irgendetwas sei hier, was eigentlich nicht hierher gehört, …mehr gab sie von ihrem Wissen nicht preis.
    Mit der magischen Barriere hatte sie dagegen keine Probleme und so gelangten wir immer tiefer in Gebiete, die eigentlich nicht für unsere Augen bestimmt waren. Immer wieder trafen wir auf Traumfresser und auch auf weitere Leichen der Purpurnen. Doch dann sahen wir sie schließlich. Drei Purpurne standen vor uns auf dem Gang. „Endlich bekomme ich Gelegenheit mit Ihnen zu sprechen. Vielleicht erfahre ich ja, was sie tötet?“


    Doch als wir uns der Gruppe näherten, ertönte ein grausiges Lachen und Sekunden später lagen die Purpurnen tot am Boden. Ohne die Waffen gezogen zu haben und ohne eine Spur dessen der das angerichtet hatte! Anscheinend war nun der Moment gekommen, an dem Mirna uns für würdig erachtete an ihren Gedanken teil zu haben. „Ein Arkhadash muss hier sein Unwesen treiben!“
    Vorsichtig setzten wir unseren Weg fort und gelangten schließlich in eine riesige finstere Halle. Als wir an deren Ende ankamen, saß er vor uns. Ein leibhaftiger Arkhadash der gelassen mit seinen Fingern spielte, während er uns spöttisch von seinem Thron beäugte!


    Bevor wir ihn jedoch erreichen konnten, verbarg er sich hinter einem magischen Schild und hetzte uns seine Lakaien auf den Hals. Wie von Geisterhand erhoben sich Leichname von Purpurnen in der Halle und griffen uns an. Doch wesentlich schlimmer als die Purpurnen setzten uns riesige Alptraumhafte Geschöpfe zu, denen wir grade bis ans Knie reichten. Sofort brüllte Saphiria „Zielt auf die Kniescheibe!“ Dieser Ausruf, den ich bereits so oft von Ihr gehört hatte, zwang mich trotz der gefährlichen Situation zum Lachen. „Toller Vorschlag Saphiria, wirklich klasse! Wo sollten wir auch sonst hinschlagen, der Rest ist viel zu hoch!“ Der Schlagabtausch war heftig und auch die Wunden auf unserer Seite waren schmerzhaft, da sah der Arkhadash seine Chance gekommen. Er wollte uns den finalen Todesstoß wohl gerne selbst versetzen. Sofort teilten wir uns auf, während Tyra, Saphiria und Aganzaar sich um den Rest kümmerten, griffen Mirna, Caldius und ich den Arkhadash an. Als er schließlich tot zusammenbrach und ich mich nach seiner Klinge bückte, verschob sich Zeit und Raum. Eine unkontrollierte Welle der Magie erfasst mich und trug mich davon. Erst später stellte ich fest, dass Tyra, Saphiria und ich uns in einer Krypta der Totenstadt von Adash befanden und vom Rest jede Spur fehlte. Ohne zu zögern eilten wir zurück zu Yannon, vielleicht konnte er uns ja zurück bringen. „Mirna, Caldius und Aganazaar sind schließlich dort zurückgeblieben und brauchen vielleicht unsere Hilfe!“
    Doch als ich Yannon erreichte, hatte dieser ganz andere Probleme. Mirna und Caldius würden allein zu Recht kommen müssen, außerdem wusste ich ja noch Aganazaar an ihrer Seite. Auch wenn der Ayleidenforscher häufig unüberlegt und voreilig in seinem Handeln war. Irgendwie wusste er meist sein Leben und auch einige male das meinige zu retten. Doch Yannon stand allein vor seinem Problem. Sein Adjutant und Freund Arathor sei von den Purpurnen entführt worden. Er flehte mich an Arathor zu helfen, da die Purpurnen nur mit mir verhandeln wollten. Sie wollten mich in der Krypta der Familie Salenim treffen. Salenim, …irgendwie schien mich der Name zu verfolgen. Was mochte wohl der alte Schwarzmagier davon halten, dass die Purpurnen die Ruhe seiner toten Familienangehörigen störten! „Mir soll´s egal sein. Darus Salenim mag mich seit unserem letzten Treffen sicherlich ohnehin nicht mehr.“ Ich willigte ein und wunderte mich wieder, wie wenig Yannon mit den bisher kennengelernten Magiern gemeinsam hatte. Er bat um Hilfe, „Nein er bettelte sogar darum“, während die anderen stets herablassend waren und versuchten mich herumzukommandieren. „Ist nur Yannon anders oder muss ich womöglich meine Meinung über den blauen Zirkel ändern? Hält er sich vielleicht aus allem raus, weil ihm einfach die Macht fehlt sich gegen die anderen Zirkel zu behaupten?“ Unschlüssig und nachdenklich beendete ich das Gespräch mit Yannon. „Ich werde Arathor schon da rausholen!“


    Ende von „Der Purpurne Pfad“

  • Zweites Kapitel: „Sanft gebettet für die Ewigkeit“
    Ich machte mich also auf den Weg in die Totenstadt, um dort in der Krypta der Familie Salenim die Purpurnen zu treffen. „Ob sie mir dort eine Falle stellen? Ja, …vermutlich werden sie das tun, aber ich werde schon eine Lösung finden!“ Vorsichtig betrat ich die Krypta und bereits vom Eingang erblickte ich am Ende der Kammer Arathor´s Leichnam.

    Ich trat näher und untersuchte den Leichnam, er war bereits kalt. „Also wie erwartet eine Falle. Es ging nur darum mich hierher zu locken!“ Einen Angriff erwartend drehte ich mich um, doch der Hinterhalt fiel kleiner aus als angenommen. Ich war enttäuscht, nein sogar leicht beleidigt! „Sie schicken nur drei Gestalten, um mich auszuschalten, was soll das. Nehmen sie mich nicht ernst oder haben sie einfach zu viele Anhänger die sie loswerden wollen?“
    Erst jetzt bemerkte ich, dass nur eine der Gestalten zu den Purpurnen zählte, die anderen beiden trugen die Gewänder des schwarzen Zirkels. „Ich denke die Purpurnen wollen die Macht der Arkanen Bruderschaft beenden und jetzt machen sie gemeinsame Sache mit dem schwarzen Zirkel?“ Verwirrt wartete ich ab was passiert. Valeria, eine Schwarzmagierin aus demselben Volk wie Mandras Athe kam langsam auf mich zu.
    Als sie mich ansprach war mir sofort klar mit wem ich es zu tun hatte. „Eine religiöse Fanatikerin - das hatte mir grade noch gefehlt!“ Sie sprach gebetsartig von einem Malerius, dem sein Herr einen Weg aufgetragen hätte. Alle die nicht auf diesem Weg wandelten, hätten ihr Recht auf ein freies Leben verwirkt. Meine Frage nach Arathor´s Tod ignorierte sie und sprach weiter von den Göttern. Alle die sich der Wiederkehr des einzig wahren Arakesh in den Weg stellen, müssten gebrochen werden und im Staube der Danqua zerfallen. Auch mein Leben sei verwirkt, da es die Gefahr birgt die Ankunft des Arakesh zu verhindern. Schließlich beendete sie ihr Gebet in dem sie die Ankunft von Arakesh heilig sprach. „Was für eine verblendete Närrin, mit heiligsprechen wirst Du mich nicht aus dem Weg räumen können. Du hättest lieber mehr Soldaten mitbringen sollen!“

    Nach diesem theatralischen Ende wandte sie sich um und verließ die Krypta. „Bleiben also noch zwei!“ Ich hatte diesen Gedanken kaum beendet, da griff der Purpurne den Soldaten der schwarzen Legion an und tötete ihn mit einem Feuerball. Jetzt war meine Verwirrung komplett! „Was hat das jetzt wieder zu bedeuten?“
    Doch als der Purpurne seine Maske abnahm blickte ich in das Gesicht von Alof. „Also habe ich doch recht gehabt mit meiner Vermutung, dass er zu den Purpurnen gehört!“ Und zwar aus voller Überzeugung, wie er sagte, das Regime der Bruderschaft dauere schon viel zu lange an. Insgeheim teilte ich seine Ansicht, doch davon sagte ich ihm nichts. Ich wollte erst hören was er zu sagen hatte, denn so sympathisch wie mir die Purpurnen einst schienen, waren sie mir mittlerweile nicht mehr. Er äußerte offen Kritik an der Wiederkehr des Arakesh und der provozierten Invasion der Danqua. Ebenso wollte er nichts mit dem Massenmord an Unschuldigen zu tun haben und deshalb hätte er mich gerettet.
    „Naja, gerettet ist vielleicht etwas übertrieben. Mit einem Soldaten der schwarzen Legion, wäre ich schon fertig geworden. Aber zumindest hat er überhaupt was getan und nicht im Käfig gesessen und sich anschließend als Retter aufgespielt!“ Alof sagte mir, dass ich der Einzige sei, der die Invasion der Danqua noch stoppen konnte.
    Es gab viele Fragen, die ich Alof gerne gestellt hätte. Er schien jemand zu sein der die Dinge so sah wie sie tatsächlich waren. Somit wären seine Antworten vermutlich aufschlussreicher als die gefärbten Meinungen der ganzen anderen Zirkel zusammen. Doch Alof wollte nicht sprechen und mahnte mich die Krypta zu verlassen, er würde sich hier drinnen um alles kümmern.
    Als ich seiner Aufforderung nachkam und die Krypta verließ, erwartete man mich bereits. Überall waren Soldaten der schwarzen Legion und auch Bogenschützen der Purpurnen. Ein wildes Gefecht entbrannte und fast hätte ich Mirna erschlagen, die plötzlich im Kampfgetümmel neben mir auftauchte. Als ich mich auf dem Schlachtfeld etwas umschaute bemerkte ich auch Caldius und meinen wasserscheuen Gefährten Aganazaar. Gemeinsam metzelten wir die Angreifer nieder und ich musste mir eingestehen, dass ich mich über das Erscheinen der Drei richtig freute. Einen besseren Zeitpunkt für ihre Rückkehr hätten sie gar nicht finden können.
    Mirna erzählte mir dann, dass die drei nach unserem gemeinsamen Kampf in der Blauen Meeresfestung gelandet wären und daher erst jetzt zu mir stoßen konnten. Yannon habe sie zu meiner Hilfe gesandt und außerdem sollte ich mich auf den Weg zu ihm machen. Ennah würde mich dort bereits erwarten! Sie und Caldius würden sich noch ein wenig umsehen, um sicher zu gehen, dass auch alle Feinde erschlagen wurden.

    Ich begab mich also wieder in den Hafenbezirk, wenngleich ich zugeben musste, dass mir dies gar nicht gefiel. Ennah wusste vermutlich noch nichts vom Tod Andarmel´s und wäre sicher alles andere als froh darüber. Außerdem verspürte ich wenig Lust wieder den arroganten Zauberlehrling zu treffen, der glaubte irgendeine Macht befähige ihn dazu Anweisungen zu geben. „Pah, bisher habe ich noch nichts gesehen, wozu dieser Grünschnabel wirklich befähigt ist!“
    Vor der Tür atmete ich nochmal tief durch und trat dann in die Höhle des Löwen. Wie befürchtet stand Ennah schon vor der Treppe. Kurz und knapp sprach er von seiner Sorge um meine Sicherheit bevor er zu seinem Anliegen kam. Er müsse mich drängen sofort mit ihm zu kommen. Die Arkane Bruderschaft hätte mich wegen der Danqua Problematik vorgeladen. Daher hätten wir keine Zeit mehr und müssten sofort aufbrechen. Ohne meine Antwort abzuwarten hörte ich ihn bereits einen Teleportzauber sprechen! „Verdammter Wicht, ich wäre auch freiwillig mitgekommen, …aber so langsam treibt mich Deine Unverfrorenheit zur Weißglut! Außerdem hättest Du wenigsten warten können bis ich Yannon die Nachricht vom Tod seines Adjutanten überbracht habe.“


    Ende von „Sanft gebettet für die Ewigkeit“

  • Zweites Kapitel: „Die Arkane Bruderschaft“
    Ennah´s Teleportzauber brachte uns in eine Vorhalle der Arkanen Bruderschaft. Einst hatte dort der letzte Monarch von Adash gelebt, doch mittlerweile hatte die Bruderschaft diesen Bereich übernommen, so wie sie es auch bereits mit vielen anderen Regierungsgebäuden getan hatte. Ennah nannte es ein Glück das die Zeiten des Monarchen vorbei waren, somit unterstrich er noch einmal, dass die Bruderschaft keinesfalls beabsichtigte ihre Machtposition irgendwann einmal aufzugeben. Vor uns lag die Ratshalle und bevor wir hineingingen gab mir Ennah noch einige Verhaltensregeln mit auf den Weg. Ich dürfe nur sprechen, wenn man mich dazu auffordert - keinesfalls aus eigenem Antrieb. „Warum habe ich das nicht anders erwartet. Während die Hohem Magier sprechen, darf ein niederer Mensch, wie ich es bin doch nicht reden oder gar eine eigene Position beziehen!“ Es würde interessant werden, wie lange ich das Spiel des ehrfürchtigen Narren durchhalten konnte.

    Während wir den Ratssaal betraten ließ ich Ennah den Vortritt und die Szenerie auf mich wirken. Moranon, Fürst Hochmagier und Vorsitzender der Arkanen Bruderschaft eröffnete die 113. Sondersitzung der Bruderschaft und erteilte Asta, vom Blauen Zirkel das Wort. Sie erläuterte, trotz des Umstandes das alle den Grund der Sitzung kannten, noch einmal selbigen und sprach dabei von dünnen Beweisen. Ich hätte die Ruhe der Danqua vor wenigen Tagen unabsichtlich gestört und der Purpurne Zirkel hätte dies ohnehin bereits angestrebt. Kain von Adash, der Fürst Hochmagier des schwarzen Zirkels fiel ihr unaufgefordert ins Wort und forderte meine Hinrichtung. Außerdem bezeichnete er mich als nichtsnutzigen Fremden! „Nun wir werden noch sehen zu was ich nutze, Dunmer. Deinen Plänen sicherlich nicht!“
    Moranon rief ihn zur Ordnung und erläuterte das ich der Einzige sei, der die drohende Invasion noch abwenden könnte. Danach sprach wieder Asta, allerdings ebenfalls ohne wieder das Wort erteilt bekommen zu haben. „Also, so streng wie Ennah es beschrieben hat, läuft die Versammlung gar nicht ab. Aber die Spannungen zwischen den Zirkeln kann man fast greifen!“
    Die Bruderschaft habe beschlossen mir bei der Abwendung der Gefahr zu helfen und würde mir daher eines der schnellsten Schiffe, samt der benötigten Mannschaft für eine Reise zu der vergessenen Stadt Ayladarius zur Verfügung stellen. Dieses Schiff würde in wenigen Tagen im Hafen von Adash anlegen. Außerdem gab Moranon bekannt, dass Ennah mich als Beobachter begleiten sollte. „Bei den Neun, warum muss ich nur immer wieder von diesem Stümper begleitet werden. Hey, wie wärs wenn ich auch mal gefragt werde?“ Aber natürlich gab es keine Frage an mich. Die allwissenden Magier entschieden, der Sklave hatte zu gehorchen. Am liebsten hätte ich Moranon vor die Füße gespuckt um ihm zu zeigen, wie viel mir an seinen Befehlen lag! Doch während ich mich über seine Entscheidung ärgerte, kam es noch schlimmer. Kain von Adash entschied seinen eigenen Beobachter, vermutlich mit dem Auftrag mich während der Reise zu meucheln mitzuschicken. Als Reaktion auf seinen Einwurf entschied Asta, dass der blaue Zirkel ebenfalls einen Beobachter schicken würde und schließlich legte Moranon noch einen drauf. Alle Zirkel sollten je einen Beobachter entsenden. „Na Klasse, dass wird bestimmt lustig. Eine Seefahrt mit einem Sack voll Magiern im Gepäck, die ihre eigenen Eitelkeiten spazieren führen. Ich bin begeistert. Wie wird meine Rolle auf der Seefahrt aussehen. Sklave …Gefangener oder gar Mordopfer!“ Als Moranon eine Pause machte und fragte ob alle damit zufrieden wären, wollte ich aufbegehren und meine Einwände hinausschreien. „Hey, behaltet eure Sklaventreiber, sie werden nur Ballast sein und die Mission gefährden!“ Aber …ich konnte nicht! Ich wusste nicht was für ein Zauber hier am Werk war, aber man schien mir die Kehle zugeschnürt zu haben, so dass kein Laut über meine Lippen drang.


    Ende vom „Zweiten Kapitel“


    Zwischen-Fazit: zum „Zweiten Kapitel“
    Das zweite Kapitel fügt sich nahtlos an die Qualität des ersten an und da ich bereits dort viele Eindrücke wiedergegeben habe, wird dieses Zwischenfazit etwas kürzer ausfallen. Die Geschichte nimmt etwas mehr Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich fast. Die Geschehnisse sind abwechslungsreich und die Story fesselt einen endgültig. Man lernt die einzelnen Zirkel langsam besser kennen und dadurch, dass viele Charaktere, Namen etc. immer wieder auftreten gibt es sehr viele Wiedererkennungsmomente. Die Kämpfe nehmen in diesem Kapitel zwar zu, trotzdem werden sie weiterhin von der Geschichte überstrahlt, was ich sehr positiv empfunden habe.


    Zwei kleine Schönheitsfehler hat das zweite Kapitel für mich allerdings auch gehabt. Ich möchte fast sagen zum Glück, denn sonst wäre mein Fazit ja eine reine Belobigung und sowas weckt zumindest bei mir immer Misstrauen. Die Nebenquest „Alte ayleidische Artefakte“ ist eigentlich nur spielbar, wenn man die Anweisungen von Yannon zur Eile ignoriert. Klar weiß man bei Oblivion, dass solche Hinweise eigentlich keine Rolle spielen und die Quests schön auf einen warten. Aber ich halte mich trotzdem an so etwas, da ich dem Ersteller einfach vertraue. Vielleicht hat er sich einen bestimmten Questverlauf gewünscht. In diesem Fall kann ich anderen Spieler nur raten diese Quest gleich zu lösen, sonst geht es Euch wie mir und es ist zu spät dafür. Schöner wäre es allerdings gewesen, wenn Yannon nachdem man ihm die Bücher übergeben hat, tatsächlich etwas Zeit (z.B. einen Tag) gebraucht hätte, um sie zu studieren. Denn genau an dieser Stelle wähnte ich die Zeit für die Nebenquest als gekommen. Doch dann folgt sofort der Angriff durch den Traumfresser und man schlittert in den nächsten Teil der Hauptquest. Eine zweite Möglichkeit wäre es gewesen den Helm nach Arathor´s Tod bei Yannon abzugeben, schließlich sollte er ihn ja für diesen besorgen! Die zweite Kleinigkeit: Ich hätte gerne die Nachricht von Arathor´s Tod überbracht, da erst dann diese Quest für mich richtig abgeschlossen wäre, so weiß Yannon eigentlich noch gar nichts vom Tod seines Adjutanten.


    So, auch wenn der letzte Absatz etwas länger geworden ist, es trübt den Spielspaß in keinster Weise und ist schon fast die Suche nach einem Haar in der Suppe! Ich freue mich jetzt riesig darauf das dritte Kapitel zu spielen und Antworten auf die vielen Fragen zu bekommen. Außerdem bin ich froh erst jetzt (wo auch Teil 3 fertig ist) soweit zu sein, denn andernfalls wäre es mir gegangen wie beim „Herrn der Ringe“ - Ein Zweikampf zwischen Vorfreude und Ungeduld auf den nächsten Teil! So kann ich dank LordKain sofort weitermachen! :froi

  • Drittes Kapitel: „Opfer des Krieges“
    Nach dem Ende der Versammlung schlenderte ich erstmal durch den Innenhof der Arkanen Bruderschaft, um über das Gehörte nachzudenken. Doch als ich diesen betrat, waren erstmal alle Gedanken verflogen und machten einem sprachlosen Staunen Platz. Der Hof war riesig und wie ein kleiner Park gestaltet, doch am meisten beeindruckten mich die Gebäude selbst. In den leichten Nebelschwaden wirkten sie majestätisch, anmutig und mysteriös zugleich. Sie waren in einer Architektur erbaut, wie ich sie noch nirgends zuvor gesehen hatte. Da diese Gebäude sehr alt waren, bekam ich einen Eindruck davon wie Adash einst gewesen sein musste. Hier hatten sich Herrscher ein Denkmal gesetzt das noch in hunderten von Jahren beeindrucken würde!

    Ich schlenderte zwischen den Statuen entlang und sortierte meine Gedanken. Auch wenn ich die Zirkel nicht grade mochte, die Mission durfte nicht scheitern. „Durch die Invasion der Danqua-Krieger werden nicht nur die Zirkel zerstört, sondern alle die hier leben!“ Der Umstand von allen Zirkeln Aufpasser an die Seite gestellt zu bekommen, gefiel mir gar nicht. Trotzdem hatte er auch etwas Gutes! „Vielleicht kann ich so mehr über die Zirkel erfahren. Falls ich mich später gegen sie stellen will, ist es gut seine Feinde zu kennen! Doch bis dahin ist es noch Zeit, schließlich kommt das Schiff erst in ein paar Tagen.“
    Ich nutzte diese Zeit, um mir ein besseres Bild von Adash zu machen und auch um einige Aufträge zu erledigen. Außerdem zog ich in die Söldnergilde des Than, um den Spitzeln der Zirkel ein wenig aus dem Weg zu gehen. Die Söldnergilde war wenigstens ehrlich, sie gab nicht vor für das Gute zu kämpfen, sondern fragte nur nach dem Preis für eine Tat. Bei meinen Erkundungen von Adash warf ich diesmal auch einen Blick in die Armenviertel und erschrak. Während viele Stellen von Adash vor Reichtum und Sauberkeit überquollen waren der Schmutz und die Lebensumstände für deren Bewohner schlimmer als in Bravil.

    Ganze Bäche von Fäkalien ergossen sich über die Wege und ließen die Bewohner knöcheltief darin versinken. Der Gestank der von Ihnen ausging war bestialisch. Überall war der Hass auf die Zirkel spürbar, aber auch die Furcht vor deren Macht. Wie sollten sich die Armen und Schwachen gegen eine solche Macht durchsetzen. Einige wenige redeten offen von einem anstehenden Kampf, doch ich war mir nicht sicher ob es mehr war, als das Pfeifen des Angsthasen im Walde. Wie in jedem Reich bauten die Starken ihren Reichtum auf dem Leid der Schwachen auf und diese hatten kaum Chancen sich zu wehren. Nur hier in Adash schien mir all das noch krasser zu sein, die Armen wurden in separaten Stadtvierteln zusammengetrieben wie Vieh, das auf die Schlachtbank wartet. Aus Mitleid halfen wir einigen dieser armen Teufel. „Sonst kümmert sich ja niemand um sie!“
    Am Morgen des dritten Tages weckte mich eine telepathische Nachricht von Ennah. Er teilte mir mit das die Blaue Exklave von unbekannten angegriffen wurde. Sofort eilten wir dorthin, schließlich lag die Exklave in unmittelbarer Nähe zur Söldnergilde des Than. Trotzdem kamen wir zu spät. Überall bleckten gierig die Flammen nach brennbaren und als wir uns dort genauer umsahen fanden wir Yannon. Er war ein Opfer der Flammen geworden und nur noch schwer zu identifizieren. Auch wenn ich den Zirkeln den Untergang wünschte, Yannon´s Tod ging mir nahe und ich bedauerte ihn sogar. „Warum muß es immer die Freundlichen treffen?“
    Als wir die Exklave wieder verließen trat uns auf der Türschwelle Ennah entgegen. Er hatte sein weißes Magiergewand gegen eine strahlende Paladinrüstung eingetauscht, die an ihm so deplatziert wirkte, wie ein Schwert in der Hand eines Säuglings. Laut seinen Ausführungen wollten die Anhänger des Arakesh und der purpurne Zirkel ihren Forderungen Nachdruck verleihen. „Was für Forderungen?“ Doch so sehr ich auch hoffte endlich hinter die Fassade dieses Krieges blicken zu können, es folgten keine weiteren Erklärungen. Meine Nachricht von Yannon´s Tod in den Flammen schien ihn für einen Moment traurig zu machen. Sekunden später appellierte er aber schon an mein Verständnis das keine Zeit für Trauer sei. Wir müssten unbedingt zur weißen Exklave, da ihr ein ähnliches Schicksal drohte. Mittels eines Teleportzaubers brachte er uns dann in die große Halle.
    Dort hatte das Inferno bereits begonnen und auch hier zeigten sich Spuren von Feuer. Seiner Bitte folgend übernahm ich die Führung und hoffte darauf, dass er mir nicht versehentlich selbst das Schwert in den Rücken rammte, falls es benutzen musste. Am Ende der Halle fanden wir die ersten Leichen. Aber es waren keine Anhänger des Zirkels, sondern Wachsoldaten. „Kein einziger Weißmagier weit und breit, müssen wieder andere im Krieg der Zirkel ihr Leben lassen, während sich die feigen Magier verstecken bis der Krieg gewonnen ist?“

    Als wir unseren Weg in den Innenhof der Exklave fortsetzten war ich fast erleichtert als ich dort den ersten toten Weißmagier fand. "Zumindest einer der den Mut fand sich den Angreifern in den Weg zu stellen." Immer weiter drangen wir in die Exklave ein und trafen dabei auf einige Traumfresser und auch Purpurne. Als wir schließlich in der Bibliothek ankamen und dort auf den lebenden Glamril trafen, war ich sehr skeptisch. „War alles nur vorgetäuscht?“ Ich ging in Gedanken nochmal den Weg durch. Ganze zwei tote Weißmagier hatten wir auf dem Weg getroffen, die restlichen Toten waren von der Stadtwache. Glamril teilte uns mit das der Angriff auf die blaue Exklave nur ein Ablenkungsmanöver war und die weiße Exklave das wahre Ziel der Purpurnen gewesen sei. „Ablenkung von wem, ich war der Einzige der in der blauen Exklave war?“ Während er weiter erzählte erfuhren wir, dass die Purpurnen während des Abendmahls angegriffen hätten. „Wieso gibt es dann so wenig tote Weißmagier, hier liefen viel mehr als zwei rum als ich das letzte mal hier war?“ Außerdem äußerte er die Vermutung, dass die Angreifer aus der Kanalisation gekommen seien. Ganz zum Schluss gestand ein, dass es ihr eigener Hochmut gewesen sei, der sie blind gemacht hatte. „Endlich mal ein wahres Wort aus dem Mund eines Weißmagiers.
    Nach einer kurzen Beratung willigten wir ein uns in den Kanälen mal umzusehen und Ennah beschloss an der Seite von Glamril zu bleiben, was ich sehr begrüßte. Wir stiegen also allein in die Kanalisation und folgten den Purpurnen auf dem Weg den Sie gekommen waren. Nach einigen Gefechten stürzte der Boden unter uns ein und wir fielen hinab in die tiefsten Tiefen. Dort stellten wir uns den Rätseln um versperrte Wege und Deadra, doch keines konnte uns lange aufhalten.

    Die größte Überraschung stand uns aber noch bevor. Andarmel erschien aus einer Rauchwolke, doch wie konnte das sein. „Ich selbst habe ihn getötet und seine Leiche hat vor meinen Füssen gelegen!“ Er teilte mir mit das er ein anderes Artefakt gefunden habe, zwar nicht so mächtig wie das Auge Anurs, aber ausreichend. Plötzlich bebte die Erde und Steine fielen von der Höhlendecke. Eine zweite Person, die Andarmel seinen Meister nannte materialisierte sich aus einer Rauchwolke. Mar’can, hieß diese mysteriös anmutende Gestalt. Den vermeintlichen Andarmel nannte er Al’kazar. Er prahlte damit hinter allen Dingen die hier in Adash passiert waren zu stecken. Das dunkle Feuer, der Ausbruch der Arkhadash, die Störung der Danqua und auch der fanatische Kampf der Purpurnen und der Arakesch-Anhänger. Wir alle seien seine Marionetten im großen Plan über die Rückkehr der wahren Könige des Volkes der Mal’dar. Lange vor den Sterblichen herrschten sie über den Raum und doch hatten sie ihnen weichen müssen. Seit jenem Tage hätten sie geruht und darauf gewartet, dass ihr Tag kommen würde. Wenn die Sterblichen erst von den Namadash getilgt wären, dann wäre der Weg frei für ihre Rückkehr. Kurz bevor er gemeinsam mit seinem Schüler verschwand und die Danqua einfielen, erhaschte ich noch einen Blick auf das wahre Gesicht der Gestaltenwandler.

    Verwirrt blieb ich zurück. Was von meinen Erlebnissen mit den Zirkeln war nun real und was Täuschung. Mit Bestimmtheit ließ sich dies nicht sagen, aber mein bisheriges Misstrauen fand an dieser Stelle eine Bestätigung. „Ich werde mich weiterhin zu aller erst auf mich selbst verlassen!“


    Ende von „Opfer des Krieges“

  • Drittes Kapitel: „Die Invasion der Danqua“
    Als die Mal’dar verschwunden waren erblickte ich am Ende des Ganges die ersten Spähtruppen der Danqua, die durch ein Portal den Weg in unsere Welt fanden. „Der Krieg beginnt jetzt also richtig! Kommt her ihr Bestien und kostet meine Klinge.“

    Wir schlugen uns eine Bresche durch die Reihen der Danqua, bis hin zu einem Portal das in ihr Reich führte. Wieder blieb mir gar keine andere Wahl als es erneut zu betreten. Diesmal erwartete uns kein Schlachtfeld. Wie es im Buch stand, hatte das Reich der Danqua viele Gesichter. Wir gelangten auf eine kleine mit Stein gepflasterte Ebene. Dort warteten lediglich etwas mehr als eine Handvoll Danqua-Krieger darauf unter unseren Hieben den Tod zu finden. Danach ging es weiter in ein faszinierendes Tunnelgeflecht. Dort wuchsen Pflanzen wie ich sie zuvor nirgends erblickt hatte. Trotz der Gefahren nahm ich mir die Zeit, diese fremdartigen Gewächse zu studieren und meinen Beutel damit zu füllen.

    Immer tiefer drangen wir in die Tunnel und kletterten über riesige Wurzeln hinauf und hinunter. Viele Danqua-Krieger und einige Wächter versuchten immer wieder uns aufzuhalten, doch sie alle fanden den Tod. Plötzlich begann ich eine verzerrte Stimme zu hören. Sie begleitete uns und sprach immer wieder zu mir. Davon das sie in meiner Seele lesen könne und auch das wir beide keine andere Wahl hatten als uns gegenseitig zu helfen, wenn wir hier hinaus wollten. Entgegen aller Vorsätze nur mir selbst zu trauen, folgte ich den Ratschlägen dieser Stimme. Was hätte ich auch anderes tun sollen, es gab nur einen Weg und dieser führte mich immer näher zu diesem Wesen bis es mir schließlich entgegen trat. Es war ein Arkhadash, der gefangen gesetzt war und nun durch meine Hilfe befreit wurde. Wieso meine Anwesenheit zu seiner Befreiung ausreichte erschloss sich mir jedoch nicht. Er nannte sich selbst Primas und gab vor so etwas wie der Ur-Vater der Arkhadash zu sein. Älter und mächtiger als alle anderen. Er habe sich im Gegensatz zu seinen Brüdern dem Willen derer, die sein Volk in Mina Seros von den Ketten befreit hatten, nicht gebeugt. Daher hätten ihn diese Befreier hier im Reich der Danqua eingekehrt und ohne mich hätte er nie entkommen können. Er redete davon die Arkhadash aus den Klauen der Fremden zu befreien, aber vorher versprach mir einen Weg aus diesem Reich zu zeigen. Dann wirkte er einen Zauber und wir befanden uns auf dem Schlachtfeld, welches ich schon beim Betreten des Reiches der Danqua erwartet hatte.

    Ein fürchterliches Gemetzel begann und wie im Rausch erschlug ich rechts und links von mir auftauchende Danqua-Krieger. Wie lange wir auf dem Schlachtfeld gefochten hatten, entzieht sich meinen Erinnerungen doch meine schweren Arme verdeutlichten mir das es sehr lange gewesen sein musste. Nach dem wir gemeinsam dem Ersten von Dreien aus dem Triumvirat der Danqua ein Ende bereitet hatten, veränderte sich plötzlich alles und ich fand mich an einem sehr seltsamen Ort wieder.
    Alles schien hier irgendwie unwirklich und niemand wollte mit mir reden. Die Geister bildeten ein Spalier durch das ich schreiten konnte und ganz am Ende erwartete mich Andarmel. „Wo war ich und warum traf ich schon wieder auf den längst toten Weißmagier?“ Er erzählte mir, dass meine Anwesenheit an diesem Ort nur bedeuten konnte, dass auch ich auf dem Schlachtfeld gefallen sei. „Ich soll tot sein? Quatsch wir haben den Danqua erschlagen, nicht umgekehrt! Verdammt ist das schon wieder so ein Mal’dar Mist und sie versuchen mich erneut zu täuschen?“
    "Nein...", als Andarmel weitersprach wurde mir klar, dass er Recht hatte. Ich war tot, auch wenn ich mir sicher war nicht in der Schlacht gefallen zu sein. Andarmel erzählte mir das er selbst kurz vor meiner Abreise in den schwarzen Tempel gegen eine Gruppe von Mal´dar gefallen war. „Also, war Andarmel gar nicht der hochnäsige Magier der mir im Tempel seine Macht demonstrieren wollte und anschließend tot im Staub lag? Das ist sehr interessant, denn dann sind die Mal’dar nicht übermächtig oder unbesiegbar. Einen habe ich ja schon getötet!“
    Anschließend erzählte Andarmel mir noch das die Mal’dar alle Menschen opfern wollten, aber das hatte mir Mar’can ja auch schon erzählt. Doch dann folgten Teile, die auch mir neu waren. Andarmel erzählte von einem Amulett über das er in der Ewigen Bibliothek gelesen hatte. Mit diesem sollte man Gestaltenwandler erkennen können. "Ein sehr nützliches Artefakt für das was noch kommen mag!" Er würde nun sein eigenes Seelenheil für das meinige opfern und mich zurück in die Welt der Lebenden schaffen. Dort sollte ich mich an den Orden wenden und allen misstrauen. „Keine Sorge alter Mann, das mache ich ohnehin schon!“ Trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl als Andarmel mich zurück sandte. „Ob er wirklich sein Seelenheil opfert oder sind das wieder nur hochtrabende Worte, um die Fassade der aufopferungsvollen Weißmagier zu stärken?“


    Ende von „Die Invasion der Danqua“

  • Drittes Kapitel: „Der Fluss der Seelen“
    Verschwommen nahm ich über mir den Himmel wahr und hörte weit entfernte Stimmen. „Wo bin ich und was hat Andarmel mit mir gemacht?“ Dann ergriff die Dunkelheit erneut Besitz von mir und als ich wieder zu mir kam, blickte ich das wohlbekannte Gesicht von Caldius. Er hatte mich im Wald gefunden und schwer verletzt in sein Haus in Vara Crucos gebracht. Gemeinsam mit seiner Frau hatte er mich anschließend gesund gepflegt. „Ich verdanke ihnen wohl mein Leben?“
    Obwohl meine Wunden sicherlich noch nicht vollends verheilt waren, durfte ich nicht zögern und musste sofort den Orden aufsuchen. „Ich brauche das Amulett- das die Gestaltenwandler enttarnt!“ Ich verabschiedete mich also von Caldius, der mich nur wehmütig ziehen ließ. Zu gerne hätte er mich begleitet, doch seine Frau würde dies nicht wollen. „Tja, auch ein starker Mann wie Caldius fand bequem Platz unter dem Pantoffel einer schönen Frau!“ Da hatte ich es mit meinen beiden Hübschen doch besser getroffen, sie begleiteten mich auf meinen Abenteuern, anstatt mich herum zu kommandieren. In diesem Moment fiel mir ein, dass es an der Zeit war Saphiria wieder aus dem Kristallflakon zu holen. „Hoffentlich hat sie mir das nicht übel genommen, aber ich musste sie wegsperren, sonst hätte sie den Arkhadash getötet!“
    Tyra würde ich bestimmt unten im Haus bei Caldius Frau treffen, zumindest hoffte ich das. Bevor ich ging dankte ich Lanira, Caldius Frau, noch für die Pflege die sie mir angediehen hatte und versprach in Adash nach ihrer Schwester zu sehen. „Sie hat mir das Leben gerettet, somit ist es Ehrensache ihrer Bitte nachzukommen!“
    Noch bevor wir den Orden aufsuchten, machten wir uns auf ins Malkos-Armenviertel wo Lynsia, wie ihre kleine Schwester hieß, leben sollte. Als wir dort eintrafen fanden wir sie allerdings bereits tot am Boden liegend. Sie war völlig nackt und schlimm zu gerichtet. Einer Botschaft, die man in Ihre Stirn geritzt hatte, entnahm ich das sie wohl ihre Schulden mit dem Tod bezahlt hatte. Ich beschloss sofort nach Vera Crucos zurückzukehren und diese Nachricht zu überbringen. „Es ist ohnehin bereits sehr spät und der Orden läuft ja nicht weg.“

    Endlich erreichten wir Lanira und sie fragte mich mit leuchtenden Augen ob ich bereits etwas über ihre Schwester in Erfahrung gebracht hätte. Es zerriss es mir das Herz ihr die Nachricht vom Tod der Kleinen zu überbringen und ihr die genauen Umstände zu schildern, doch sie blieb erstaunlich gefasst. Sie konnte sogar mit der Nachricht etwas anfangen und bat mich einen Pfandleiher im Hafenbezirk von Adash genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich sollte ihm aber kein Haar krümmen, es sei schon genug Blut geflossen. „Eine verdammt starke Frau, die ob des Todes der Schwester nicht nach Rache schreit!“ Ich versprach ihr dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Zum Thema Blutvergießen hielt ich mich allerdings bedeckt. „Wenn der Pfandleiher wirklich schon mehrere Schuldner auf diese Weise getötet hat, könnte es schon passieren, dass er versehentlich in mein Schwert fällt!“ Die Armen des Viertels hatten schon genug Leid zu ertragen, da brauchte es keinen Blutsauger der ihnen Geld anbot und den Tod brachte, wenn sie nicht zahlen konnten.
    Um mein eigenes Gemüt etwas abzukühlen und nicht im Affekt einen Unschuldigen zu richten, beschloss ich diese Nachforschungen jedoch erstmal etwas ruhen zu lassen. „Ich muss jetzt zum Orden, sonst gelange ich noch auf das Schiff, bevor ich im Besitz des Amuletts bin!“ Also machten wir uns wieder auf den Weg nach Adash zum Ordenshaus. Bevor wir es allerdings betraten, konnten wir noch ein Gespräch zweier Ordensmitglieder belauschen, das in meinen Ohren sehr vielversprechend klang.


    Ende von „Der Fluss der Seelen“

  • Drittes Kapitel: „Ethesias‘ Wege“
    Ich folgte dem einen Ordensmitglied also in das Malkos-Armenviertel und wurde dort erneut Zeuge eines Gespräches. Alfena Oranius und Carnius Cosades vom Orden versuchten dort einen Dunmer, mit dem Namen Antras Beleth, davon zu überzeugen ihnen sein Haus zu verkaufen. Der Orden vermutete, dass es sich um das Geburtshaus von Ethesias, dem Gründer des Ordens handelte. Doch obwohl sie dem Dunmer wesentlich mehr Geld boten als die Bruchbude Wert war, wollte er nicht verkaufen.

    In meinem anschließenden Gespräch mit den beiden Ordensmitgliedern, einigte ich mich mit Alfena darauf ihr zu helfen, wenn sie dafür im Gegenzug mir half Informationen über das Amulett zu erlangen. Ob ich es schaffte die Meinung von Antras zu ändern oder ihn in die Arme des Gesetzes trieb war ihr dabei gleich. Das Antras in dreckige Geschäfte verwickelt sei wüsste sie, aber ihr fehlten die Beweise.
    „Na Bürschchen, dann wollen wir uns doch mal unterhalten!“ Ich betrat also fest entschlossen die Sache zu regeln das Haus. Als ich eintrat, hörte ich wie Antras sich mit einem Ork über die Erpressung von Schutzgeld unterhielt und seine Pläne notfalls blutig zu Ende brachte. „Noch so ein Halsabschneider, der seinen Wohlstand auf dem Rücken der Armen austrug!“ Ich trat ihm entgegen und suchte freundlich das Gespräch. Sofort reagierte er ungehalten und drohte mir mit seinem Orkkumpel, doch das entlockte mir nur ein müdes Lächeln. „Die Armen mögen vor Dir kuschen Dunmer, aber ich nicht!“ Trotzdem versuchte ich es auf die freundliche Art und bot ihm an sein Haus zu kaufen. Als er dann eine Summe von 25.000 Goldstücken aufrief, lehnte ich dankend ab. Für den Preis bekam man eine Villa und kein Dreckloch. Natürlich hätte ich ihm das Gold geben können, doch warum sollte ich einem Halsabschneider wie ihm soviel zahlen. Ich überlegte kurz ob ich versuchen sollte seine Opfer zum Reden zu bewegen, doch dann entschied ich mich dagegen. Die Zeit drängte, das Schiff würde nicht ewig auf mich warten und ich wollte wissen ob ich es mit Magiern der Zirkel oder Gestaltenwandlern zu tun hatte, wenn ich es betrat.
    „Nun, dann wollten wir uns doch mal etwas nachdrücklicher unterhalten!“ Ich forderte ihn auf zu verschwinden und schob noch einige Provokationen nach. Um diesen Abschaum wäre es nicht schade, also warum Zeit verschwenden. Die Kerker sind ohnehin zu voll und er hat genug Blut an seinen Händen um den Tod zu verdienen, mal sehen ob wir ihn zu einer unbedachten Handlung bringen können. Es funktionierte, meine Worte brachten den Dunmer auf und er wollte mir an den Kragen. Doch mochten er uns sein Kumpan auch in der Lage sein einen Armen Menschen um seine letzte Habe zu bringen. Erfahrenen Abenteurern wie uns waren sie nicht gewachsen und lagen schon wenige Augenblicke später tot zu unseren Füssen. „Kalt und emotionslos säuberte ich meine Klinge in seinem Gewand und verließ diesen abstoßenden Ort.“
    Als ich Alfena die Nachricht überbrachte, war sie entsetzt und beteuerte, dass der Orden so nicht seine Probleme löst, doch das war mir egal. Sie wollte das Haus, ich ihre Hilfe und der Dunmer hatte nichts anderes als den Tod verdient. Meinen Teil hatte ich erfüllt. Nun war sie an der Reihe! Alfena schickte mich in die Ewige Bibliothek, um dort eine Abschrift des besagten Textes zu erhalten. Also machte ich mich auf in die Verwaltung der Bibliothek, um in ihrem Namen das Schriftstück abzuholen.

    Ein Verwalter in feinem Zwirn überreichte mir die bereits bezahlte Abschrift und ich begann sie ungeduldig zu studieren.


    Ende von „Ethesias‘ Wege“

  • Drittes Kapitel: „Auf den Spuren der Arothi“
    Durch das Studium der Abschrift erfuhr ich einiges über die Mal`dar. Sie sollen ein sehr kleines Volk von geringer Stärke gewesen sein. „Das mit der Stärke stimmt, der vermeintliche Andarmel im schwarzen Tempel war alles andere als stark!“ Ihre einzige herausragende Fähigkeit soll darin gelegen haben, die Form und Gestalt jeder anderen Kreatur anzunehmen. Nutzte man diese Fähigkeit geschickt aus, so konnte man damit beachtliche Erfolge erzielen, wie die jüngsten Vorkommnisse bei den Zirkeln eindrucksvoll bewiesen. In dem Buch hieß es weiter, dass die Sterblichen schließlich ob ihrer Anzahl und Stärke die Mal’dar in ein dunkles Exil unter der Erde vertrieben hätten. Doch dann seien zwei dieser Wesen in anderer Gestalt zurück in ihr ehemaliges dunkles Reich gekommen und hätten dieses durch Licht und Sterblichkeit verdorben vorgefunden. Ihre fremde Gestalt sei dann bei einem Besuch am Hofe des Arothi-Herrschers aufgeflogen. Als Grund nannte die Abschrift einen großen Kristall, der eine Magie verströmte die dazu führte das die wahre Gestalt der Mal’dar preisgeben wurde. Der Arothi-Herrscher hatte ob dieser Tatsache Stücke aus dem Kristall brechen und sie in Amulette einarbeiten lassen. Diese wurden innerhalb der Königsfamilie künftig immer getragen. Der Palast der Königsfamilie soll heute nur noch an der Porta-Arothi westlich von Adash erkennbar sein. „Wenn es dort einen Zugang gibt, dann könnte ich dort hinabsteigen und nach den Amuletten suchen.“
    Während wir zur Ruine reisten beschäftigte mich eine Frage. „Warum hatte sich Mar’can mir in seiner wahren Gestalt gezeigt. War er so Überheblich zu glauben die Danqua würden mich töten und sah daher keine Gefahr mehr in mir? Oder war er schlichtweg dumm? Das Schicksal der beiden Mal’dar zu Zeiten der Arothi hätte ihm eigentlich eine Lehre sein müssen!“ Doch egal was ihn zu diesem Fehler veranlasst hatte, ich würde diesen Fehler ausnutzen!
    Als wir die überflutete Region erreichten, wo wir die Ruine vermuteten, trafen wir auf sehr merkwürdig aussehende Wesen. Sie griffen uns sofort an sobald wir ihnen nahe kamen. Es waren Sumpf-Streicher, primitive froschähnliche Humanoide mit Raubtiergebiss. Sie waren recht zäh und auch sehr zahlreich. Somit wurde es ein wahres Massaker, was wir in den Sümpfen der Vergessenheit hinterließen während wir nach einen Eingang suchten.

    Die Sümpfe waren riesig und da wir keine Informationen hatten wo sich ein Eingang befinden konnte beschlossen wir sie systematisch abzusuchen. Ziemlich weit im Norden trafen wir schließlich auf Skelett Krieger. Ich wertete dies als gutes Zeichen, da der Rest des Sumpfes von den ekelhaften Froschgeschöpfen bewohnt war, konnte es gut sein das irgendeine alte Macht sie von den Skeletten fernhielt. Also beschlossen wir in dieser Richtung weiterzugehen. Unter einem Wasserfall fanden wir schließlich ein Tor in den Berg. „Manchmal muss man eben einfach auf seine Intuition vertrauen!“ Wir gingen hinein und schon nach einigen Windungen der Gänge erreichten wir ein Plateau oberhalb des Sumpfes. Dort befand sich in einer alten Ayleidentruhe auch eines der gesuchten Amulette. Misstrauisch nahm ich es an mich und legte es sogleich an. Irgendwie lief aber bis dahin alles zu glatt und als ich mich wieder umdrehte, griffen uns auch schon einige Danqua-Krieger an. Wir schlugen sie nieder und hatten Glück das es wieder nur ein kleiner Spähtrupp war. „Verflucht, lange hat unser Sieg in über den Ersten die Danqua nicht aufgehalten!“ Die Invasion begann also aufs Neue und ich beschloss Glamril, von der weißen Exklave aufzusuchen. Ich mochte die Weißmagier zwar nicht, doch an wen sollte ich mich sonst wenden? „An Ennah bestimmt nicht!“ Vielleicht konnte Glamril mir ja helfen, aber mit Sicherheit würde ich ihm nicht ohne das Amulett entgegentreten.
    Ich fand ihn in der großen Halle der Exklave, wo er mit Marius Mintav, einen Ordenmitglied zusammenstand. Ich hoffte das ich mir durch das Amulett wirklich sicher sein konnte, dass er kein Mal’dar war und erzählte ich ihm vom Beginn der Danqua-Invasion. Seine Antwort bestand wieder aus dem großspurigen Reden, die anscheinend alle Mitglieder dieses Zirkels mit der Muttermilch verabreicht bekamen. Seine Worte brannten sich in mein Hirn ein. „Auch wenn die Chancen auf Erfolg gering sein mögen, so müssen wir dennoch versuchen etwas dagegen zu tun.“ Was für ein Blitzmerker er doch war, glaubte er etwa ich schaue mir hier in Adash die ganze Zeit nur die Sehenswürdigkeiten an. Doch dann wurde es noch besser. „Wir werden kämpfen müssen…“ Das ist ja mal was ganz Neues! Obwohl in Bezug auf seine Person war es das ja auch. Beim Überfall hatte er sich ja in der Bibliothek versteckt anstatt zu kämpfen!
    Doch sein Kampfgeist schien schnell erloschen und sofort kam der Ruf nach der Mama. Nur die Arkane Bruderschaft könne eine Mobilmachung der Legionen anordnen. „Verdammt die Bruderschaft ist unterwandert!“ Diese Nachricht traf ihn wie ein Faustschlag und sofort verlangte er eine Rechtfertigung meiner Behauptung. Als ich ihm aber von den Mal’dar und vom Amulett erzählte begann er zu begreifen. Nein, sogar mehr als das. Ihm kam ein für Magier geradezu heroischer Gedanke. Er würde eine Audienz bei den Oberen der Bruderschaft erwirken und ich sollte ihn dorthin begleiten. „Gar kein schlechter Plan Erzmagister, anscheinend haben auch Weißmagier mal einen lichten Moment!“
    Er würde der Bruderschaft von der Danqua-Bedrohung erzählen und ich konnte prüfen wen die Mal’dar bereits ersetzt hatten. Er versprach mir schon am nächsten Tag einen solchen Termin zu ermöglichen. Auch Marius kündigte an zu prüfen ob der Orden Soldaten aus Tamriel nach Adash beordern konnte um uns zu helfen. Nachdem diese Dinge alle geregelt waren, gingen wir auseinander. Also hatte ich noch etwas Zeit bis zum nächsten Tag.


    Fortsetzung folgt!

  • Drittes Kapitel: Fortsetzung „Auf den Spuren der Arothi“

    Ich beschloss diese Zeit zu nutzen und Anruin, dem Pfandleier von dem Lanira gesprochen hatte im Hafenviertel mal auf den Zahn zu fühlen. Wie erwartet gab er natürlich vor noch nie etwas von ihrer Schwester gehört zu haben. Außerdem erzählte er gönnerhaft, dass er natürlich über alle Geschäfte genau Buch führe und auch dort ihr Name nicht erwähnt würde. „Na wenn das keine Einladung zu einem nächtlichen Besuch seines Hauses war.“
    Ich lungerte also bis zu seinem Geschäftsschluss im Hafenbezirk rum und ließ mir gelangweilt von den örtlichen Händlern ihre Waren zeigen. Nachdem die Geschäfte alle geschlossen waren stieg ich in Anruin´s Laden ein und stahl dort seine Aufzeichnungen. Er hatte gelogen. Er kannte Lynsia und hatte ihr eine beträchtliche Summe Geld geliehen. Außerdem hatte er ein dickes rotes Kreuz neben ihren Namen gemacht. „Also doch, der Halsabschneider hat sie umbringen lassen! Sei froh das Du nicht hier bist Blutsauger, andernfalls würdest Du die Kleine schneller wiedersehen als Dir lieb wäre!“ Mit dem Buch machte ich mich sofort auf den Weg nach Vara Crucos und überbrachte Caldius Frau die Nachricht. Sie nahm das Buch an sich und beschloss es den Behörden zu übergeben und hoffte darauf, dass diese für Gerechtigkeit sorgen würde. „Falls nicht, brauchst Du mir nur Bescheid geben Lanira und ich werde diesen Blutegel zerquetschen!“
    Es war bereits sehr spät, als ich mich in der Söldnergilde zur Ruhe begab. Wie schon die letzten Male war der Schlafraum völlig leer. „Gibt es womöglich gar keine Gilde und ich bin das einzige Mitglied in dieser Gilde?“ Egal, ich schob den Gedanken beiseite und legte mich schlafen. Morgen würden wir erfahren wie schlimm es um die Arkane Bruderschaft stand.

    Da ich ohnehin nicht sonderlich gut schlafen konnte, machte ich mich bereits sehr früh auf den Weg zu Glamril. Aber er schien auch ein Frühaufsteher zu sein und las bereits ein Buch als ich seine Kammer betrat. Nach einem kurzen Plausch machten wir uns auf zur Arkanen Bruderschaft. Als wir die Ratskammer betraten, stockte mir der Atem. Ich war darauf eingestellt Mal’dar innerhalb der Bruderschaft zu finden, doch das wahre Ausmaß der Unterwanderung übertraf selbst meine schlimmsten Befürchtungen. „Außer Kain von Adash sind alle Mitglieder ersetzt worden. Auf eine Unterstützung seitens des Rates brauchen wir also nicht zu hoffen.“
    Das Gespräch von Glamril verlief wie man es nach dieser Erkenntnis erwarten durfte. Die Bruderschaft wusste alles, sie hatte alles getan was sie für nötig hielt und war nicht bereit über ihre Pläne zu sprechen. Eine Mobilmachung der Legionen fand nicht statt, ebenso wenig die geplante Schiffsreise, warum sollte die Bruderschaft auch etwas unternehmen das ihre eigenen Pläne durchkreuzen konnte.
    Als Glamril und ich uns unter vier Augen nach dem Treffen unterhielten, eröffnete ich ihm das die Bruderschaft bis auf Kain nur noch aus Mal’dar bestand. Er war entsetzt und kam wie ich selbst auch zu der Erkenntnis das Kain sich also entweder mit den Mal’dar freiwillig zusammengeschlossen hatte oder eben einen Austausch verhindert hätte. Da wir aber weder für die eine noch die andere These Sicherheit besaßen, konnten wir nicht wissen auf welcher Seite er stand. Wobei ich klar die erste These favorisierte, da er ja schon bei meinem ersten Besuch der Bruderschaft offen meinen Tod forderte. „Warum sollte er mich töten wollen, wenn er nicht gemeinsame Sache mit den Mal’dar macht.“ Glamril wollte nun erstmal die Erkenntnisse verarbeiten und würde dann mit einem Plan wieder auf mich zu kommen.
    Ich konnte es nicht fassen, gestern hatte er wohl tatsächlich nur einen Geistesblitz und heute war die Lethargie wieder in sein Hirn gefahren. „Was gibt es da zu überlegen, die Dinge liegen auf der Hand. Unser erstes Problem sind die Danqua. Um sie aufzuhalten müssen wir herausfinden, wie das genaue Ziel der geplanten Seefahrt ausgesehen hätte, denn die See ist groß. Anschließend brauchen wir ein Schiff oder eine andere Möglichkeit, um an diesen Ort zu kommen und müssen den ursprünglichen Plan ohne die Bruderschaft durchziehen! Die Notwendigen Informationen für diese Mission solltest Du heranschaffen, die Mission erfüllen wäre meine Aufgabe. Während Du die Informationen heranschaffst, könnte ich mich schon um die Mal’dar kümmern und jeden einzelnen von Ihnen in seiner neuen Gestalt ausschalten.“ Doch all diese Gedanken hörte sich Glamril nicht mal an, sondern verschwand, um sich selbst Gedanken zu machen. „Verdammt, warum glauben Magier nur immer, dass sie die Einzigen sind die Pläne schmieden können!“


    Ende von „Auf den Spuren der Arothi“

  • Drittes Kapitel: „Am Scheideweg“
    Während in meinen Augen die weiteren Schritte nahelagen, schien Glamril dies anders zu sehen. Er ließ sich verdammt viel Zeit mit der Ausarbeitung eines Planes und ich war schon gespannt welche genialen Einfälle er mir präsentieren würde. „Mal sehen ob sie eine so lange Bedenkzeit rechtfertigen!“ Um meine Unruhe irgendwie kanalisieren zu können, vertrieb ich mir die Zeit mit Aufträgen der Händler, dem Töten einer Spinnenfürstin für den blauen Zirkel, einer weiteren Untersuchung der Ruinen von Veyogalo für den weißen Zirkel und was ich sonst noch an Abenteuern in Adash finden konnte.
    Zwischenzeitlich kehrte ich immer wieder zu Glamril zurück, um zu sehen wie weit seine scheinbar epischen Pläne gediehen waren. Damit er endlich seinen Plan zu Ende ausarbeitete, erledigte ich sogar lächerliche Aufgaben wie Pilze sammeln und Botengänge für ihn, die man eigentlich eher als Frondienste einem Bauern übertrug. Meine Unruhe wuchs dabei stetig und ich kam mir langsam vor wie ein Panther in einem Käfig. Voller Energie zum Sprung bereit und doch ohne genügend Raum tatsächlich zum springen.
    Als ich nach einem der Botengänge zu Glamril zurückkehrte, eröffnete er mir, dass ich mich vielleicht ebenfalls mit der Krankheit deren Heilmittel ich überbracht hatte, ansteckt hätte und bat mich um eine Blutprobe. Natürlich willigte ich ein, doch mich beschlich das ungute Gefühl von ihm getäuscht worden zu sein. „Das die Krankheit ansteckend ist, hast Du doch sicherlich bereits vorher gewusst alter Mann!“ Am nächsten morgen fand ich dann einen mysteriösen Zettel in meiner Tasche der mich aufforderte nach Einbruch der Dunkelheit in ein Haus im Südbezirk zu kommen. Dieser Zettel war nur mit einem großen G unterzeichnet. „Hmh, der Einzige den ich kenne der mit G anfängt ist Glamril.“
    Ich beschloss diesen zu fragen, ob der Zettel von ihm stammte und ging zur weißen Exklave. Außerdem interessierte mich das Ergebnis der Blutuntersuchung. Doch in der Exklave konnte ich Glamril nirgends finden. Da mittlerweile auch alle Aufgaben die wir in Adash angenommen hatten erledigt waren, beschlossen wir trotz des frühen morgens in der Taverne unter den Arkaden die alkoholischen Spezialitäten von Adash zu testen. „Bis zum Abend ist noch genug Zeit wieder nüchtern zu werden!“
    Doch aus einem größeren Trinkgelage wurde nichts. Uns fehlte dafür einfach die Notwendige Lockerheit, da zuviele trübe Gedanken auf unseren Seelen lasteten und selbst Saphiria´s anmutige Tänze diese nicht vollends vertreiben konnten. Also trafen letztlich doch völlig nüchtern an dem Haus ein, von dem in der Nachricht die Rede war.
    Im Inneren des Hauses erwartete uns tatsächlich Glamril. Er begrüßte uns und schien völlig euphorisiert zu sein. Er sprach von der Hoffnung der Freiheit, die sich heute Nacht in diesem unscheinbaren Haus manifestieren würde. Bevor ich nach dem Grund seiner Freude fragen konnte, erwähnte er das Marius und Ennah auch hier seien. „Na ob das ein Grund zur Freude ist, bleibt abzuwarten!“ Glamril vertraute den beiden und falls doch etwas nicht stimmen würde, dann hätte ich ja noch das Amulett. Dann führte er mich in ein Gewölbe unter dem Haus, wo uns die beiden genannten bereits erwarteten.


    Glamril begann sofort mir seinen Plan zu erläutern, die anderen waren in diesen schon eingeweiht. Natürlich geschah diese Einweisung nicht grade heraus, sondern sie wurde wie eine feierliche Zeremonie zelebriert, in der jeder der drei seine Dialoge wie ein Theaterspieler einstudiert zu haben schien.
    Es begann Glamril, der die Rolle des Romantikers übernahm und immer wieder davon sprach, dass sich hier und heute der Widerstand der Hoffnung manifestieren würde. Dann folgte Ennah, der spielte den jungen mutigen Helden, der voller Inbrunst davon sprach, dass wir gemeinsam die Verteidigung der Namadash in die eigenen Hände nehmen würden. Zum Schluss kam Marius in der Rolle des Feldherren, der die taktischen Anweisungen gab. Wir würden zwischen den Fronten stehen und uns vorerst nicht offen zeigen können. Außerdem würden wir außerhalb der Gesetzgebung stehen. Ennah schob dann nach, dass wir aus dem Untergrund operieren, unseren Nachschub sichern und eine eigene Armee aufstellen müssten. Bei diesem Teil des Theaterstücks konnte ich nur mühselig ein Lachen unterdrücken, während Marius eine Rolle bekommen hatte, die ihm auf den Leib geschrieben zu sein schien, wirkte Ennah ungefähr so überzeugend, wie ein Hofnarr der eine Krone aufsetzt und behauptet er sei nun König!
    Das Finale dieser gut inszenierten Theatervorstellung bildete der feierliche Eid den Glamril sprach. Mit diesem rief er die dritte Macht in diesem Krieg aus, die sich den Danqua und der Arkanen Bruderschaft entgegenstellen sollte, um Adash, die Namadash und nicht zuletzt die Hoffnung der Freiheit zu schützen. Da Glamril ein Weißmagier war, fragte er natürlich nicht wer diesen Eid schwören würde, sondern sprach ihn gleich für uns alle! Als er damit geendet hatte und ich vergeblich nach Spott oder Ironie in seinen Augen suchte, wurde mir klar, dass auch ihm die Rolle des Romantikers auf den Leib geschrieben war. Vier Helden gegen die Truppen der Danqua und die vereinte Macht der Zirkel. „Im Theater folgt nun der Beifall, dann fällt der Vorhang und alle gehen zufrieden nach Hause!“
    Doch hier fiel kein Vorhang, sondern Ennah übernahm wieder das Wort. Nachdem er noch einige Momente in der Rolle des Helden festzustecken schien, fand er langsam wieder in die Wirklichkeit und berichtete mir verzweifelt davon das es keinerlei Verbindung zwischen den Danqua und der Insel Ayladarius gab und er mittlerweile davon ausging das man uns dort nur loswerden wollte. „Das ist allerdings eine Interessante Information, die durchaus dazu passt das jeder Zirkel einen Aufpasser schicken sollte. So hätte man uns ein stattliches Meuchelkommando mitgegeben! Dann hat die lange Bedenkzeit von Glamril ja doch noch etwas Gutes. Ein überflüssige Seefahrt hätte sicherlich noch mehr Zeit gekostet.“
    Die wichtigsten Neuerungen erzählte allerdings Marius und so wie es mir schien war er auch im realen Leben der Feldherr, den er gespielt hatte. Er berichtete davon, dass die Ordensleitung darüber nachdenkt einige Männer samt Vorräten und Waffen aus Tamriel zu senden. Weitere Unterstützung sei bei Erfolg durchaus denkbar. „Nun, ein paar Männer sind besser als nichts!“
    Außerdem berichtete er davon, dass der schwarze Zirkel eine mächtigere Version des Steines in meinem Amulett besäße und schlug vor diesen aus dem Frachtraum eines Schiffes zu stehlen, um damit den Ort unseres Treffens zu schützen. „Das kann eine Erklärung dafür sein, warum Kain nicht ausgetauscht wurde, allerdings bedeutet das Stehlen dieses Steins somit vermutlich auch, dass der schwarze Orden sich künftig davor nicht mehr schützen kann!“ Da der Stein schon bald in die schwarze Zitadelle gebracht werden sollte, war allerdings Eile angesagt. Aus diesem Grund schlug Glamril vor das Ennah, Marius und ich den Stein stehlen, während er sich im Hintergrund um andere Dinge kümmern würde. „Ja, wie wäre es damit endlich mein Blut zu untersuchen?“


    Ende von „Am Scheideweg“